Unsere erste Reise als Backpacker durch Südamerika und auch eine mehr als 1jährige Tour durch diesen fantastischen Kontinent neigt sich dem Ende! Die letzten Wochen vergingen aufgrund unglaublich vieler Eindrücke wie im Flug und viele Reiseberichte lassen noch auf sich warten.
Ein guter Zeitpunkt für eine schnelle Zusammenfassung unserer Route durch Südamerika mit weiteren Eindrücken und Infos zu Punkten wie Fortbewegung, Sicherheit und Geldbeschaffung.
Bereisen konnten wir Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Für eine zweite Tour sind also noch mehr als genug Länder Südamerikas übrig!
Reisezeit: 23. Juli – 08. November
Verrückte Taxifahrer in Lima
Nach einem langen Flug von Vancouver, Kanada kommend startete hier unsere Tour durch Südamerika. In Lima waren wir vor allem von der guten Küche überrascht und vom Verkehr ein wenig geschockt.
siehe auch: Reisebericht zu Lima
Cusco, im Reich der Inkas
In Cusco bekamen wir zwar zum ersten mal die Höhe der Anden zu spüren – die Stadt liegt 3.400 meter über dem Meeresspiegel – waren aber trotzdem von Anfang an begeistert.
Einen Ausflug hoch zu den Inka Ruinen Sacsayhuamán solltest Du nicht auslassen & auch ein, zwei Anticuchos (Rinderherz) darfst Du dir echt nicht entgehen lassen!
siehe auch: Reisebericht zu Cusco
Machu Picchu, die sagenumwobene Inka Ruine
Eine spannende Zugfahrt im Panoramawagen der PeruRail später landeten wir in Aguas Calientes, wo wir uns nicht nur die Ruine Machu Picchu ansahen, sondern auch den gleichnamigen Berg bestiegen.
siehe auch: Reisebericht Bahnfahrt Richtung Machu Picchu, Reisebericht Gipfel Machu Picchu
Ollantaytambo im heiligen Tal
Im heiligen Tal, zwischen Cusco und Machu Picchu liegend, stoppten wir für zwei Nächte im Örtchen Ollantaytambo. Die dortigen Inka-Ruinen sind noch recht gut erhalten und etwas Zeit im den dortigen Gassen zu verbringen ist absolut zu empfehlen.
siehe auch: Reisebericht zu Ollantaytambo
Karneval-Feeling in Arequipa
In Arequipa fühlten wir uns so wohl, dass wir unseren Aufenthalt mal wieder spontan verlängerten. Um sich durch die ganzen Mittagsmenüs zu arbeiten benötigt man halt Zeit und wir hatten auch Glück, denn die Region feierte ihr Jubiläum!
siehe auch: Reisebericht zu Arequipa
In luftigen Höhen bei Puno am Titicacasee
Mit dem Bus ging es weiter zum berühmten Titicacasee, genauer gesagt, dem Örtchen Puno.
Unterwegs stoppten wir bei verschiedenen Aussichtspunkten in den Anden, sahen viele wilde Alpacas & Llamas und staunten nicht schlecht, als wir am Lagunillas See bereits auf 4.444 Meter über dem Meeresspiegel standen.
Puno bis La Paz – unser Grenzübergang nach Bolivien
Mit einem Zwischenstopp im Ort Copacabana ging es für uns über die Grenze nach Bolivien.
Der Grenzübergang war denkbar einfach und verlief absolut problemlos, spannender war da eher die Weiterfahrt mit einem dann kleineren und deutlich älteren Bus Richtung La Paz.
Dort angekommen kamen wir erstmal aus dem Staunen gar nicht raus!
siehe auch: Reisebericht zu La Paz
La Paz, eine total verrückte Stadt
La Paz ist einfach verrückt oder sagen wir, sehr speziell. Im ersten Moment verschlug es uns glatt die Sprache vor lauter Eindrücke. Die Höhe von 3.500 bis 4.200 im oberen El Alto gab uns dann noch den Rest.
Immerhin, öfters mal eine Pause zum Luft holen und um den chaotischen Verkehr zu entkommen ist in dieser Stadt finanziell kaum spürbar.
Bolivien war definitiv das günstigste Land, welches wir in diesem Jahr bereisten.
siehe auch: Reisebericht zu La Paz
Zwischenstopp in Oruro
Wir wollten mit dem Zug zur Salzwüste bei Uyuni und dieser fährt ab Oruro.
Falls auch Du mal dort landen solltest, probiere unbedingt gegrillte Ziege (Cordero Orureño), eine echte lokale Spezialität!
Uyuni, Abenteuer in der Salzwüste
Die berühmte Salzwüste stand schon lange auf unserer Wunschliste und entschieden uns daher direkt 2 Ausflüge zu machen. Erst einen Tagesausflug mit Sonnenuntergang an einem Punkt, wo zu jeder Jahreszeit noch Wasser vorhanden ist (Stichwort Spiegelungen), gefolgt von einer mehrtägigen Tour mit Ziel chilenische Grenze bzw. San Pedro de Atacama.
siehe auch: Reisebericht zur Salzwüste Uyuni
3 Tage Tour von Uyuni nach Chile
In den 3 Tagen durchquerten wir nicht nur die gigantische Salzwüste, sondern gleich mehrere landschaftlich absolut einmalige Ecken in den bolivianischen Anden.
Es ging durch trockene Wüsten, skurrile Steinlandschaften, vorbei an blutrot gefärbten Seen, riesigen Gruppen Flamingos, heißen Quellen & Geysire.
Ein Traum & am liebsten wären wir mit der nächsten Tour wieder direkt zurück gefahren!
Wichtigste Frage: Für welchen Tour-Anbieter soll man sich entscheiden?
Ich möchte da ganz klar Hodaka Mountain Tour empfehlen! Bei denen gibt es keinerlei Geschichten von betrunkenen, rasanten Fahrern oder ähnliches. Sie nehmen sich auch deutlich mehr Zeit, fahren ordentlich und überladen ihre Jeeps nicht.
… und wie auf dem Foto zu sehen ist, sind deren Fahrer auch sehr entspannt und nicht unter Zeitdruck.
Da der Anbieter besonders bei Asiaten beliebt ist – 90% der Reviews sind auf japanisch & koreanisch – legen die Fahrer auch besonders viel Wert auf Fotostops, wie z.B. der Sonnenuntergang am Wasser, wo wir mit gerade mal 2 anderen Jeeps standen!
siehe auch: Reisebericht Uyuni nach San Pedro de Atacama
Dem Himmel so nah in San Pedro de Atacama
Nach San Pedro de Atacama verirrt sich fast das ganze Jahr über keine einzige Wolke. Ideale Bedingungen also, um einen klaren Sternenhimmel sehen zu können.
Richtig genial wird es in einem der Observatorien, wo wir sogar den Saturn super detailliert bestaunen konnten!
Wer es zeitlich passend hinbekommt & Interesse an dem Thema hat, der sollte sich beim ALMA Observatorium ein Ticket für eine der öffentlichen Touren rechtzeitig online reservieren.
Jujuy, farbenfrohe Berge in Argentinien
Die Gebirge rund um Jujuy sind aufgrund seiner vorkommenden Mineralien komisch bunt gefärbt. Recht nett zu sehen, landschaftlich reicht es aber vollkommen dort einfach mal durchzufahren.
Argentinische Steaks in Tucumán
Mit einem Stopp in San Miguel de Tucumán wollten wir eine lange Busfahrt Richtung Mendoza einfach verkürzen. Tucumán ist keine kleine Stadt, lässt sich aber noch gut zu Fuß erkunden und die Steaks gehörten mit zu den besten im Land!
Frühlingsbeginn in La Rioja
Auch zwischen Tucumán und Mendoza legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp ein, da wir uns von La Rioja aus den Nationalpark Talampaya & das daneben liegende Moon Valley ansehen wollten.
Leider war ausser uns aber keiner sonst im Hostel und ein Mietwagen für uns alleine oder eine komplette Tour, war uns das Geld dann einfach nicht wert.
So hatten wir immerhin genug Zeit die gemütliche Innenstadt zu erkunden und uns über den aufkommenden Frühling in den Straßen & Parks zu freuen!
Wein, Wein & noch mehr Wein in Mendoza
Mendoza ist die Hauptstadt des argentinischen Weinanbaus. Mehr als 70% des hergestellten Weins wird dort produziert und wir konnten nicht anders, als uns durch alle Regionen zu testen.
Die Rotweinsorte Malbec ist unser absoluter Lieblingswein nun geworden!
Wir nahmen dort auch an einer geführte Weintour zu einer modernen, großen Weinkellerei und einer kleineren, traditionellen teil und können sagen, alle Weine waren köstlich und wir waren sehr froh, nicht mit dem Fahrrad selbst wieder zurück radeln zu müssen.
Liebe auf den ersten Blick, Buenos Aires
Ursprünglich war unser Plan, von Mendoza aus durch die Anden mit dem Bus rüber nach Santiago de Chile zu fahren. Ein Schneesturm, der die Grenze gleich für mehrere Tage schliessen liess, sah dies aber anders.
Wir hatten unser Flugticket zur Osterinsel aber bereits gebucht und mussten nun rüber nach Santiago. Einen günstigen Flug gibt es nur mit KLM ab Buenos Aires, die landen dort zwischen, also legten auch wir einen kurzen Zwischenstopp ein.
Ein Stopp mit Folgen, denn Buenos Aires ist einfach super und wir entschieden uns direkt wieder zurück zukommen. Das waren uns die ungeplanten Flugkosten wert!
Ernüchterung in Santiago de Chile
Von Santiago, Chiles Hauptstadt, hatten wir uns irgendwie mehr erhofft. Kein Vergleich mit Buenos Aires und auch sonst landet die Stadt nicht wirklich auf unserer Liste sehenswerter Städte.
Ein Meer aus hässlichen Hochhäusern, langweiligen Straßen und einem historischen Bezirk, welcher kaum etwas zu bieten hat.
Den wunderbaren Blick auf das schneebedeckte Gebirge konnten wir ebenfalls so gut nie wie genießen, da es entweder bewölkt oder aufgrund des Smogs einfach zu diesig war.
Ein Traum wird wahr, wir auf der Osterinsel
Wer aber zur Osterinsel bzw. Rapa Nui möchte, der muss nach Santiago, denn nur die chilenische LAN Airline fliegt diese an.
Ich hatte super große Erwartungen, da dieser Ort schon lange auf meiner Wunschliste stand, und sie wurden alle noch übertroffen.
Selbst wenn dort keine der berühmten Moai Figuren ständen, wäre die Insel eine Reise wert!
siehe auch: Reisebericht zur Osterinsel
Erneut in Buenos Aires, immer noch begeistert
Unser Favorit unter den Stadtteilen von Buenos Aires war bisher eindeutig San Telmo.
Lebendige Märkte, eine riesige Auswahl an kleinen Bars und Restaurants, urige Shops und interessante, nicht zu große Altbauten machen die Straßen dort sehr attraktiv.
Für den Snack Zwischendurch unbedingt mal ein Choripán probieren!
Bariloche, die Schweiz von Argentinien
Mit dem Flieger ging es runter nach San Carlos de Bariloche, unsere erste Station in Patagonien. Die Stadt wird auch gerne die Schweiz Argentiniens genannt und was in Mendoza der Wein, ist dort die Schokolade.
Nur deswegen lohnt sich der Weg dorthin nun aber nicht, vielmehr ist es die fantastische Seenlandschaft!
Perito Moreno, ein Blick in die Vergangenheit
Beim Namen Perito Moreno denkst Du bestimmt gleich an den berühmten Gletscher, der zwar den selben Namen trägt aber bei der Stadt El Calafate liegt.
Die Ortschaft Perito Moreno dagegen, ist idealer Ausgangsort um 9.000 Jahre alte Malereien auf Felswänden zu bestaunen. Die Cueva de las Manos. Dargestellt werden größtenteils Handabdrücke, es sind aber auch Geschichten von Jagdszenen und Karten darunter zu entdecken!
siehe auch: Reisebericht zur Cueva de las Manos
El Calafate & beeindruckende Eismassen
El Calafate ist an sich nichts besonderes, ein reiner Touristenort mit allem was man so benötigt, inklusive günstiger Hostels. Was aber wirklich einmalig ist, ist der riesige Perito Moreno Gletscher, der nur eine kurze Busfahrt entfernt auf Dich wartet.
Wir haben, besonders in diesem Jahr, schon viele Gletscher gesehen, dieser aber wird seinem guten Ruf absolut gerecht!
Da der Gletscher sehr aktiv ist und ständig riesige Eisbrocken abbrechen, lohnt sich auch eine Wanderung auf dem Gletscher. Ein echtes Erlebnis wenn man auf dem Eis spaziert und ständig ein Knacken & Knarken in der Ferne hört!
siehe auch: Reisebericht zu Perito Moreno Gletscher
Das Fitz Roy Gebirge bei El Chalten
El Chalten ist eine kleine, sehr gemütliche Ortschaft nicht weit von El Calafate entfernt und liegt direkt an einer riesigen Gebirgskette mit einem Superstar namens Fitz Roy.
Es gibt mehrere Wanderwege welche direkt im Ort starten und für 2-3 Tage ist man gut beschäftigt.
Übrigens, wer Geld (USD oder EUR) „auf der Straße“ tauschen mag, der sollte dies nach Möglichkeit noch in Bariloche oder Buenos Aires machen, da die Raten dort deutlich besser sind. Unsere beste Rate lag bei 1 USD zu 15,80 ARS (Dolar Blue)!
siehe auch: Reisebericht zu El Chalten
Puerto Natales, Willkommen zurück in Chile
Für eine Reise durch Patagonien sollten mindestens 1-2 Seiten im Reisepass frei bleiben, denn es geht irgendwie ständig hin und her.
Puerto Natales war unsere Basis vor einer mehrtägigen Tour in den Torres del Paine Nationalpark. Fehlendes Equipment mieten, Lebensmittel einkaufen etc…
Wandern im Torres del Paine Nationalpark
Keine Reise durch Patagonien ist komplett ohne auch den Torres del Paine Nationalpark zu besuchen, so sagt man zumindest.
Wir wanderten für 3 Nächte den sogenannten W-Trail und ja, dies wird uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben und empfehlen dies auch gerne weiter. Zur Hochsaison ab Mitte November bis Februar würde ich mir dies aber glaube ich eher sparen.
Normalerweise benötigt man für den W-Trail 4 Nächte, wir liessen den Aussichtspunkt beim Glacier Grey mangels Interesse aber einfach aus.
Wer lieber die große Runde wandern mag, der sollte beachten, dass als wir am 21. Oktober ankamen, diese noch aufgrund von zu viel Schneefall gesperrt wurde.
Generell sind im Oktober auch weniger Busse und nur ein Katamaran pro Tag verfügbar, was bei der Planung der Wanderung entsprechend berücksichtigt werden muss!
Wir zelteten übrigens bei den kostenpflichtigen Refugios El Chileno, Los Cuernos und Paine Grande. Zelte mieteten wir uns jeweils vor Ort, damit wir diese nicht auch noch selbst tragen mussten.
Auch dicke Schlafsäcke mieteten wir dort – wir hatten Nachts noch Minusgrade – und nahmen nur einen eigenen, kleinen Schlafsack zusätzlich mit (zum Glück denn ohne wäre es zu kalt & auch stinkig gewesen).
siehe auch: Reisebericht zum W-Trail im Torres del Paine Nationalpark
Verplant in Punta Arenas
Unseren letzten Stopp legten wir in Punta Arenas ein, um von dort wieder hoch nach Santiago zu fliegen, wo wir unseren bereits gebuchten Flug nach Japan erwischen mussten.
Eigentlich wollten wir dort auch die riesige Kolonie von Magellan-Pinguinen & eine Kolonie von Königs-Pinguinen besuchen, dies klappte so allerdings nicht, da es im Oktober noch keine täglichen Angebote gab.
Wir hätten nur eine Tour am Nachmittag machen können, dies war uns aber alles zeitlich zu eng gesteckt & vor allem auch zu voll.
Im Torres del Paine gingen mir schon eine Gruppe von brasilianischen & englischen Touristen auf den Senkel, dies dann ggf. 4 Stunden auf einer Fähre zu haben, hätte mir den Eindruck der Pinguine sicherlich nur verdorben.
Diesen Punkt heben wir uns für einen späteren Besuch, auf der dann argentinischen Seite, Richtung Ushuaya & Antarktika auf!
Reisepause in Santiago de Chile
In Santiago de Chile verbrachten wir jetzt noch mehr als 1 Woche in einer Airbnb Ferienwohnung, um uns ein wenig vom Reisen zu erholen und auch um unsere Route für die kommende Japanreise zu planen.
Etwas ungestörten Alltag in der Stadt zu haben tat zwar mal wieder richtig gut, wir freuen uns jetzt aber auch, wenn es wieder mit dem Gepäck auf dem Rücken weiter geht!
Jana
Ich habe mich auf meiner ersten Peru Reise total in das Land und die Natur verliebt. Ist wirklich eines meiner absoluten Lieblingsziele mittlerweile :)
Sonja
Hola Oliver,
toll was ihr alles so erlebt habt. Ich reise seit mehr als 10 Jahren nach Südamerika und habe immer noch nicht alles gesehen. Und das ist auch gut so, denn mich zieht es immer wieder gerne zurück. Besonders witzig, dass ihr es am Ende eurer Reise dann doch noch eine Woche in Santiago ausgehalten habt :)
LG Sonja
Oliver
Südamerika ist ja auch echt riesig und voll mit sehenswerten Orten. Natur, Menschen, Städte, da gibt es einfach alles und ich glaube, da lässt sich die Liste gar nicht ganz abarbeiten in einem Menschenleben. vg, Olli
Wolfgang
Tolle Sache. Ein sehr schöner Überblick! Ihr habt ja echt schon viel gesehen … Und trotzdem bleibt noch soooo viel an weiteren Zielen. Fazit: Immer weiter reisen? Jahre? Jahrzehnte? ;)
Viel Spaß weiterhin!
Wolfgang
Oliver
Jahrzehnte, na das klingt doch sehr verlockend Wolfang. Damit könnte ich mich durchaus anfreunden! ;-) BG & Dir auch noch ganz viel Spaß, Olli