Als wir uns für einen Besuch der sagenumwobenen Tempelruine Machu Picchu entschieden, wollten wir unbedingt auch einen der beiden angrenzenden Berge mit besteigen, um so zusätzlich einen Blick quasi aus der Vogelperspektive zu erhaschen.
Der Klassiker ist dabei die Kombination aus Machu Picchu und Huayna Picchu, wobei ich dies gar nicht so recht nachvollziehen kann, denn die perfekte Postkartenansicht gibt es vom Machu Picchu Berg selbst.
Tempelruine mit Huayna Picchu im Hintergrund. Ein absoluter Traum!
Ein weiterer Vorteil vom Machu Picchu Berg selbst ist, dass er im Vergleich nicht so populär ist. Als wir uns morgens im Gästebuch eintragen mussten, waren gerade mal 5 andere Menschen bereits auf dem Pfad unterwegs.
Im Vergleich, der Huayna Picchu wird täglich auf zwei Zeitfenster aufgeteilt und beide sind immer bis zur max. Anzahl der Tickets voll!
Stufen, Stufen und noch mehr Stufen!
Der Pfad hoch zum Gipfel startet mit Stufen und dies endet auch erst, wenn man am Gipfel angekommen ist. Verschnaufpausen vom Stufensteigen gibt es eigentlich nicht, denn es geht einfach immer weiter und weiter steil nach oben …
Der Trail ist ungefährt doppelt so lang wie der hoch zum Huayna Picchu!
Zwischendurch also unbedingt mal stoppen und umdrehen, denn schon nach relativ kurzer Zeit gibt es einen ersten wunderbaren Blick auf die Tempelanlage.
… und auch auf die Umgebung. Welche besonders zu den frühen Morgenstunden im ersten Sonnenlicht so richtig spektakulär wirkt!
Je höher es geht, desto spannender aber auch steiler wird die Treppenführung und wer etwas mit Höhenangst zu kämpfen hat, sollte sich möglichst weit links vom Weg halten.
Das Ziel hast Du jedenfalls öfters vor Augen, was beim Wandern ja immer eine mehr als willkommene Motivation ist!
Eine im Wind wehende, riesige Regenbogenflagge auf dem Gipfel, markiert den höchsten Aussichtspunkt und Ende des Weges.
Auf dem Gipfel selbst gibt es auch einen vor der Sonne schützenden Unterstand und jede Menge Sitzgelegenheiten laden ein, es sich für 1 oder 2 Stündchen bequem zu machen (eine Pause die wir dringend brauchten, denn so viele Treppen knabbern dann doch ziemlich an die Substanz).
Ein bischen Picknick Krams hoch schleppen lohnt sich also!
Bei so einem Ausblick mussten wir uns schon fast zwingen wieder los zuziehen, doch wir wollten Machu Picchu natürlich auch noch etwas näher kommen und die Anlage ist recht gross.
Spaziergang durch die Tempelruine
Der Weg runter war nicht weniger Spektakulär und an jeder Kurve mit freiem Blick stoppten wir erneut um diesen Blick in Ruhe zu genießen und ein wenig darüber zu fantasieren, wie es hier wohl zu Lebzeiten der Inker aussah und was sich noch alles in den dicht bewachsenen Bergen so vor uns verbirgt.
Der für uns sichtbare und größtenteils zugängliche Bereich Machu Picchu’s soll ja wohl nur ein kleiner Teil der gesamten Anlage sein. Vieles davon ist leider auch nicht mehr im bestem Zustand.
Wind & Wetter, Erdbeben und natürlich auch die Massen an Touristen nagen an den Konstruktionen (vor allem wenn sich diese nicht an Absperrungen halten & für ein Selfie anscheinend ihr Hirn abschalten).
Wir sahen in der Anlage recht viele Arbeiter bewaffnet mit einem Spachtel Wände befestigen und fleissig am restaurieren. Welche Bereiche Original sind und welche nicht, lässt sich ohne Guide also nicht wirklich sagen.
… und selbst mit Guide, welche zahlreich am Eingang ihre Dienste auf so gut wie allen Sprachen anbieten, wird man uns sicherlich nicht die ungeschöhnte Wahrheit erfahren.
Ein Grund mehr warum ich der Meinung bin, wir sollten Machu Picchu den Lamas überlassen und uns den Kern der Anlage nur von aussen ansehen.
Denn der Pfad durch die Anlage und Richtung Ausgang war gegen Nachmittag so heftig überlaufen und Reih an Reih, da wundert es mich eh wie die Wege dies überhaupt noch aushalten.
Belohnung muss sein!
Einen anstrengenden & auch wettertechnisch besonders glücklichen Tag beendeten wir mit einem ordentlichen Mahl im urigen Indio Feliz Restaurant.
Indio Feliz ist für seine aussergewöhnlich gute Küche schon seit Jahren bekannt – Inhaber ist Franzose – und liegt preislich entsprechend über dem, was Du sonst in Peru für ein Gericht oder Menü vielleicht zahlst.
Dies gilt allerdings auch für den Geschmack und wir können deren 3-Gänge Menü daher wärmstens empfehlen!
Achtung: Manche Restaurants rund um den zentralen Platz (Plaza de Armas) sind für ihre Touristen Abzocke bekannt und schummeln beim Bezahlen eine sogenannte Tourist-Tax von bis zu 20% auf die Rechnung. Neben dem Trinkgeld versteht sich!
Diese Steuer ist frei erfunden und muss natürlich nicht bezahlt werden. Also entweder diskutieren und verweigern oder einfach direkt zu Indio Feliz gehen.
Wo Tickets für Machu Picchu kaufen?
Das Ticket für Machu Picchu kauften wir uns ganz bequem online.
Allerdings nicht auf der offiziellen Seite (Machupicchu.gob.pe) sondern bei dem Anbieter Ticketmachupicchu.com, wo wir auch wieder mit PayPal zahlen konnten.
Warum? Wir sparten uns – für einen kleinen Aufpreis – die Wartezeit in der ewig langen Schlange vor dem Ticketschalter in Cusco und mussten uns auch nicht mit der offiziellen Seite auseinandersetzen, welche mehr schlecht als recht funktioniert.
Online lässt sich auch easy die Verfügbarkeit der freien Tickets prüfen und der Bestellprozess ist innerhalb weniger Minuten erledigt.
Die Tickets kamen als PDF direkt via E-Mail und fertig war die Angelegenheit für uns.
Wichtig: Wenn Du Machu Picchu zusammen mit dem Huayna Picchu besuchen möchtest, dann empfehle ich dir deine Tickets so früh wie möglich zu sichern, denn die Anzahl ist begrenzt und sie gehen weg wie warme Semmel!
Bedenke auch, wenn an manchen Tagen etwas von 100 verfügbaren Tickets steht, kann dies schon sehr knapp werden, denn Touranbieter reservieren oft auf einen Schlag große Mengen.
Für die Anreise empfehlen wir den Vistadome Zug von PeruRail (siehe Reisebericht).
Machu Picchu, wir waren begeistert!
Die Anreise zu Machu Picchu mag zeitlich anspruchsvoll und preislich nicht wirklich ein Schnäppchen sein, doch sie ist echt jeden Cent Wert!
Wie zuvor geschrieben, empfehle ich auch unbedingt den Weg hoch zum Machu Picchu Berg mit zunehmen, denn selbst wenn Du es nicht bis zum Gipfel schaffen solltest, der Blick unterwegs belohnt für jede extra Anstrengung.
Wie waren Deine Erfahrungen in Machu Picchu? Hinterlasse ein Kommentar und lass es uns wissen!
Patrick
Hat mit ticketmachupicchu(.)com alles gut funktioniert? Wir haben auch gebucht, wollen aber noch eine Bestätigung, dass die Seite vertrauenswürdig ist…
Oliver
Servus Patrick.
Ja, verlief alles relativ problemlos. Das ist allerdings schon ein paar Jahre her. Viel Spaß und berichte gerne hier, falls es Probleme gab oder du den Service auch weiterempfehlen würdest. vg, Olli