Bevor wir uns von Bangkok verabschieden, wollten wir diese sensationelle Stadt noch mal auf einer anderen Art & Weise erkunden. Damit wir auch ja nichts verpassen.
Über Bekannte hier habe ich von Bangkokvanguards erfahren, welche u.a. die Stadtführung BANGKOK THREE SIXTY OFFBEAT anbieten, die einem Bangkok abseits der typischen Touristenziele nahe bringt.
Ein lokaler Guide bzw. VEO (Vanguard Experience Officer), wie sie es nennen, führt einen den ganzen Tag durch die Stadt, in verwinkelte Gassen von Chinatown, durch eine Welt unterschiedlicher Religionen und Geschmacksrichtungen und in Ecken Bangkoks, welche immer noch am besten mit dem Boot zu erreichen sind und uns bis dato noch völlig unbekannt waren.
Dabei geht es nicht nur zack zack von A nach B um ein Foto zu knipsen, sondern wird sich Zeit gelassen einem mit ordentlich Hintergrundinfos zu versorgen.
Genau richtig für uns, denn in den letzten Monaten dürften wir uns so ziemliche jede typische Touristen Attraktion von Bangkok, gerne auch mehrmals, angesehen haben.
Mit BTS & Boot Richtung China Town
Start in Downtown und pünktlich zur morgendlichen Rush Hour ging es los. Kein Problem, denn Aufgabe des Tages war auch, so viele öffentliche Verkehrsmittel wie möglich zu nutzen.
Nach einer kurzen Fahrt im BTS Skytrain schipperten wir schon im gut gefüllten Boot Richtung China Town.
Chinatown ist für mich eine der interessantesten Ecken Bangkoks. Viele interessante Häuser, eine wuselige Community und viel leckeres Essen.
Beim Thema Essen ist dann auch direkt eines meiner Lieblingsfotos des Tages entstanden. Wir stoppten an einem kleinen Grill wo diese nette Omi in Bananenblätter gegrillten Klebereis mit Banane verkaufte.
Khao Niau …. nennt es sich, bisher irgendwie immer übersehen und super lecker.
Das interessante an Chinatown sind besonders die zahlreichen kleinen Gassen und Hinterhöfe, welche mal ruhig …
… und mal voller Händler und Lieferfahrzeugen sind.
So manche davon hätten wir aufgrund des schmalen Eingangs, mitten in einem Markt, auch niemals alleine entdeckt bzw. nicht damit gerechnet, dort dann auch etwas interessantes vorzufinden.
Wie z.B. zahlreiche kleine Fabriken, Nähstuben etc… oder auch einfach Anwohner die gerade ihre Wäsche aufhingen. Muss dazu sagen, vieles war dort in den Straßen deutlich interessanter als die beiden oberen Fotos nun zeigen, die meisten Häuser und Wohnungen sind aber sehr offen und da wollten wir nicht davor stehen bleiben und einfach mal so Fotos vom Wohnzimmer etc. knipsen.
Würden wir selbst ja auch extrem nervig finden.
Irgendwann haben wir unsere Orientierung dann auch erst mal verloren, standen aber plötzlich vor einem kleinen Kanal mit mehreren Garküchen.
Mehrere davon waren z.B. schwer damit beschäftigt diese grünen Spinatwabbeldinger kistenweise für den Handel zu kochen.
Raus aus einer Gasse und plötzlich in einer anderen Welt. Little India.
Wir besuchten einen indischen Sikh Tempel, in dem wir freundlich begrüßt und erst mal auf eine Portion Reis eingeladen wurden (Curry war leider schon aufgegessen ).
Konnten uns dort auch verschiedene Gebetsräume ansehen und eine Zeremonie beobachten. Fotos eher unangebracht bzw. teilweise auch nicht gestattet.
Als Mu, unser Guide, dann noch frische Samosas bei einem Straßehändler kaufte, fühlten wir uns als wären wir wieder in Indien gelandet.
Weitere Gassen folgten …
Vorbei an Häusern, wo man sich fragt wie diese überhaupt noch stehen können …
Besuch in einem buddhistischen Tempel, mit einer sehr schönen Anlage drumherum. Hatten dort außerdem ein perfektes Timing und konnten noch einem Mönch beim Gebetsgesang zu hören.
Etwas was man bei einem Besuch in Thailand ruhig mehrmals machen sollte! Mindestens so entspannend wie eine ordentliche Thai Massage.
Besonders wenn man im Tempel eine Weile sitzt und die Atmosphäre einfach auf sich wirken lässt und sich dabei in den Details der Wandbemalungen verliert. Feine Sache!
Legten dort in Gesellschaft von mehreren Katzen auch eine Ice Tea Pause ein und kümmerten uns um die mitgebrachten Samosas. Ein Leckerchen!
Mit dem Bus dann weiter zum Anleger der Longtail Boote. Kleiner Tipp, gut festhalten im Bus! Die Fahrer in Bangkok haben alle Vettel als Vorbild …
Der Stadtteil durch den es nun ging liegt auf der anderen Seite des Chao Phraya Flusses, ist aber eine ganz andere Welt als Downtown Bangkok …
… und gibt einem einen Eindruck, wie es früher im Venedig Asiens, so wurde Bangkok gerne genannt als die Stadt noch von hunderten Kanälen gesäumt war, ausgesehen haben muss!
Teilweise tat es mir schon fast leid das wir Schaulustigen mit den knatternden Speedbooten da durch die „Vorgärten“ tuckern und Leute die dort noch wohnen, wie die Beiden in ihrem Padelboot auf dem Foto, kaum noch den Kanal in Ruhe überqueren können.
Nach einer netten Runde legten wir einen Stopp ein, um die Gassen zwischen den Holzhäusern zu erkunden und unser Mittagessen in einer kleinen Garküche zu bestellen.
In einer kleinen grünen Oase, einem Künstlerhaus mit Puppentheater direkt am Kanal, war es dann auch Zeit für unser Mittagessen.
Pad Thai mit Blick auf die vorbei rauschenden Longtail Boote und dem Kanal.
Ja, da hätte ich noch ein paar Stunden sitzen bleiben können.
Mit dem Longtail Boot ging es dann auch wieder zurück Richtung Chinatown.
Bei einer netten Lagebesprechung auf der Dachterrasse eines Hotels, realisierten wir auf der Karte auch so langsam welche Strecke wir schon hinter uns hatten!
Bequeme Laufschuhe sind bei dieser Tagestour Pflicht
Es ging wieder vorbei an bunt geschmückten Bäumen vor denen Opfergaben standen, …
… einem schicken und sehr altem chinesischen Haus (ihr würdet nicht darauf kommen was sich hinter dem Tor verbirgt!).
Wir sind wohl auch an der Heimat des TukTuk’s, so sieht es zumindest aus, vorbei gelaufen. Wer auf der Suche nach Ersatzteilen für sein Fahrzeug ist, oder kompletten Motoren etc., wird in diesen Straßen fündig!
Auch sonst gibt es wieder einiges zu kaufen und jede Menge Eindrücke zu sammeln.
Chinatown wird umgebaut
Die Bangkokgvanguards engagieren sich für die Anwohner, versuchen etwas zu bewegen, zu helfen und Touristen dabei auch auf Missstände aufmerksam zu machen.
Aktuell wird z.B. eine neue U-Bahn Linie in Chinatown gebaut und dafür wird ein recht großes Gebiet, was man auf dem Foto teilweise von oben sieht, bald dem Erdboden gleich gemacht.
Auf dem Foto hier sieht man die Auswirkungen z.B. jetzt schon, in einer anderen Ecke von Chinatown. Links noch eines der schönen älteren Häuser, rechts wurde bereits weiträumig Platz für einen neuen U-Bahn Eingang geschaffen …
In einer Art Museum, welches von Menschen die dort leben & Bangkokvanguards eröffnet wurde, sieht man was dabei von diesem historisch wichtigem Stadtteil verloren gehen würde bzw. wird, denn das Projekt wird sich nicht mehr aufhalten lassen.
Der Schutz der Altstadt hat in Bangkok nicht unbedingt oberste Priorität, soweit ich es hier mitbekommen habe. Dies gilt nebenbei bemerkt nicht nur für Chinatown, denn auch die oberen Gebiete der Altstadt werden aufgrund neu geplanter U-Bahn Linien bald vor diesem Problem stehen!
Hier noch ein sehr netter Blick von oben, auf einen Teil der Chinatown. Erneut eine Dachterrasse, welche wir ohne diese Tour niemals entdeckt hätten.
Mit dem Klong Taxi Richtung Rooftop Bar
Ich überspringe jetzt mal ein paar Kapitel und schwupps sitzen wir wieder in einem Boot, dieses mal Richtung Innenstadt und unserem letzten Stopp des Tages.
Beim Blick auf die Skyline von der Rooftop Bar eines modernen Wolkenkratzers, wo wir uns ein Feierabend Bierchen gemeinsam gönnten, wird erneut deutlich, wie unterschiedlich doch Bangkok sein kann!
Fazit zu unserem Tagesausflug
Die Stadtführung ist anders als jede City Tour die wir bisher gemacht haben und genau deswegen auch sehr zu empfehlen. So viele Hintergrund Infos, nicht nur im historischen Sinne sondern viel mehr über die Leute wie sie dort leben & arbeiten, bekommt man selten.
Preislich liegt sie mit 2.950,- Baht pro Kopf zwar im oberen Preissegment, bedenkt man aber was alles inbegriffen ist, ist dies ein absolut fairer Betrag (Essen, alle Fahrtkosten inkl. Longtailboot, super motivierter Guide etc…).
An diesem Tag haben wir über 700 Fotos geschossen und nur wenige davon haben es in den Beitrag geschafft. Einige Kapitel der Tour habe ich auch nicht oder nur kurz erwähnt, da der Artikel sonst auch einfach zu lang geworden wäre.
Uns hat dieser Tagesausflug jedenfalls wieder gezeigt, wie viel es doch in dieser Stadt zu sehen gibt und dass Bangkok aus mehr als nur Sukhumvit, Nana und Khaosan Road besteht.
Mehr Infos zu dieser Tour und den Bangkokvanguards gibt es auf deren Homepage www.bangkokvanguards.com
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!