Zum ersten mal waren wir in Slowenien unterwegs, genauer gesagt, zu Fuße der Julischen Alpen und wir waren nicht nur begeistert, nein wir planen schon unseren nächsten Besuch.
Slowenien ist von Deutschland aus schneller mit dem Auto zu erreichen als erwartet und die Landschaft wie auch die einzelnen Städte sind wirklich sehenswert!
Die im Herbst noch etwas verschlafene Ortschaft Kranjska Gora, war für eine gemütliche Woche unsere erste Station in Slowenien.
Wanderparadies außerhalb der Ski-Saison
Kranjska Gora ist mit seinen gerade mal 2.000 Einwohnern im Stadtkern recht überschaubar und in 15 Minuten ist das Zentrum mit seinem Marktplatz und der Kirche auch schon zu Fuß durchquert.
Da der Ort aber gleich hinter der Grenze zu Österreich – erreichbar über den ebenfalls sehenswerten Wurzenpass – wie auch der Grenze zu Italien liegt, ist er idealer Ausgangspunkt für Ausflüge rund um die Julischen Alpen mit unzähligen Wanderwegen und idyllisch kleinen Bergseen.
Mit einem entspannten Spaziergang entlang eines Flusses und durch ein Waldgebiet, ist vom Stadtkern der See Jasna schnell erreichbar und der bietet auch gleich ein wunderbares Bergpanorama.
An windstillen Tagen entsteht dort eine tolle Spiegelung dieser Landschaft auf dem See, von der es zahlreiche Fotos bei Instagram & Co zu sehen gibt, wir hatten da bei unserem Besuch allerdings weniger Glück mit und ständig kleine Wellen im Wasser.
Herrscht im Herbst am See noch relative Ruhe, mit nur wenigen Anglern und Wanderern, so ist dort im Sommer Hochbetrieb, wenn die Badesaison eröffnet hat und aus dem Aussichtsturm ein Sprungturm ins kühle Nass wird.
Bergpässe machen einfach Spaß
Wenn du gleich hinter dem See der Straße folgst, geht es hoch auf den Werschetzpass bzw. Vršičpass und die kurvenreiche Fahrt auf 1611 Metern lohnt sich!
Entlang der Straße bietet sich immer wieder ein beeindruckendes Bergpanorama und es gibt genügend Stellen, wo sich eine kurze Pause einlegen lässt. Auch zu Fuß gibt es dort einiges zu entdecken, denn von jedem Parkplatz gehen meist gleich mehrere Wanderwege ab.
Von einfachen Rundwegen unter 1 Stunde bis hin zu mehreren Stunden mit ordentlichen Höhenmetern ist alles dabei!
Rein theoretisch kann es in der Gegend wohl passieren, auch oben am Wurzenpass, auf Bären zu stossen! Entsprechende Warnschilder sind dort jedenfalls öfters zu sehen.
Der Pass wird im Winter bzw. bei Schneeeinbruch gesperrt, wenn du also im späten Herbst oder zum Frühlingsanfang dort unterwegs sein solltest, erkundige dich vorher ob dieser überhaupt geöffnet ist.
Ansonsten stehst du irgendwann vor einer Schranke und darfst den ganzen Weg wieder zurück fahren.
Die Strecke ist auch bei Motorradfahrern super beliebt und in den engen Kurven passieren leider regelmäßig Unfälle, da auf den Straßen oft Kühe und Schafe ungünstig rumstehen.
Etwas langsamer unterwegs zu sein, um die Gegend zu genießen, schadet also nicht!
Neben den erwähnten Wanderwegen gibt es auch einzelne, historisch bedeutende Sehenswürdigkeiten wie die aus Holz errichtete Russische Kapelle, die den dort gefallenen Söhnen Russlands gedenkt oder ein Abbild eines heidnischen Mädchens im Fels, Ajdovska deklica.
Letzteres benötigt allerdings etwas Kopfkino, um dies im Fels wirklich erkennen zu können.
Die Insel auf dem Bleder See
Wenn Du etwas länger in Kranjska Gora bleibst, lohnt sich auch die Fahrt zum Bleder See, der vor allem für seine kleine Insel mit der Marienkirche bekannt ist.
Hauptattraktion auch besonders für Touristengruppen aus Asien, die dort Busweise angekarrt werden!
Den besten und auch ruhigsten Blick auf die Insel bekommst Du von oben bei der Bergbahn Straža geboten. Dort kannst Du entweder selbst nach oben wandern oder ganz bequem den Sessellift nehmen.
Wir hatten da allerdings nicht die besten Lichtverhältnisse, denn gleich nachdem wir den Aufstieg hinter uns hatten, verdeckten Wolken die Sonne und der Ort wirkte nicht ganz so magisch wie erwartet oder auf anderen Fotos gesehen.
Runter geht es dann wieder zu Fuß oder auf einer etwas abenteuerlichen Sommerrodelbahn, wobei die wohl eher für Kinder geeignet ist.
… als wir wieder unten waren, kam natürlich die Sonne wieder raus.
Ebenfalls gut von dort zu sehen ist die Burg von Bled (Blejski grad), dessen Bau auf dem schmalen Fels schon recht imposant aussieht!
Die Bergbahn hat zwar einen Parkplatz gleich vor ihrem Eingang, wir haben den Weg dorthin allerdings nicht gefunden, denn zuvor geht es im zick zack durch ein Wohngebiet, wo die Durchfahrt bei jeder 2ten Straße nicht gestattet war.
Wir parkten daher direkt am See-Ufer was soweit gut funktionierte da einzelne Parkwächter einen in den stetigen Verkehr von Bussen und Touristen wieder raus lotsen. Beachte dort allerdings die Preise, denn die sind je Ecke unterschiedlich hoch und werden auch direkt kassiert.
Der Weg nach oben ist dann zwar noch weiter, der Blick auf den See wirkt dafür umso belohnender!
Ebenfalls schnell zu erreichen ist Sloweniens Hauptstadt. Siehe mein Reisebericht zu Ljubljana.
Anfahrt: Wir kamen vom München und auch wenn der Weg etwas länger ist, empfehle ich die Strecke über Kitzbühel und dem Hohe Tauern Nationalpark zu nehmen, anstelle einfach die A10 runter zu eilen. Die Landschaft dort belohnt den zeitlichen Mehraufwand und verdient einen eigenen Artikel!
Eva
Hach, Slowenien ist mein absolutes Lieblingsland in Europa. Wir waren letztes Jahr fünf Tage im Triglav Nationalpark wandern, ein absoluter Traum. Und im Sommer gehts wieder zurück! Vielen Dank für die tollen Tipps. Hab euch gleich mal auf allen Kanälen aboniert :-) Viele Grüße aus Kathmandu, Eva
Oliver
Grüsse Eva. Den Triglav Nationalpark werden wir sicherlich auch nochmal besuchen. Muss echt toll sein dort zu wandern! vg, Olli