Wer nach Afrika reist, möchte natürlich auch – vorzugsweise wilde – Tiere sehen und besonders in Südafrika lässt sich dies im Vergleich relativ einfach und auch kostengünstig realisieren.
Sogar entlang der berühmten Garden Route gibt es mehrere Möglichkeiten wilden Tieren bei einem Game Drive in den Nationalparks, wie Safaris dort genannt werden, näher zu kommen.
Unser Favorit war der Addo Elefanten Nationalpark bei Port Elizabeth!
Ob als geführte Tour oder doch lieber wie wir die Selbstfahrer Variante, bleibt dabei jedem selbst überlassen, denn alle Nationalparks lassen sich auch wunderbar mit dem Mietwagen auf eigene Faust erkunden.
Keine Sorge, die meisten Straßen oder Wege lassen sich selbst mit der untersten Mietwagenklasse problemlos befahren. Allrad Strecken sind zwar oft im Programm aber auch stets entsprechend ausgeschildert bzw. gibt es die Infos gleich am Eingang vom Park von den dortigen Rangern und natürlich sind sie auch auf den Karten der Parks entsprechend gekennzeichnet.
Auch im Addo gibt es spassige 4×4 Strecken in der Zuurberg Sektion zu befahren!
Solltest Du über eine geführte Tour nachdenken, empfehle ich Dir diese direkt im Park zu buchen, da von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, SANParks die einzigen sind, welche im offenen Safari Jeep unterwegs sind. Alle anderen fahren in geschlossenen Vans durch den Park.
Addo Elefanten Nationalpark, der Name ist Programm
Im Addo Elefanten Nationalpark leben mittlerweile wieder mehr als 600 Elefanten und der Park hat grossartige Pläne sich weiter zu vergrößern und Farmland der Umgebung zu übernehmen bzw. einzubeziehen. Vielleicht fallen sogar bald die Zäune der privaten Game Reserves in der näheren Umgebung.
Also eine ähnlich positive Entwicklung, wie es damals beim berühmten Krüger Nationalpark war!
An heißen Tagen gibt es quasi eine Garantie große Gruppen von Elefanten an den einzelnen Wasserlöchern, welche von der Straße aus gut einzusehen sind, zu beobachten und es gibt nichts schöneres als diese Tiere in „freier Natur“ beobachten zu können!
Oft stehen die Dickhäuter aber auch einfach entlang der Straße, ist ja viel bequemer als sich durch die Büsche zu schieben, und im Frühjahr ist so auch gut der Nachwuchs zu sehen.
Einer von vielen Gründen, warum die maximale Geschwindigkeit von 40kmh unbedingt eingehalten werden sollte.
… wir kamen sogar selten an die 20kmh, da wir gefühlt jeden Busch einzeln checkten.
Zebras, Büffel & „hübsche“ Warzenschweine
Bei einer Fahrt durch den Addo Elefanten Nationalpark wirst Du auch immer wieder auf Zebras und vor allem Warzenschweine treffen. Ich persönlich bin ja ein großer Fan von den kleinen Pumbas und auch an Zebras – besonders deren Nachwuchs – konnte ich mich nie wirklich satt sehen.
Grimmig guckende Büffel begegnen dir ebenfalls immer wieder mal am Straßenrand, besonders im unteren Teil des Parks. Sollte sich so ein Bulle allerdings auf der Straße vor dir befinden, kann ich nur raten Abstand zu halten. So mancher Mietwagen hat hier schon mal einen kleinen „Du störst Schubser“ bekommen!
Je früher der Tag, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit auf große Herden zu treffen!
weitere Bewohner vom Addo Elefanten Nationalpark
Vorsicht vor Löwen – Aussteigen auf eigene Gefahr
Es gibt nicht viele Stellen im Park wo man sich die Beine etwas vertreten darf und sich mal wieder außerhalb des Autos strecken kann.
Wirklich sicher ist davon sogar nur 1 Ort, die Jack’s Picnic Site in der Mitte des Parks, wo auch die einzige Toilette innerhalb des Parks zu finden ist.
Nachdem ich außerdem ein Foto zu sehen bekam, wo genau an dieser Bank ein Löwe sein Mittagsschläfchen hielt, parkten wir immer knapp neben der Bank, bevor wir uns kurz aus dem Wagen trauten um einen Blick auf das Wasserloch hinter der Hecke zu werfen.
Andere Punkte bei denen es sich lohnt auszusteigen sind der Zuurkop Lookout Point, toller Fernblick, und der Spekboom Hide.
Letzteres bietet einen spannenden freien Blick auf ein Wasserloch – ähnlich dem am Haupteingang vom Maincamp. Wir hatten hier zwar kein Glück mit Tieren, das Versteck ist aber wunderbar angelegt und wenn Du dir hier Zeit lässt, kommen sicher welche vorbei.
Eine aktuelle Karte vom Nationalpark kannst Du dir hier als PDF downloaden.
Löwen? Hyänen? Sie laufen wirklich im Park umher!
Hatten wir bei unserem ersten Besuch im Addo Elefanten Nationalpark noch kein Glück mit Löwen und dachten schon ohne Fernglas ist es einfach unmöglich etwas zu sichten, so lief es beim zweiten Versuch schon deutlich besser für uns!
Wir bekamen nicht nur einen etwas weniger eleganten, voll gefressenen Löwen, am Straßenrand zu sehen, sondern durften auch ein komplettes Rudel bei der Büffel-Jagd beobachten.
siehe Hautnah dabei – ein Löwenrudel auf Büffeljagd im Addo Elefanten Nationalpark
Als wir eine Nacht im Park übernachteten, hörten wir nicht nur die Hyänen, wir sahen auch 3 Exemplare in aller Frühe in der Nähe vom Wasserloch beim Maincamp vorbeiziehen!
Erneut ein Moment bei dem ich dachte, es ist eigentlich ziemlich verrückt im Park überhaupt jemals aus dem Wagen zu steigen …
Geparden & Leoparden, die absoluten Highlights bei jedem Game Drive
Getreu dem Motto das Beste kommt zum Schluss, kann ich noch davon berichten wie wir die einzigen 2 Geparden im Park zu sehen bekamen!
Nach Stundenlanger Suche nach größeren Katzen und kurz bevor wir es wirklich aufgaben und uns mit den Elefanten zufrieden geben wollten, sahen wir in der Ferne 4 Autos am Straßenrand stehen.
Von weitem war nichts grossartiges zu erkennen und so dachten wir, es wurde vielleicht ein Löwe irgendwo gesehen.
Angekommen sahen wir die eleganten Tiere geschützt im Schatten eines Busches und nur wenige Meter von der Straße entfernt liegen.
Also Motor aus, Fenster auf und in aller Ruhe beobachten. An dem Tag hatten wir allerdings 41 Grad, was zwar für solche Tiersichtungen ideal ist, da sie sich so wenig bewegen, im Auto ohne Klimaanlage zu sitzen, kann dann aber auch zur Tortur werden.
Viele, so auch wir im ersten Moment, verwechseln die Geparden mit den Leoparden, welche im Addo theoretisch ebenfalls zu beobachten sind. Außerdem stehen die Geparden nicht auf der Karte der dort lebenden Tiere und sind auch nicht auf der Tafel mit den Sichtungen des Tages an den Eingängen vertreten.
Der Grund dafür liegt einfach darin, dass es nicht wirklich geplant war die beiden Tiere im Park zu haben und dort eigentlich auch nicht heimisch werden sollen bzw. können.
Gesehen haben wir Sie, wie auch einen der Löwen im Gorah Loop in der Nähe vom Wasserloch Carols Rest.
Egal wann wir diesen Weg gefahren sind, wir hatten dort immer Glück mit tollen Tiersichtungen.
Für die Big 5 fehlt doch noch ein Tier?!
Der Park wirbt ja unter anderem auch mit dem Vorkommen der Big 5 – also Büffel, Elefant, Leopard, Löwe und dem Nashorn – doch zu sehen bekommen die wenigsten das schmucke Tier mit dem spitzen Horn.
Auch uns blieb es verwehrt doch wir haben mit mehreren gesprochen und haben auch Fotos gezeigt bekommen die belegen, es gibt sie noch. Wenn auch nicht auf der Karte des Parks explizit beworben.
Von einem Ranger im Ehrenamt habe ich genau gesagt bekommen, wo sich die Reviere von mehreren Nashörnern befinden, und solltest Du demnächst mit einem ordentlichen Fernglas vor Ort sein, melde dich doch einfach bei mir.
Im Addo Elefanten Nationalpark gab es noch keine Verluste durch Wilderei, welche in den letzten Jahren und Monaten in Südafrika leider wieder dramatisch zugenommen hat. Solltest Du also Glück haben und ein Nashorn entdecken, poste niemals genaue Angaben zum Zeitpunkt oder dem genauen Ort. Freu dich einfach und geniesse die Erinnerung!
Lohnt es sich im Park zu übernachten?
Absolut, zumindest mal für eine Nacht und auch nur im Maincamp, denn nur dort kommst Du in den Genuss direkt am Zaun Tiere vom Balkon oder von einem Versteck am Wasserloch aus beobachten zu können.
Ein weiterer Vorteil ist, Du kannst bereits um 5:30 Uhr in den Park, während externe Besucher sich erst ab 7 Uhr überhaupt ein Ticket holen können. Besonders für Fotografen ein großer Bonus!
☆ Übernachtung Addo Elephant Nationalpark
Für Ausserhalb vom Park empfehle ich als einfache Unterkunft zur Selbstverpflegung Addo Self Catering, wo wir sehr zufrieden mit dem Zimmer & der Lage waren. Wir übernachteten auch 2 Nächte im Orange Backpackers, was uns allerdings nicht so sehr zusagte.
Nicht so sehr zu empfehlen ist es in Colchester zu übernachten, denn der Eingang zum Park beim Matyholweni Gate ist recht langweilig und langwierig. In all den Tagen die wir dort waren, gab es auf den ersten 5km nie auch nur eine Sichtung.
Yvonne
Darf ich fragen, in welcher der Unterkünfte im Park man übernachten sollte bzw. wo ihr übernachtet habt? Ich finde die Seite sehr kompliziert :(
Domkrag Guest House
Hapoor Guest House
Chalet with double sleeper couch, bathroom and kitchen (CH2/4Z)
Semi-detached Chalet (CH2S)
Cottages (CO2)
Rondavel (HL2)
Forest Cabin (HF4)
Family Chalet (FCH4)
Chalet (CH2)
Caravan Sites (CK6CP)
Camping Sites (CK4T)
Safari Tents (ST2)
Danke und viele Grüße
Yvonne
Oliver
Hi Yvonne,
wir buchten uns im ADDO REST CAMP Chalet 2BD + DSC. Schau dir einfach mal die Karte vom Rest Camp an, da sind alle einzelnen Unterkünfte eingetragen. Wir fanden die Chalets von der Lage und Ausstattung her ideal.
Viel Spaß & Glück bei der Safari
Melanie
Hi,
Wo im addo kann man die seltenen nashörner denn am ehesten finden?
LG Melanie
Oliver
Liebe Melanie. Am besten vor Ort einen Ranger fragen. Siehe auch mein Hinweis dazu, weiter oben im Text.
Viel Spaß bei der Safari. Olli
Maike
Hallo,
über welche Seite kann man das Maincamp denn am besten im Voraus buchen?
LG Maike
Oliver
Hallo Maike,
eine Reservierung kannst du direkt über die Webseite von Sanparks vornehmen (in englisch).
Viel Spaß!
lg, Olli
Silverlady
Wir waren letzte Jahr in denn Park. Ich muss sagen der Bericht ist Klasse. Da habe ich mich gleich wieder dahin geträumt. Man erlebt jeden Tag was neues in denn Park. Was bei uns hängen geblieben ist, das eine ganze Horde Elefanten direkt an unsere Auto vorbei gegangen sind. Es waren etwa 10 Elefanten Kühe mit ihren jungen.
Oliver
Ja, der Addo ist schon echt ein Highlight. Wir träumen uns da auch immer wieder gerne hin. ;) vg, Oliver
Tamara
Super Beitrag! Für mich geht’s zu Silvester los: 3 Monate Südafrika und Namibia. Bin schon super gespannt und bedanke mich für die vielen tollen Tipps.
LG,
Tamara
Oliver
Wünsche dir eine tolle Zeit da unten!
vg, Olli
P.S.: Wir waren zu Silvester in Oudtshoorn, gibt definitiv spannendere Orte für einen Jahreswechsel ;-)