Weiter geht unser Roadtrip durch den Süden der USA und dieses mal fahren wir einmal komplett durch Florida, dem berühmten und bei uns Deutschen so beliebten Sunshine State.
Hatten wir im ersten Abschnitt unseres Roadtrips den Fokus eher auf kleinere Städte mit großer Geschichte, so geht es hier fast ausschliesslich um die ganz spezielle Natur in diesem Bundesstaat. Traumhafte Strände mit weißem Sand und tiefe Sümpfe mit hungrigen Bewohnern, all das gibt es in Florida gleich nebeneinander.
Aus aktuellem Anlass gleich noch Hinweis. Wenn Du demnächst in die USA reisen solltest, erkundige dich vorab lieber etwas genauer, ob es neue Entscheidungen gibt zum Thema was nicht mit an Board darf, Stichwort Laptop Verbot, oder ggf. Einschränkungen bei der Einreise in die USA generell.
Wir als Deutsche benötigen zwar im Normalfall kein Visum, müssen aber einen ESTA Antrag ausfüllen. Diesen kannst du direkt selbst online beantragen.
Delfine und traumhafte Sonnenuntergänge am Pensacola Beach
Die 350 Kilometer von New Orleans entfernte Stadt Pensacola Beach war unser nächster Halt.
Der Name lässt es schon vermuten, wir sind nun wieder zurück im sonnigen Bundesstaat Florida und es begrüßten uns endlos lange Sandstrände. Allerdings auch ein Meer voller Quallen und so war Schwimmen leider nur im Hotel-Pool möglich.
Verwöhnt wurden wir am Abend von tollen Sonnenuntergängen und quirligen Bars rund um den Hafen und am frühen Morgen bekamen wir sogar Delfine vom Balkon unseres Zimmers im Holiday Inn Resort zu sehen!
Der eigentliche Grund für einen Stopp in Pensacola war aber der Gulf Islands National Seashore Park, den du innerhalb von 10 Minuten mit dem Auto erreichen kannst.
Ein kleines Naturparadies am Golf von Mexiko mit weißen, puderfeinen Sandstränden.
Schönes Resort mit super Pool direkt am Strand. Blick aus der Terrasse war einmalig! Unbedingt ein Zimmer mit Meerblick buchen, der Aufpreis lohnt es sich!
Meerjungfrauen und wunderschöne Natur bei Wakulla Springs
Unterwegs Richtung Tallahassee, unserer Basis um die Wakulla Springs zu erkunden, lernten wir noch, wie sich ein ordentliches Gewitter mit Sturmwarnung an der Küste Floridas anfühlt.
Sicht gleich Null und so blieb uns nichts anderes übrig als im Schritt-Tempo bis zum nächsten Waffle House zu fahren und dort mit so einigen anderen Autofahrern auf Besserung zu warten.
Das kostete uns zwar einiges an Zeit die wir eigentlich in Tallahassee verbringen wollten, doch ich glaube all zu viel haben wir in der Stadt nicht verpasst.
Unser eigentliches Ziel waren ja aber die Wakulla Springs und der Wettergott hatte ein einsehen und bescherte uns einen wunderbar sonnigen Tag.
Die Wakulla Springs gehören zu einer der größten Frischwasser Quellen der Welt und als wäre diese spezielle Landschaft mit glasklarem Wasser nicht schon gut, wimmelt es dort nur so vor wilden Tieren.
Neben hunderten Alligatoren die dort seelenruhig in der Sonne flätzen, sind dort auch unzählige Vogelarten zu beobachten.
Apropos Alligatoren. Die Wakulla Springs haben auch einen eigenen kleinen Badestrand.
Absolutes Highlight sind aber die dort heimischen Manatees bzw. Seekühe auf Deutsch. Diese irgendwie putzigen Riesen, genießen dort das frische Wasser und sind überall im Park zu beobachten.
Es gibt sogar eine Stelle wo es möglich ist, mit den gemächlichen Tieren zu schwimmen! Wir begnügten uns mit dem Blick vom Aussichtsturm, denn so ganz trauten wir den Alligatoren in direkter Nähe nicht.
Der Park lässt sich auf Wasser mit einer gemütlichen Bootstour erkunden, die von Rangern begleitet wird und so einiges über die Tierwelt dort zu erzählen haben.
Da wir die ersten Besucher an dem Tag im Park waren, bekamen wir sogar eine Privattour.
Warum diese dicken und wenig grazilen Seekühe von Matrosen für Meerjungfrauen gehalten wurden und verantwortlich für so manches Seemannsgarn sind, lässt sich nur erahnen. Ich denke die Antwort liegt da ganz klar im Rum.
Günstiges aber sauberes Motel in verkehrsgünstiger Lage. Für eine Durchreise optimal!
Cedar Key
Das Städtchen Cedar Key gehört zur gleichnamigen Inselgruppe und naja, bis auf die Tatsache dass es dort einen ordentlichen Artisan Coffee Shop gibt – sonst in der Gegend eher Mangelware – und köstlich frische Clam Chowder auf der Speisekarte stand, wirkte die Stadt wie ausgestorben.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass wir etwas außerhalb der Saison dort waren.
Solltest du dort aber mal landen, dann lass dir Tony´s Seafood Restaurant nicht entgehen!
Saint Petersburg
Der Hafenort Saint Petersburg ist wie Florida aus dem Bilderbuch. Entspannte Leute, beeindruckende Yacht Häfen und eine große Auswahl an schicken Seafood Restaurants.
Architektonisch sehenswert ist dort vor allem das Salvador Dali Museum, mit der größten außerhalb Europas zu findenden Sammlung seiner Werke.
Ansonsten dient Saint Petersburg eher als Ausgangspunkt um durch die Gegend zu cruisen und die Küstenlandschaft rund um Clearwater Beach zu genießen.
Schönes Guesthouse in zentraler Lage. Die Zimmer sind sehr gemütlich eingerichtet und sehr sauber. (kein Wunder, denn die Besitzerin kommt aus Deutschland;)
Traumhafte Strände auf Sanibel Island
Als nächstes quartierten wir uns in Fort Myers ein, um von dort vor allem die von Muscheln übersäten Sandstrände auf Sanibel Island zu erkunden.
Aber auch Fort Myers selbst hat tolle Strände zu bieten an denen einige der großen und Weisskopf-Seeadler zu beobachten sind.
Auf Sanibel Island gilt die Hauptaufmerksamkeit dem JN Darling National Wildlife Refuge Park für seine Tiersichtungen und dem Bowman’s Beach für seine Muschelstrände.
Bunt und etwas lebendiger wird es dann wieder beim Nachbarn, der Captiva Island.
Den Umweg zum ausgeschilderten Highlight der Insel, einem Leuchtturm, kann man sich getrost sparen.
Bei allen genannten Stränden in der Ecke wurde zwar an Cola Automaten gedacht, es gibt aber keinerlei Schattenspendende Bäume oder gar Sonnenschirme. Den am besten im Wal-Mart vorher kaufen und gleich selbst mitbringen.
… und nicht vergessen, wenn es mal schattenspendende Ecken irgendwo am Rand der Parkplätze gibt, dann sind Alligatoren dort nicht weit entfernt!
Ideal gelegenes Motel für Ausflüge nach Sanibel Island oder Fort Myers. Toller großer Pool, sauberes großes Zimmer und gutes Frühstück. Nebenan ist ein großer Supermarkt und gegenüber ein Shoppingmall. Hinter dieses Motel gibt ein kleiner Strand ca. 10 min Fußweg entfernt. Super Spot für Sonnenuntergang & Vögel Beobachtung.
Mit dem Fahrrad durch die Everglades
Nach den ersten Tausend Kilometern im Auto sind wir doch über jede Abwechslung froh und freuten uns als wir von dem Angebot hörten, mit dem Fahrrad durch die Everglades fahren zu können!
Im Shark Valley wird dies auf einer 25km langen Strecke angeboten – auf eigene Verantwortung wohlgemerkt – und ich kann dies echt nur wärmstens empfehlen, das Fahrrad der dort ebenfalls angebotenen Bimmelbahn oder einem lauten Propellerboot vorzuziehen!
Angst vor kleinen und großen Alligatoren wie auch Krokodilen solltest du dabei allerdings nicht haben. Denn die lauern dort wirklich an jeder Kurve.
Für Nachwuchs ist im Park jedenfalls gesorgt …
… und nicht alle warten brav im Wasser, sondern sonnen sich auch gerne mal gleich am Weg!
Der dicke Kerl hier auf dem Foto, fauchte uns sogar ein wenig an, als wir an ihn vorbei mussten. Immerhin sind Krokodile recht faul und schaffen nicht mehr als 17kmh zu rennen und dann auch nur recht kurze Distanzen. Mit unseren City Bikes inkl. Körbchen, hätten wir ihn also locker abhängen können. Nehme ich zumindest an.
Kurzer Hinweis noch zum Shark Valley. Der Rundweg über 25km klingt zwar nach nicht viel, doch unterschätze die Hitze Floridas mitten in den sumpfigen Everglades nicht! Schatten gibt es auf der Strecke keinen und die Fahrräder haben die besten Zeiten schon hinter sich. Wir hatten jedenfalls zum Schluss ein wenig zu kämpfen.
Etwas entspannter und auch sicherer geht es da beim Anhinga Trail neben dem Everglades Visitor Center zu. Dort kannst du eine Runde durch die Sümpfe auf einem Holzsteg laufen und dir die Tierchen von oben ansehen.
Beim ebenfalls dort zu findenden Gumbo Limbo Trail gab es, zumindest als wir dort waren im Oktober, nichts ausser Moskito Schwärme zu sehen und zu fühlen.
Wir übernachteten im Fairway Inn Florida City Homestead Everglades. Günstig aber sauberes renoviertes Zimmer mit gutes Frühstück.
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Key Largo anstelle von Key West
Ursprünglich wollten wir, wie so ziemlich jeder Tourist der in dieser Ecke Floridas unterwegs ist, nach Key West und zum südlichsten Punkt vom Festland der USA.
Da wir dafür aber nur noch einen Tag Zeit gehabt hätten, blieben wir lieber in Key Largo.
So hatten wir etwas mehr Zeit zum entspannen und konnten erneut ein paar Seekühe beobachten, die in der Bucht gleich vor unserem Hotel umher schwammen.
Abschied in Miami
Miami begrüßte uns ganz wie wir es erwarteten, mit einem ganz eigenen Flair der für gute Laune sorgt. Das mag allerdings auch daran gelegen haben, dass unsere Unterkunft gleich neben dem berühmten Ocean Drive lag und wir so mitten im Art Déco District waren.
Dort sind die Gebäude noch schön bunt und interessant gestaltet und alles fühlt sich mehr nach Karibik als den USA an.
Fazit zum Roadtrip durch den Süden der USA
Unsere 28 Tage reichten gerade so aus um die 5.000 km lange Strecke mit all den unterschiedlichen Stopps zu schaffen und dabei noch Spaß zu haben. Mehr hätte es aber auch nicht sein dürfen, ganz im Gegenteil.
Manche Städte wie Chattanooga und Atlanta hätten wir auch auslassen können und stattdessen andere Orte dieser Region besuchen können. So bleiben aber noch mehr als genug weitere Ecken dieser faszinierenden Region für unserer Wunschliste übrig, und ein nächster Roadtrip in den Süden der USA kann kommen!
Drea
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Reisebericht! Für den im September anstehenden Roadtrip war dieser sehr hilfreich. Viele von euch beschriebenen Orte habe ich meiner Karte hinzugefügt und ich bin gespannt, wie sich diese Punkte dann „live“ anfühlen :-) Merci!
Oliver
Freut mich Drea! Wünsche viel Spaß unterwegs. lg, Olli