Zu einem ordentlichen Roadtrip durch den Westen der USA, gehören Naturwunder wie der Grand Canyon genau so fest zu Programm, wie eine Tour durch die Casinos von Las Vegas.
Im zweiten Teil gibt es die Zusammenfassung unserer Route von Page bis zurück nach Venice Beach in Los Angeles.
Wir spazierten entlang des North Rim vom Grand Canyon, staunten im Zion Nationalpark, versuchten mal wieder unser Glück im sagenumwobenen Las Vegas und „bummelten“ ein wenig durch die Highlights von Los Angeles.
Alle anderen Stopps findest du im ersten Teil unseres Roadtrips.
Zurück nach Deutschland ging es wieder mit Air New Zealand und wie schon beim Hinflug, waren wir mehr als zufrieden mit der Airline und deren Service. Das Umsteigen in London Heathrow ist beim Rückflug nach Deutschland übrigens entspannter und schneller, als es beim Hinflug war.
der Horseshoe Bend bei Page
Die wohl berühmteste Flussschleife der Welt liegt nur 6km von Page entfernt. Stellen an denen der Blick auf die komplette Kurve möglich ist, sind allerdings nichts für Personen mit Höhenangst. So viel sei gesagt.
Der Horseshoe Bend ist allerdings kein Geheimtipp mehr, wie noch vor ein paar Jahren. Seit diesem Jahr gibt es einen neuen großen Parkplatz, gerade mal einen Kilometer von der Schlucht entfernt. Kostenpunkt 10 USD je Auto und nein, gratis parken entlang des Highways, ist keine Option da verboten.
Von dort ist es nur ein knapper Kilometer, etwas bergauf dann runter zum Rand der Schlucht.
Mittlerweile gibt es sogar eine Art Aussichtsplattform, also ein stabiler Zaun der die Massen an Besucher vor dem freien Fall schützt und es Leuten mit Höhenangst einfacher macht.
Für das perfekte Instagram Selfie wird aber, trotz entsprechender Warnhinweise, weiterhin waghalsig am Rand herum balanciert. Was zwar teilweise recht spassig anzusehen ist aber auch schon unglücklich endete.
Soweit wir sehen konnten, wird auch an einem neuen Weg für einen Shuttle Bus gearbeitet. Es würde mich auch nicht wundern, wenn hier in ein paar Jahren ein ganzes Visitor Center steht.
Trotz der Massen, lohnt sich ein Stopp und der Blick auf diese unglaubliche Schlucht. Noch ist man auch recht frei und kann sich von den Reisebus Gruppen schnell entfernen.
Navajo Bridge – Geschichte am Marble Canyon
Die Navajo Brücke ist in kleines Highlight der Region, für alle die einen freien und weniger nervenaufreibenden Blick auf den grün schimmernden Colorado River werfen wollen.
Nur 56km vom Parkplatz des Horseshoe Bend, lässt sich ein Stopp hier spontan einplanen. Wer wie wir, auf dem Weg zum North Rim vom Grand Canyon ist, kommt hier eh vorbei.
Nicht weniger beeindruckend ist hier auch der Blick auf das Gebirge vom Marble Canyon. Welch unterschiedliche Farbtöne die Steine hier hervorbringen können, lässt uns immer wieder staunen!
Aussicht am North Rim vom Grand Canyon
Unser erstes mal am North Rim vom Grand Canyon war beeindruckend. Es war auch eine positive Überraschung, denn die gigantische Schlucht zeigt sich hier von einer ganz anderen Seite. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Die ersten Aussichtspunkte sind gleich an der urigen und stets ausgebuchten Lodge zu finden. Im Vergleich zum South Rim, kommt die Tiefe der Schlucht hier intensiver rüber, ohne auch grossartig wandern zu müssen.
Bei der Anreise muss man allerdings ein recht langes Stück durch den Kaibab Wald fahren, ein echter Zeitfresser. Mitte Juni hatten wir hier übrigens noch Reste von Schneefeldern liegen und im Vergleich zu der trockenen Wüste ein paar Stunden zuvor, ist hier auf dem Plateau alles saftig grün.
Es ist daher auch möglich, hier auf Herden von Bisons zu treffen! Wir hatten leider kein Glück.
Coral Pink Sand Dunes – Sandkasten bei Kanab
Die kleine Westernstadt Kanab ist der ideale Ausgangspunkt für einen Besuch am North Rim und weiteren Highlights wie dem Zion Nationalpark oder eben den Coral Pink Sand Dunes.
Nirgendwo sonst sammelt sich der rote Sand der Region in einer so großen Menge an wie hier. Riesige Dünen entstanden im Laufe der Zeit und machen Laune erkundet zu werden.
Das geht entweder zu Fuß, mit dem Sandboard oder natürlich auch mit einem knatternden Quad.
Zu den Coral Pink Sand Dunes, die ebenfalls 10,- USD Eintritt kosten, sind es von Kanab gerade mal 30km.
Ein Besuch lässt sich daher sehr gut mit der Fahrt zum quasi nebenan liegenden Zion Nationalpark kombinieren.
Hier ist man auch noch relativ ungestört auf den Dünen unterwegs, da die meisten den Park übersehen oder nur kurz von der Aussichtsplattform einen Blick riskieren.
Bryce Canyon und die Hoodoos
Der Bryce Canyon liegt eigentlich nicht direkt auf der Route, doch lohnt sich die Fahrt. Die 130km von Kanab führen durch eine interessante Landschaft. Für den Weg, kann man sich sogar bei einem deutschen Bäcker unterwegs noch stärken. Auf unsere Auswanderer ist halt Verlass.
Was macht den Bryce Canyon aber so speziell? Der Blick auf die Hoodos ist einmalig und wie von einem anderen Planeten. Selbst wenn man keine Wanderung unternimmt und nur die einzelnen Aussichtspunkte am Rand entlang geniesst, bekommt man bereits einen tollen Eindruck.
Empfehlen wollen wir aber dennoch den Queens Garden Trail zu laufen.
Mitte Juni war dieser leider komplett gesperrt, da Sturmschäden beseitigt und Wege instand gesetzt werden mussten.
Zion Nationalpark zum 2ten Mal
Der Zion Nationalpark unterscheidet sich landschaftlich komplett vom zuvor genannten Bryce Canyon. Für uns ist er einer der entspanntesten und beeindruckendsten Nationalparks der Region und für jeden Geschmack was zu bieten hat.
Bereits die Anfahrt, welche wir von Kanab aus empfehlen, ist ein wahrer Augenschmaus. Das Highlight ist hier sicherlich die Fahrt durch den Mount Carmel Tunnel, der in den Park führt.
Einen derart beeindruckenden Ausblick, gibt es selbst in den USA nur selten so einfach mit dem Auto zu erreichen.
Im Park selbst geht es recht gemütlich zu und die meisten Ausgangspunkte, für unterschiedlichste Wanderungen, sind nur mit den Shuttle Bussen zu erreichen.
Eigentlich hatten wir die Wanderung in die Narrows auf der ToDo, doch die waren aufgrund von Hochwasser schon seit Tagen gesperrt. Auch viele andere Wege waren aufgrund von Steinschlag Gefahr und Sturmschäden gesperrt.
Es blieb daher bei einem gemütlichen Spaziergang zum kleinen Wasserfall am Emerald Pool und entlang des Flusses an der Zion Lodge und dem Visitor Center.
Parken ist innerhalb des Zion Nationalparks übrigens ein graus, da kaum Parkplätze vorhanden sind. Es empfiehlt sich einfach direkt durchzufahren und in Springdale, dem Ort direkt vor dem offiziellem Parkeingang, zu parken. Auch hier gibt es kostenlose Shuttle Busse die einem dann zum Eingang bringen. Parken kostet allerdings zwischen 6,- und 10,- USD pro Tag.
Hoover Dam – Energie für Las Vegas
Nach einer längeren Fahrt, durch eine mal wieder staubtrockene Region, erreichten wir den beliebten Lake Mead. Der Stausee wird vom berühmten Hoover Dam gestaut und wenn in Vegas bzw. in dieser Richtung unterwegs, darf ein Stopp hier nicht fehlen.
Anstelle der stressigen Interstate zu folgen, entschieden wir uns für den gemütlicheren Highway 167 bzw. der Northshore Road. Die Straße führt am Valley of Fire vorbei und durch 2,3 kleinere ländliche Dörfer. Immer im Blick, der Lake Mead sowie eine karge und oft knallrot gefärbte Felslandschaft.
Echo Bay, was wir uns als Stopp zwischendrin aussuchten, wird online oft empfohlen. Schicke Marina, Hotel am See etc… Dem ist allerdings schon seit 2013 nicht mehr so und mehr als ein verwahrlostes Gebäude, gibt es dort nicht mehr. Nicht mal der Weg zum See ist mehr frei, sondern von Betonklötzen gesperrt.
Hier also am besten direkt weiterfahren und die Landschaft genießen. Erst kurz vor dem Hoover Dam am Lakeview Overlook, gibt es einen guten Aussichtspunkt.
Unser Augenmerk lag aber auf dem Hoover Dam, der Las Vegas mit Energie versorgt und dessen Größe recht imposant ist.
Las Vegas – Glücksspiel und Buffets
Las Vegas, Stadt der Superlative und Magnet unzähliger Glücksritter, Zocker und Touristen aus aller Welt.
Vom Hoover Dam nach Vegas sind es nur knapp 60 Kilometer, die zügig auf der Interstate 11 zurückgelegt werden können.
Dies war bereits unser dritter Besuch in der Glücksspieler Metropole und mittlerweile empfehlen wir den Aufenthalt aufzuteilen. Eine Nacht in der Nähe der Altstadt, also dem älteren Teil von Vegas bei der verrückten Fremont Street und die anderen Nächte direkt am Strip.
Der perfekte Ausgangspunkt am Strip ist eine Unterkunft rund um den Eifelturm vom Paris Casino. Von dort lassen sich die besten und größten Casinos zu Fuß erkunden und viele Haupt-Attraktionen wie das berühmte Wasserspiel vor dem Bellagio, hat man so direkt vor der Nase.
Bei der Fremont Street ist es etwas anders. Direkt auf der Partymeile möchte man wirklich nicht übernachten, denn neben Livemusik und zig anderen nervtötenden Geräuschen, ist der Teil von Vegas auch ziemlich heruntergekommen.
Wir empfehlen hier das Stratosphere bzw. The Strat wie es sich jetzt nennt, am oberen Ende des Strips. Von hier ist es nur eine kurze Fahrt mit dem Uber zur Fremont Experience und man spart sich den Staustress am Strip.
Besonders an Wochenenden, wenn die Preise der anderen Casinos sich gerne verdoppeln, gibt es hier immer gute Angebote. Das Casino selbst ist allerdings nicht besonderes und eine Nacht reicht aus.
Schon gewusst? Wer an den Automaten der Casinos spielt, bekommt regelmäßig Getränke gebracht. Gratis bzw. gegen ein kleines Trinkgeld von 1-2 Dollar. Wir sitzen immer gerne an den 1 Cent Automaten und haben dabei schon öfters mehr als 50 ,- USD durch Bonusspiele gewonnen!
… die wir dann beim Roulette zwar wieder verloren aber hey, die Getränke waren Gratis.
Nicht zu verpassen sind übrigens die Buffet Angebote in Las Vegas. Wir testeten bei diesem Trip das LE Buffet im Paris und waren begeistert. Zumal die ganze Atmosphäre dort im Frankreich Look & Feel schon sehr skurril ist.
Ebenfalls sehr zu empfehlen sind die Cirque du Soleil Shows. Dieses Mal waren wir in Mystere beim Treasure Island Casino und es war mal wieder Spitzenklasse.
Los Angeles – von Hollywood nach Venice Beach
Wenn wir Los Angeles hören, denken wir direkt an Hollywood, das Griffith-Observatorium und Venice Beach. Die sehenswertesten Ecken der Stadt, liegen allerdings recht weit auseinander. Einen großen Teil der Zeit, verbringt man daher mit der Fahrt von A nach B.
Dazu direkt ein Tipp. Wenn in L.A. mit dem Auto unterwegs, dann am besten die Interstate vermeiden und stattdessen gemütlich durch die Nebenstrassen fahren. Die Staus sind weltberühmt und von der Stadt, sieht man so auch nicht viel.
Venice Beach ist die perfekte Ausgangslage, vor allem dann, wenn man auch wieder zum Flughafen von Los Angeles muss. Außerdem ist es so ziemlich der einzige Stadtteil, wo man auch mal zu Fuß spazieren gehen kann.
Was ja nach Tagen im Auto, auch nicht verkehrt ist.
Neben der berühmten Strandpromenade, laden vor allem die kleinen Kanäle zu einem Spaziergang ein.
Der schon in die Jahre gekommene Aussenbereich am Muscle Beach, wird derzeit übrigens renoviert und ist daher geschlossen. Die verrückte Show der Muskelprotze, fällt daher vorerst aus.
Einen tollen Blick über die Stadt und das Hollywood Zeichen, gibt es am Griffith-Observatorium. Hier ist man allerdings in einer Zwickmühle beim Thema beste Uhrzeit. Vormittags ist kaum was los und das Parken gratis. Zumindest im Juni aber, herrscht der sogenannte June Gloom. Vormittags ist es also gerne bewölkt und diesig, was die Sicht am entsprechend stark einschränkt.
Nachmittags dagegen ist es wunderbar aber brechend voll und wenn man nicht gerade Glück hat, ist es enorm schwer einen Parkplatz im oberen Bereich zu finden und sollte sich auf eine kleine Wanderung einstellen.
Der Walk of Fame in Hollywood darf natürlich auch nicht fehlen, wobei ich diesen immer nur einplanen würde, wenn man gerade eh in der Ecke ist. Sagen wir, im Fernsehen sieht er spannender aus.
Fazit und ein paar Daten zum Roadtrip
Insgesamt sind wir in den 14 Tagen, trotz einer längeren Auto-Pause in Vegas und Los Angeles, satte 2.072 Meilen bzw. 3.334 Kilometer gefahren.
Positiv überrascht hat uns vor allem die Tour am Lake Powell und unser Stopp am North Rim vom Grand Canyon. Wir freuen uns schon auf ein paar Wanderungen in der Region. Dann aber eher im Herbst, wenn es nicht so gnadenlos heiss ist.
Der Euro Kurs zum USD war, wie bei unserer Tour vor ein paar Jahren, nicht der Beste. Wir erhielten größtenteils 1 Euro zu 1,12 USD. Das hat früher definitiv mehr Spaß gemacht.
Deutlich teurer ist allerdings das Tanken in den USA geworden. Besonders Needles und Los Angeles führen dabei die Liste an, wobei wir hier einfach bei Costco – in der Art wie unsere Metro – tankten und uns ahnungslosen Touristen ein Service Mitarbeiter kurz seine Karte lieh, da wir nun eh schon in der Schlange standen.
Der Preis je Gallone schwankte zwischen 2,95 USD und 4,30 USD. Am günstigsten war es in Arizona, am teuersten in Kalifornien.
Der Kauf der Jahreskarte für die Nationalparks „America the Beautiful“ hat sich mal wieder gelohnt. Die Karte kann bei den meisten Nationalparks direkt am Eingang für 80,- USD gekauft werden und muss nicht im Voraus in Deutschland bestellt werden.
Weitere Informationen dazu haben wir im Artikel America the Beautiful: Lohnt sich die Jahreskarte? zusammengefasst.
Weitere Informationen zu den einzelnen Stationen folgen.
Mina
Hallo Oliver, wirklich tolle Reiseberichte die ihr da veröffentlicht. Mein Freund und ich haben nächstes Jahr vor 3 Wochen im Westen, in Form eines Roadtrips zu verbringen. Interessant wäre es zu wissen wie viel ihr an Essen (als Selbstversorger quasi) ausgegeben habt und wie gut man in den Motels selbst kochen kann. Zudem würde ich gerne wissen wie viele Nebenkosten ihr hattet. Kosten wie Parkplatzgebühren und Freizeitaktivitäten- alles andere was jetzt nicht zu den Fixkosten gehört.
Liebe Grüße
Mina
Oliver
Hey Mina, klingt nach einem tollen Plan und dazu noch 3 Wochen. Perfekt! Eine genaue Kostenliste beim Thema Essen haben wir nicht online, da ist ja jeder sehr unterschiedlich unterwegs. Supermärkte sind aber recht günstig, wenn man sich direkt die Kundenkarte besorgt um so alle Rabatte einheimsen zu können. Kochen, das geht eigentlich überall recht gut. Wir hatten bei unseren vorherigen Trips auch immer einen Gaskocher dabei und auf der Kühlbox vor der Zimmertür einfach gekocht, sollte nichts im Zimmer selbst dafür vorhanden sein. vg, Olli