San Diego, America’s Finest City, so lautet zumindest der offizielle Slogan und ja, die Stadt hat schon etwas ganz spezielles an sich.
Sie ist insgesamt recht entspannt, nicht zu gross geraten, mit jeder Menge Natur vor der Tür und das Beste, sie lässt sich sogar zu Fuß erkunden.
Eine Eigenschaft, die nicht viele US Städte bieten können!
Discount hier, Schnäppchen da
Nach 6 Monaten in Mexiko und Guatemala, konnten wir nicht anders als kurz nach dem Check-In im Hostel direkt einem der größeren Supermärkte einen Besuch abzustatten.
Im ersten Moment, Überforderung pur! Es ist nicht unser erster USA Besuch aber dieses mal freuten wir uns so richtig über dieses unglaubliche Überangebot.
Fleischwurst in zig Ausführungen, riesige Käsetheken, hunderte lokale Biere, Fisch,- und Fleischtheken bei denen keine Wünsche übrig bleiben usw…
Zudem landeten wir noch in der Supermarkt-Kette Ralphs, welche ein besonders großes Angebot an Organic / Bio Gemüse und Obst hat und auch sonst einfach alles frisch & optisch perfekt anbietet.
Bei Ralphs gibt es dazu noch recht gutes Brot. Pumpernickel, Mohnbrötchen, knusprige Baguettes – wir kommen einem ordentlichen deutschen Frühstück wieder näher!
Beim ersten Einkauf merkten wir aber auch schnell, die Zeit der günstigen mexikanischen Märkte ist hiermit echt vorbei! Dafür geht es nun wieder los mit den für die USA so typischen Rabatten.
Buy 2 get the 3rd 50% OFF, mit der RALPHS Kundenkarte gibts einen Sonderpreis und ab Uhrzeit so und so sind bestimmte Artikel 50% günstiger …
Diese Kundenkarten sind absolute Pflicht in den USA und kosten eigentlich auch nie etwas, noch will jemand wirklich reale Daten dafür haben. Die Ersparnis ist dafür aber oft enorm!
Kaum bezahlt geht es auch schon weiter. Punkte zum günstiger Tanken, Coupons für einen zweiten kostenlosen Frozen Yoghurt und noch 5 weitere Angebote.
Alles auf einem Kassenzettel, bei dem die zusätzlichen Verlockungen länger sind als die eigentliche Einkaufsliste. Einfach verrückt!
Wir freuten uns jedenfalls so ziemlich alle Gemüsesorten, welche wir in der letzten Zeit vermissten, endlich wieder in der Pfanne zu haben und tobten uns in der Hostelküche in den letzten Tagen erstmal ordentlich aus.
Ein wenig wie im Theme Park
Aus Tijuana kommend wirkt San Diego schon fast wie eine Art Theme Park.
Alles ist super sauber, ordentlich und voller Regeln. Sogar die Ampeln sprechen wieder mit uns und zählen einen Countdown zur Überquerung der Straße runter.
Sind mal irgendwo kleinere Bauarbeiten oder Dreharbeiten im Gange, stehen in jede Himmelsrichtung Aufpasser, damit ja keinem Passanten ein Haar gekrümmt wird.
Die Fischerboote im Hafen wirken da schon fast wie Dekoration, doch sie werden genutzt und es gibt eine riesige Auswahl an netten Seafood Restaurants direkt am Meer.
Besonders gemütlich ist es am Seaport Village und dem San Diego Pier Café. Mit etwas Glück schwimmen dort sogar Seelhunde vorbei und sagen kurz Hallo!
Tour durch die Bayarea von San Diego
Das Meer vor den Toren einer Stadt zu haben ist eh immer ein großer Pluspunkt und in San Diego ist es dazu noch super sauber und wird ordentlich genutzt.
Neben einer gemütlichen Promenade und dem oben schon erwähnten Sea Port Village, gibt es auch mehrere kleine Parks, die alle zu Fuß easy von Downtown aus zu erreichen sind.
Ideal um den Sonnenuntergang zu genießen und die zahlreichen Segelboote & Hobbyfischer zu beobachten.
Uns gefiel der Marina Park South am besten – direkt hinter dem Convention Center gelegen – da dort nicht nur der Blick auf die Bucht, sondern auch auf die Skyline der Stadt am schönsten war.
Außerdem stehen dort im Yacht-Hafen so einige Prunkstücke, welche zumindest ich mir immer gerne mal etwas genauer ansehe!
Um von der Bucht und seinen Bewohnern etwas mehr sehen zu bekommen, lohnt sich definitiv eine Rundfahrt mit dem Boot. Wir nutzten das Angebot von Hornblower, eine 2 stündige Rundfahrt und es lohnte sich absolut.
Die Tour besteht aus zwei Teilen, die auch einzeln gebucht werden können und jeweils eine Stunde dauern. Die North Bay und die South Bay Strecke.
Letztere kannst du gut und gerne weglassen, wenn du dich so ganz und gar nicht für Kriegsschiffe interessierst, denn dann ist bei diesem Teil der Strecke eigentlich nur der Blick auf die riesig lange Brücke rüber nach Coronado Island ein Highlight.
Ansonsten geht es an allem vorbei, was die US-Marine so zu bieten hat, denn San Diego ist die zweitgrößte Navy Base der USA!
Unterwegs geht es immer wieder an kleineren Fischer,- und Ruderbooten vorbei, welche man stets im Auge behalten sollte, denn dort tauchen gerne mal verspielte Delfine auf!
Bei der North Bay Strecke wartet dagegen der beste Blick auf den internationalen Flughafen – unglaublich wenn die Flieger hier runter kommen – mehreren Yacht Häfen und auch auf die Sky Line der Stadt.
Dazu wird noch bei einer kleinen Seelöwen / Seehund Kolonie gehalten. Die Tiere faulenzen dort auf mehreren Flößen faul in der Sonne und posieren brav für Fotos.
Man könnte ihnen stundenlang zusehen, wenn da nicht deren derber Gestank wäre …
Vor lauter Meer Lust auf eine Runde schwimmen bekommen? Ebenfalls kein Problem, denn San Diego hat gleich mehrere Strände im Angebot! Coronado Beach, Pacific Beach und La Jolla wurden uns da mehrfach empfohlen.
Da es aber überraschend frisch an den Tagen war, sparten uns einen Besuch.
Ein Blick in die Vergangenheit von San Diego
Wir spazierten da lieber durch den OldTown San Diego Historic Park. Ein kleines Dorf, dass die alte Zeit der Stadt darstellt und sich definitiv wie ein Theme Park anfühlt aber mit einer super entspannten Atmosphäre.
Viele der urigen kleinen Geschäfte sind seit ihrer Gründung im Familienbesitz und verkaufen jetzt jeglichen Schnickschnack der Touristen gefallen könnte und Service Angestellte tragen auch gerne mal die Kleidung aus den Gründerzeiten.
Easy mit dem Trolley (Straßenbahn in San Diego) zu erreichen und es lässt sich dort gut und gerne ein Nachmittag verbringen. Es gibt dort außerdem noch eine mexikanische Ecke, mit LIVE Mariachi Musik am Abend und mehreren Restaurants.
Da es bei uns mal wieder höchste Zeit war ein paar Kleidungsstücke zu erneuern, kombinierten wir den Besuch von OldTown mit der riesig großen Outdoor Mall Fashion Valley.
Der Trolley hält quasi am Eingang und wenn Du eine runde in San Diego shoppen möchtest, dann ist dies der wohl beste Ort dafür!
Entspannung & Museen im Balboa Park
Genug vom Kommerz? Dann ab in den Balboa Park im Zentrum der Stadt.
Ebenfalls zu Fuß von Downtown aus zu erreichen und quasi die grüne Lunge der Stadt, wenn auch alles etwas zu trocken für meinen Geschmack.
Bei über 90 Golfplätzen rund um San Diego mag man es kaum glauben, aber die Stadt leidet wie die meisten Teile Kaliforniens ebenfalls unter der aktuellen Dürre und da muss der Wassersprinkler halt mal aus bleiben.
… alternativ könnte man natürlich auch einfach die Anzahl der Golfplätze mal etwas reduzieren, aber mich fragt ja keiner.
Hauptsache es bleibt genügend Wasser zum planschen für den super süssen Entennachwuchs im Park übrig!
Im Balboa Park warten jede Menge Museen zu den verschiedensten Themen, für jung und alt. Unbedingt eine Karte wie Go Sandiego o.ä. holen, um spezielle Discounts zu bekommen, da die Museen wie auch der bekannte San Diego Zoo – welcher ebenfalls im Park ist – recht kostspielig sind.
Ich fand es im Air & Space Museum ganz interessant, deren 4D Kino ist recht unterhaltsam und die Ausstellungsstücke sind ziemlich interessant.
Wir waren auch im Reuben H Fleet Center, dass in deren IMAX Dome Kino mit verschiedenen Dokumentationen zeigt. Mission to Mars schauten wir uns an, hätten im Nachhinein aber wohl besser die Reise der Blauwale wählen sollen. So oder so, eine ziemlich imposante Leinwand!
Irgendwie gruselig war es im Mingei Museum, welches immer wechselnde Ausstellungen zeigt und aktuell verschiedenste schwarze, handgemachte Puppen aus den Jahren 1860 – 1930 zeigt.
Recht nett wenn auch zu kurz ist die kostenlose Elektro-Bimmelbahn, welche durch Teile des Parks fährt! Unbedingt bei den Dörfern der Nationen aussteigen und ins Haus Germany einen Blick werfen. Neben einem schicken Foto von unserer Merkel, gibt es in typisch bayrischer Atmosphäre sogar ein gratis Stück Apfelkuchen und Kaffee.
Wobei, gratis ist in den USA eigentlich nie etwas, denn ein ordentlicher Tip (Trinkgeld) wird stets erwartet!
Noch als Tipp: Am Eingang des Balboa Parks (El Prado / 6th Ave) gibt es in der Nähe den Market Place, welcher alles für das perfekte Sandwich im Park verkauft!
Veteranen lauschen
Zum Schluss wird es noch mal etwas patriotisch! Wir besuchten natürlich auch die USS Midway, ein ausgemusterter Flugzeugträger der seit einigen Jahren nur noch als Museum dient und vor San Diego ankert.
Veteranen erzählen stolz in Uniform über Funktionen und die Geschichte des Schiffes und über mehrere Etagen lässt sich ein neuer Rekord im irgendwo mit dem Kopf anstossen aufstellen. Zumindest, wenn man wie ich fast 1,90 Meter gross ist!
Das Deck ist besetzt mit unterschiedlichen Flugzeugen und Hubschraubern, bei manchen davon kannst du dich theoretisch sogar ins Cockpit setzen, wenn da nicht die riesigen Tourgruppen aus China und Korea wären, welche stets darauf bestehen sich selbst aus allen Perspektiven mehrfach abzulichten.
Immerhin winkte der Pilot uns aus dem Cockpit dieser schicken Maschine nett zu, als er die Midway überflog!
Gegenüber der USS Midway ist noch ein kleiner Park, in dem bronzene Figuren als „A National Salute to Bob Hope and the Military“ und eine riesige Figur der wohl bekanntesten Knutschszene der Welt zu sehen sind.
Ausgehen & Feiern
Gefeiert wird in San Diego im Gaslamp Quarter, einem Viertel voll mit verschiedensten Bars, Clubs und Restaurants, welche auch recht früh Gas geben, denn aller spätesten um 2 ist Schicht im Schacht.
Alkohol in Supermärkten kaufen ist ebenfalls nur bis Mitternacht möglich und – wobei wir uns da immer freuten – es wird an der Kasse gerne gefragt ob man denn auch über 21 sei.
Als Unterkunft können wir noch das Hostel on 3rd empfehlen. Perfekte Lage, super sauber, nett und preislich für die im Vergleich recht teuren Hotels echt top!
Fazit: Es lassen sich gut und gerne ein paar Tage in San Diego verbringen und mit dem eigenen Auto, hat man auch noch weit mehr Angebote in der näheren Umgebung zu entdecken.
Vielleicht ein anderes mal, dann auch unbedingt zur Comic Con, denn einen Mietwagen haben wir dieses mal erst ab Los Angeles.
Mehr zu den Gründen und der Planung unseres Roadtrips gibt es im nächsten Beitrag.
Elke
Hallo :-)
danke für die schönen Tipps, wir reisen im April von Las Vegas über San Diego nach Los Angeles und saugen alles auf was geht.
LG Herbert und Elke
Oliver
Immer gerne. Viel Spaß bei der Reise! vg, Olli
Timo
Hey,
Wow, echt superschöner Beitrag.
Mich reizt es total in die USA zu reisen.
Die Bilder sind echt klasse!
LG
Timo
Oliver
Timo, eine Reise in die USA ist eigentlich nie verkehrt. Es gibt echt viel zu sehen, egal ob super Natur oder Megastädte! Den grössten Spaß hat man allerdings nur mit einem Mietwagen (von New York mal abgesehen). Also unbedingt mit einplanen!