Nach zwar entspannten aber leider verregneten Tagen in Juneau, führte unsere letzte Etappe auf dem Alaska Marine Highway in die Goldgräber-Stadt Skagway.
Skagway – unser Gateway zu Kanada
Für die kurze Strecke benötigten wir dieses mal natürlich keine Kabine und da sich der Regen zum Glück auch wieder zurückhielt, konnten wir den Blick auf die vorbeiziehende Landschaft so in Ruhe von den Aussichtsdecks des nun deutlich kleineren Schiffes genießen.
Zweite Etappe unserer Route: Juneau via Haines nach Skagway.
Fahrtzeit: knapp 7 Stunden
Kosten für das Ticket: 53,- USD pro Person
Skagway ist mit seinen knapp 900 Einwohnern eine sehr überschaubare und auch eigentlich entspannte Stadt. Im Gegensatz zu Juneau, lässt es sich dort auch ohne Probleme zu Fuß vom Hafen aus zu den Hotels in der Innenstadt laufen.
Im ersten Moment fühlt man sich wie um Jahre zurückversetzt oder wie in einer Art Theme Park, denn die Hauptstraße von Skagway ist komplett auf die Klondike Gold Rush Geschichte getrimmt und voller Saloons, Schmuck,- & Krims Krams Souvenirläden.
Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei, sobald eines oder sogar 4 riesige Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig in dem kleinen Örtchen halt machen und tausende Menschen in genau diese Läden spülen.
Dies spiegelt sich auch entsprechend in den Preisen wieder.
Das einzig bezahlbare Hotel dort, mit dem interessanten Namen Morning Wood Hotel, hat eine durchaus beliebte Bar im Erdgeschoss, in der sich so gut wie jeden Abend junge Saisonarbeiter der Stadt zum gemeinsamen Besäufnis treffen.
Für eine erholdene Nachtruhe also eigentlich total ungeeignet, wenn auch die Zimmer recht ordentlich sind und einen netten Gletscherblick bieten.
Wir hatten außerdem ein leichtes Australien Déjà-vu. Es wird tagsüber ordentlich gearbeitet um die verdienten Taler dann am Abend direkt wieder gegen überteuertes Bier einzutauschen…
Hiking in Skagway
Umso wichtiger ist es sich tagsüber total zu verausgaben und dazu können wir den Trail hoch zum Upper Dewey Lake wärmstens empfehlen!
Dieser kleine Wanderweg hat es mit einer Steigung von 945 Metern & einer Länge von 5 km je Weg zwar in sich – zumindest für unser Fitness Level – er macht aber auch super Laune und der Blick zu den gegenüber liegenden Gletschern und hinweg über die Berge & Wälder war einfach nur fantastisch!
Unterwegs geht es an kleineren Wasserfällen und zwei Seen vorbei, der Weg ist auch oft sehr rutschig, steinig und vernünftiges Schuhwerk ist daher absolut angebracht.
Ab und an werden auf dem Weg auch Braunbären gesehen, wer also wie wir mit appetitlich riechendem Beef Jerky – der beste Wandersnack überhaupt – durch die Gegend spaziert, sollte immer ein wachsames Auge Richtung Wald haben!
Zwischen Mai und August kommt man besonders rund um den See in den Genuss verschiedenste Wildblumen blühen zu sehen und wer entsprechendes Equipment dabei hat, kann sogar direkt am See campen bzw. in einer von zwei Hütten übernachten.
Eine davon ist first come first serve, die andere kann im Visitor Center bei den Rangern reserviert werden.
Der Aufstieg zum See lohnt sich aber auch ohne Übernachtungsgedanken und ist ein idealer Picknick Platz. Es gibt mehrere Bänke und Tische und wer mag, kann zusätzlich auch noch eine Runde um den See selbst drehen (der Weg ist allerdings extrem mückig!).
Bei Sonnenschein, welchen wir an dem Tag leider nur vereinzelt hatten, muss es eine unglaublich geniale Spiegelung der Gipfel in dem glasklaren See geben!
Auf dem Rückweg gibt es noch einen netten Blick auf den Hafen von Skagway, von wo aus die Größe dieser schwimmenden Städte im Vergleich zu Downtown nochmal deutlich wird.
Von Alaska nach Kanada
Ab Skagway fährt zwar eine schicke Schmalspurbahn auf einer extrem sehenswerten Strecke bis rüber nach Kanada, die Tickets sind aber nicht gerade günstig, oft im Voraus ausgebucht und der Bus fährt Ausnahmsweise auch fast die gleiche Strecke.
Wir ergatterten mal wieder die ersten beiden Plätze im Bus und hatten so besten Blick auf die Landschaft. Zu gerne wären wir aber öfters mal angehalten um ein paar Fotos zu knipsen oder auch einfach nur die Szenerie zu genießen.
Dort wäre ein eigener Wagen also echt mal von Vorteil gewesen!
Kosten für das Ticket: 65,- USD pro Person
Reservierung: via Webseite wpyr.com bzw. E-Mail info@whitepass.net
Der Grenzübergang von Alaska nach Kanada war der bequemste & einfachste den wir seit langem hatten, denn wir mussten dafür nicht mal den Bus verlassen.
Keine stellte Fragen, keiner wollte irgendwelche Nachweise von uns und gekostet hat es auch nichts.
Es stiegt nur kurz ein kanadischer Grenzbeamter in den Bus ein, kontrollierte unseren Reisepass und sammelte das von uns vorab ausgefüllte Einreiseformular ein.
Den kanadischen Einreisestempel konnten wir uns – spasseshalber – beim Zwischenstopp im Städtchen Carcross einfach selbst in den Pass stempeln.
Den grünen Zettel, welchen man bei der Einreise in die USA erhält, haben wir immer noch und werden ihn den Amis bei Gelegenheit mal vorsichtshalber inkl. Ausreisenachweis zuschicken, damit es keine Verzögerung bei der nächsten Einreise von uns gibt.
Canada Day in Whitehorse
Whitehorse ist für die meisten Touristen Ausgangsort zu verschiedensten Yukon Touren oder eben wie bei uns, auch eine reine Transitstation.
Flüge nach bzw. ab Whitehorse sind oft direkt und deutlich günstiger als z.B. via Juneau und da die Verbindung mit dem Bus oder auch Zug absolut unkompliziert und sehenswert ist, ist dies so die ideale Kombination.
Der historische Teil der Stadt ist schnell gesehen und besteht eigentlich auch aus nur wenigen Straßen mit verschiedensten Outdoor Shops, Bars und Restaurants, wobei die Hauptattraktion wohl eine kleine Bimmelbahn entlang des Yukon Rivers ist.
Whitehorse ist aber noch gross genug für einige Supermarkt Ketten und wer von dort seine Yukon Tour Richtung Dawson City bzw. Norden starten möchte, kann nochmal ordentlich einkaufen gehen.
Hostels sind in Whitehorse allerdings absolute Mangelware. Zum Glück ist das noch verbliebende dafür absolut Klasse und ein paar Tage lassen sich dort sehr entspannt verbringen!
Im Beez Kneez Bakpackers kann ich vor allem die kleinen Hütten im Garten als Alternative zum Privat,- oder Mehrbettzimmer – besonders wenn man zu zweit unterwegs ist – empfehlen.
Tipp: Wenn aus Skagway kommend, unbedingt beim Busfahrer bescheid geben dass Du im Backpackers unterkommen wirst, denn er fährt dort quasi dran vorbei und kann dich an der Straßenkreuzung rauslassen. Ansonsten landest Du in der Busstation am anderen Ende der Stadt!
Sehr nett & für mich irgendwie überraschend war, dass die Hostel Managerin dort mit Bertha, einer pensionierten Schlittenhündin (Yukon Quest uvm. erfolgreich gelaufen) wohnt.
Ich kannte Schlittenhunde bisher nur super wibbelig und nicht gerade zurückhaltend. Sie aber ist extrem gut erzogen, sehr ruhig und war der ideale Zeitvertreib & Liebling aller Gäste.
Sie entscheidet beim CheckIn übrigens auch, ob Du bleiben darfst oder nicht!
Vom Timing her hatten wir mal wieder Glück und konnten den Canada Day – den kanadischen Nationalfeiertag – mit feiern.
Neben einer spassigen Parade durch Downtown, gab es auch ein Wettrennen von Plastikenten auf dem Yukon River. Jede Ente war sozusagen ein Los und wen die Strömung zuerst ins Ziel brachte, der konnte ein bischen Urlaubsgeld gewinnen!
Alaska, wir kommen wieder!
Unser kleiner Hike in Skagway, die landschaftlich beeindruckende Weiterreise wie auch der nette Empfang in Kanada waren so der beste Abschluss unserer ersten Tour durch Alaska.
Ich freue mich jetzt schon in diesen spannenden Bundesstaat der USA irgendwann wieder zurück zu kehren! Dann aber im Winter bzw. wenn erneut Sommer, mit entsprechender Camping Ausrüstung.
Ach, wir schreiben einfach beides wieder mit auf unsere Reise Wunschliste!
Nächster Stopp: Vancouver! Start unseres Roadtrips durch British Columbia und die Rocky Mountains in Alberta.
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Rene
Klasse Alaska Artikel & Fotos! Wir planen gerade unserenUrlaub für kommendes Jahr und Denali wie auch die Fähre werden wir mit Sicherheit besuchen! ciao & noch viel Spaß bei eurer anscheinend unendlichen Reise! Rene
Oliver
Besten Dank Rene & Viel Spaß in Alaska!