Bevor wir uns vor einigen Tagen in einen Flieger Richtung Europa setzten und unsere Reisen durch Asien damit erstmal ad acta legten, statten wir u.a. noch dem Norden Thailands einen kleinen Besuch ab.
Genauer gesagt, wir schauten uns die Stadt Chiang Rai etwas genaueran, in der nicht nur eine riesige goldene Uhr mitten auf einer Kreuzung steht, sondern auch einer der verrücktesten Tempel Thailands zu finden ist.
Gegenüber der goldenen Uhr ist übrigens auch nen knuddeliges Katzencafe zu finden!
Wat Rong Khun, der weiße Tempel von Chiang Rai
Den etwas durchgeknallten Bau haben wir dem thailändischen Künstler Chalermchai Kositpipat zu verdanken, der diesen Tempel als seine persönliche Lebensaufgabe sieht und wohl noch einige weitere Jahre in die Fertigstellen der gesamten Anlage investieren wird.
Schon am Eingang gibt es die ersten Merkwürdigkeiten zu entdecken – herumhängende Köpfe bekannter Charaktere oder ziemlich deutliche Rauchverbotsschilder – und dies zieht sich so auch durch die gesamte Anlage.
3-4 Stunden können für den Besuch also mehr als locker eingeplant werden!
Mein Schatzzzz…..
Der Tempel ist zwar die totale Überdosis an skurrilen Figuren und Formen, wird dabei aber nicht zu kitschig und bleibt von Anfang bis Ende spannend zu erkunden!
Alles davon hat auch durchaus einen Sinn und symbolisiert verschiedenste Dinge.
Um zum Haupthaus zu gelangen muss eine Brücke überquert werden, welche den Zyklus der Wiedergeburt Buddhas darstellt, es geht vorbei an hunderten Händen welche aus dem Boden ragen und ein zügelloses Verlangen der modernen Welt darstellen sollen, unzählige Totenköpfe die für die Qualen der Hölle stehen usw…
Ist man an den ziemlich imposant aussehenden Wächterfiguren auf der Brücke vorbei und betritt den Tempel, geht es mit dem etwas ungläubigen Staunen auch gleich weiter.
Die Wände sind als ein Gesamtkunstwerk gold & bunt bemalt und sollen wohl darstellen, wie verrückt die Menschen sind und welch schlechten Einfluss sie auf die Welt und sich selbst haben.
Zumindest, wenn ich es richtig verstanden habe was der Guide im Raum da von sich geben hatte. Ich war nämlich ziemlich abgelenkt, all die westlichen Charaktere wie Michael Jackson, Superman oder Harry Potter als Zeichnung und Teil einer riesigen Dämonenfratze zu entdecken.
Auch der Terroranschlag auf das World Trade Center sind Teil des Gemäldes und wer sich die Augäpfel der riesigen Dämonenfigur genauer betrachtet, wird die Konterfeis von Osama Bin Laden und George W. Bush darin entdecken!
Also, alleine in dem Raum verbrachten wir glaube ich mehr als eine halbe Stunde und sollte ich mir mal ein rückenfüllendes Tattoo stechen lassen wollen, soll dies bitte Chalermchai Kositpipat für mich entwerfen.
Fotos sind im Inneren des Tempels leider nicht erlaubt, wenn Du aber die Google Bildersuche mit dem Suchbegriff Wat Rong Khun Inside bemühst, findest Du einige interessante Schnappschüsse.
Nach so viel Eindrücken und Aufregung muss erstmal eine Pause eingelegt werden und dafür steht u.a. das wohl protzigste Toilettenhäuschen Asiens zu Verfügung.
Eine von vielen weiteren Sehenswürdigkeiten der Anlage, welche darauf warten erkundet zu werden.
Faszinierend zu sehen war auch ein Gang voller kleiner Wunsch,- bzw. Gebetstafeln, welche sich Besucher kaufen & aufhängen können.
Wer mal rausfinden sollte wie viele dort tatsächlich hängen, möge mich bitte informieren!
Zu guter Letzt schauten wir uns in der Anlage noch das Krematorium an – gruselig – und ich bin schon echt gespannt, was uns wohl in den Gebäuden erwartet, die sich derzeit noch im Bau befinden!
Die Kunstgalerie von Chalermchai Kositpipat
Obwohl ein so freundlich einladendes Schild am Ausgang der Tempelanlage steht, wird die Galerie des Künstlers von den meisten Besuchern ignoriert.
Ein großer Fehler, denn die dort ausgestellten Bilder zeigen welches Talent Kositpipat schon als junger Mann war und was für verrückte Ideen er sonst noch so im Kopf hat.
… und ja, auch George W. & Osama werden dort noch mehrmals thematisiert.
Fazit
Der Besuch des weißen Tempels ist eine erfrischende Abwechslung von all den buddhistischen Tempeln, die man sich so in Thailand ansieht.
Sehr wichtig ist es aber, schon am frühen Morgen und auf eigener Faust vor Ort zu sein, denn wenn erst die Tourgruppen & Busse aus Chiang Mai eintreffen, ist es echt vorbei mit der Ruhe!
Für die Anfahrt – wenn kein Scooter ausgeliehen wurde – einfach in einen der lokalen Busse springen oder ein Songthaew komplett buchen.
Boon Rawd Farm von Singha
Alternativ lohnt es sich auch ein Taxi zu buchen, Festpreis für einen halben Tag einfach aushandeln, und zusätzlich noch den Singha Park in der Nähe zu besuchen.
Die Farm ist nicht nur ein sozial sehr engagiertes Projekt, sondern auch eine echt sehenswerte Ruheoase!
Als wir jetzt im März dort waren, blühte es an allen Ecken und nach einiger Zeit in Städten wie Bangkok, war dies eine sehr willkommene Abwechslung.
Anreise Chiang Rai
Für die Anreise sind die gängigsten Verbindungen von Chiang Mai aus via Bus oder Minivan und auch direkt aus Bangkok mit AirAsia (Don Muan Flughafen) bzw. Bangkok Airways (Suvarnabhumi Flughafen).
Falls Ausflüge dort in die Berge geplant sein sollten, unbedingt die Smoky Season beachten, die im Norden Thailands zwischen Februar und April ziemlich nervtötend sein kann!
Bibo & Tanja von Auszeitnomaden
Der Tempel ist der absolute Hammer!
Es ist zwar schon länger her, dass wir dort waren, aber wir sind immer noch begeistert, wenn wir Bilder sehen.
Und es ist schön zu sehen, dass er nach dem Erdbeben wider sehr gut aussieht.
Liebe Grüße
Bibo & Tanja
Oliver
Ja, die Schäden vom Erdbeben 2014 konnten zum Glück gut behoben werden. In 2-3 Jahren werden wir auch mal nachsehen was dann so alles dazu gebaut wurde. BG, Olli