Wildtiere und ganz besonders Elefanten in freier Wildbahn beobachten zu können, gehört mit zu den einprägsamsten Erlebnissen einer Safari.
Im Norden Tansanias befindet sich der mehr als 2.600 Quadratkilometer messende Tarangire Nationalpark, der für seine enorme Artenvielfalt und großen Elefantenherden bekannt ist.
Hier ist es noch möglich, Gruppen von bis zu 300 Elefanten zu beobachten! Wenn diese Riesen der Tierwelt an einem vorbeiziehen, geht uns einfach das Herz auf.
Ganz besonders, wenn sich gleich mehrere Jungtiere darunter befinden.
Neben Elefanten sind hier natürlich auch weitere Tiere zahlreich vorhanden. Affen, Zebras, Gnus, Giraffen, Antilopen, Gazellen, Mangusten und unzählige knallbunte Vogelarten.
Bei einem so „reich gedeckten Buffet“, sind die Jäger der Nationalparks nicht weit. Löwen und Leoparden sind hier mit etwas Glück sogar bei der Jagd zu beobachten.
Der Name des Nationalparks beruht auf den gleichnamigen Fluss, der diesen durchquert. Landschaftlich unterscheidet sich der Tarangire-Nationalpark daher etwas von seinen berühmten Nachbarn wie der Serengeti oder dem Ngorongoro-Schutzgebiet.
Je nach Saison ist der Tarangire Fluss mal mehr, mal weniger stark präsent und hinterlässt diverse kleine Sumpfgebiete. Wir waren im Dezember unterwegs, also in der Regenzeit, und aufgrund von Überflutungen war es uns nicht möglich alle Stellen der gewohnten Route anzufahren.
Viel Wasser bedeutet zudem dichte Vegetation, und wir standen gemeinsam mit anderen Jeeps vor dichten Grasbüscheln und warteten darauf, das ein Löwe der sich dort versteckte, mal wieder erhebt. Leider vergebens.
In dem Punkt ist die Regenzeit ein kleiner Nachteil. Andererseits hatten wir das Vergnügen, unzählige Elefanten bei ihrem Badespaß beobachten und den Tarangire Fluss in seiner geballten Kraft sehen zu können.
Uralte und riesige Boabab Bäume
Ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt sind die gigantischen Baobab-Bäume, welche wir auf Deutsch gerne Affenbrotbäume nennen. Wenn wir uns Afrika vorstellen, dann kommen diese Bäume darin mit Sicherheit vor!
Hier im Norden Tansanias muss nicht lange nach ihnen gesucht werden. So auch hier im Nationalpark, wo die ersten Riesen direkt hinter dem offiziellen Eingang stehen.
Der Park ist riesig und wird gerne als Tagesausflug besucht.
Zu empfehlen ist es daher, gleich zu Beginn der Öffnungszeiten am Eingang zu stehen. Nur so lässt sich das Maximum aus einem kompletten Tag holen.
Lokale Feiertage daher nach Möglichkeit am besten meiden, denn der Park wird aufgrund der Nähe zu den Städten wie Arusha auch gerne von Tansanier besucht und es wird dann schnell voll und bei Tiersichtungen nicht unbedingt leiser.
Es gibt diverse Routen und Ecken, die vom Schutzgebiet abgefahren werden können. Theoretisch ist die Safari mit dem eigenen Mietwagen möglich, zu empfehlen ist dann aber doch eher auf einen erfahrenen Safarianbieter zurückzugreifen.
Nicht nur kennen sich die Fahrer bestens und passend zu jeder Saison aus, sie sind auch deutlich erfahrener im Tiere finden. Unterstützend dabei hilft der rege Austausch über Funk mit den anderen Jeeps.
Keine Ahnung wie oft wir nur wegen unseres Guides überhaupt einen der farbenprächtigen Vögel oder eine in der Landschaft hervorragend getarnten Giraffe entdeckten.
Zumal es tierischen Spaß macht, in einem der Safari Jeeps bei offenem Verdeck stehend durch die Landschaft zu rauschen und Tiere zu beobachten.
Da bleibt gar keine Zeit sich selbst auf den Weg oder die „Straßenverhältnisse“ zu konzentrieren.
Mitten im Nationalpark gibt es beliebte Spots für eine Pause, an denen auch der Wagen dann mal wieder verlassen werden darf. Ein relativ komisches Gefühl, immerhin sind hier Löwen und Paviane unterwegs. Letztere sind schon recht Angsteinflößend in freier Wildbahn und nicht gerade Menschenscheu.
Ein Picknick mit Blick auf die sagenhafte Landschaft.
Wer hier sein Lunch selbst genießen mag, sollte allerdings gut aufpassen. Denn der Picknickplatz wird von frechen Affen regelmäßig besucht.
Sie kennen die Schwachstellen um dir dein leckeres Sandwich in einem Bruchteil einer Sekunde abzuluchsen und auf einem Baum zu verschwinden.
… und die rüpelhafte Version gibt es natürlich auch noch. Wenn eine ganze Gruppe einfach auf einen Tisch springt und sich krallt, was vor Schock liegen blieb.
Ein sehr unterhaltsames Spielchen zwischen Mensch und Tier!
Die Picknickanlage liegt etwas weiter oben und bietet daher einen traumhaften Blick. Wir konnten von dort hunderte Elefanten am Fluss beobachten!
Spätestens hier merkten wir, ein Tag reicht eigentlich nicht aus, um den Park zu erkunden. Nächstes Mal bleiben wir über Nacht entweder im Schutzgebiet oder kurz davor.
… aber wir hatten auch kein Problem damit, gleich mehrere Tage ausschließlich im um ein vielfaches kleinerem Addo-Elefanten-Nationalpark (Südafrika) zu verbringen.
Tiere beobachten wird einfach nie langweilig!
Wir übernachteten bei diesem Trip in Arusha, in einem kleinen Gästehaus etwas außerhalb vom Zentrum. So konnten wir die Stadt selbst auch noch etwas genauer und zu Fuß erkunden.
Unser Guide holte uns pünktlich am frühen Morgen ab und wir waren so mit die Ersten, die durch den Eingang des Nationalparks rollten.
Während er die Eintrittskarten holte, hatten wir Zeit, die am Parkplatz herumlaufenden Affen zu fotografieren. Ebenfalls ein großer Spaß, da alle mit zuckersüßem Nachwuchs unterwegs waren!
Die Fahrt vom Arusha Zentrum bis zum Entrance-Gate dauert gut 2 Stunden.
Was weniger an der Entfernung als an der Geschwindigkeitsbegrenzung liegt. Diese wird auf dem Abschnitt der Schnellstraße recht streng von der Polizei kontrolliert, denn egal ob Tarangire, Ngorongoro oder Lake Manyara, jeder Safari Jeep rollt hier entlang.
Die Wahl des richtigen Safarianbieters ist eine kleine Herausforderung. Denn das Angebot ist divers und ebenso groß sind die qualitativen Unterschiede.
Wenn Du von Deutschland aus eine Safari planst, stehen dir jedenfalls diverse Anbieter aller Preisklasse zur Verfügung. Reisewissen aus erster Hand gibt es zum Beispiel beim Anbieter Tanzania Specialist, welche mit eigenen Jeeps und Reiseleitern vor Ort sind. Ein wichtiger Punkt bei der Organisation!
Besonders bei mehrtägigen Touren durch gleich verschiedene Nationalparks, ist eine gute Beratung und intensiver Austausch vorab aber sehr wichtig. Immerhin zählt eine Safari in Tansania nicht unbedingt zu den günstigsten Erlebnissen, die man sich im Urlaub gönnen möchte.
Es lohnt sich aber jeder Cent! Da sind wir uns sicher.
Wir selbst waren mit Suricata Safaris, einem lokalen und im Vergleich eher kleinerem Unternehmen unterwegs, den wir vor Ort relativ spontan buchten und mehr als zufrieden waren.
Die Entstehungsgeschichte, die hinter dem ganzen Unternehmen steht, sowie der unkomplizierte persönliche Kontakt vor Ort – wir entschieden uns recht spontan für eine Safari als wir Freunde in Moshi besuchten – klang für uns recht sympathisch.
Sieht man sich die Bewertungen auf TripAdvisor an, dann haben wir wohl auch alles richtig gemacht.
Die beste Reisezeit für eine Safari im Tarangire Nationalpark?
Die Regenzeit in diesem Teil Tansanias ist von Dezember bis Februar. Als optimale Reisezeit für eine Safari wird daher der Zeitraum zwischen Juni und Oktober immer gerne empfohlen. Wobei auch im Februar die großen Tierwanderungen stattfinden.
Unterm Strich lohnt sich eine Safari in Tansania das ganze Jahr über, man sollte sich nur den vor,- und Nachteilen jeder Saison im Vorhinein bewusst sein.
Preislich hat man in der Regenzeit immer mehr Spielraum, als zur Hauptreisezeit. Dafür ist das Risiko etwas weniger Tiere oder eine Fahrt im Regen zu haben, größer.
Ein paar Worte zum Thema Gesundheit im Tarangire Nationalpark.
Das Schutzgebiet selbst liegt auf 1.000 bis 1.500 Metern und ist Malaria Gebiet. Es ist daher notwendig, sich mit dem Thema Prophylaxe auseinanderzusetzen.
Generell zu empfehlen ist hier eine ordentliche reisemedizinische Beratung. Nein, nicht in Facebook Gruppen oder auf Reiseblogs, sondern beim Arzt. Nicht nur zum Thema Malaria, auch zu allen anderen notwendigen Impfungen für eine Reise nach Tansania.
Ebenfalls aktiv im Tarangire-Nationalpark, vor allem zur Regenzeit, sind die Tsetsefliegen. Diese gar nicht mal so kleinen Plagegeister übertragen die Schlafkrankheit und sind somit ein weiterer wichtiger Grund sich mit entsprechenden Moskitomitteln zu schützen.
Das ein Sonnenschutz bei der Höhe vonnöten ist, dürfte selbstverständlich sein. Wir selbst waren, obwohl eigentlich immer unter dem Dach des Safariwagens stehend, jedenfalls ordentlich durchgebacken.
Wir können eine Safari Tour durch den Tarangire Nationalpark jedenfalls wärmstens empfehlen. Aufgrund der Nähe und problemlosen Anfahrt von Arusha, ist auch ein Tagestrip gut umzusetzen.
Die richtige Ausrüstung für eine Safari in Tansania
Für Freunde der Fotografie ist ein lichtstarkes Teleobjektiv wirklich zu empfehlen. Je mehr, desto besser.
Wir selbst hatten dieses Mal nur einen eher kleinen Zoom von bis zu 105mm am Vollformat dabei. Bei Elefanten jetzt nicht wirklich ein Problem, die kommen oft näher zum Auto, wie einem Lieb ist. Bei Giraffen, so manchen Affen und den besonders farbenfrohen Vögeln aber durchaus.
Ein eigenes Fernglas hätten wir ebenso gerne im Gepäck gehabt. Immerhin hatte unser Guide eines dabei, welches wir immer wieder mal nutzen konnten.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir planen bereits die nächste, dann etwas ausgiebigere Safari Reise nach Tansania!
Gilbert
Man findet dort echt coole exotische Tiere:D