Da es in Negombo nicht wirklich viel für uns zu entdecken gab, machten wir uns nach nur einer Nacht und in aller Frühe bereits wieder auf den Weg Richtung Dambulla, welches u.a. für seinen Höhlentempel und dem nahegelegenen Sigiriya Rock bekannt ist.
Unterwegs wollten wir unbedingt noch einen Stopp zur morgendlichen Fütterung im Pinnawala Elefantenwaisenhaus einlegen und entschieden uns daher gegen den Bus und für ein Auto mit Fahrer.
Da wir es unbedingt günstig haben wollten, stand zu unserer Überraschung ein TATA Nano am Morgen vor unserer Tür. Der Fahrer super nett aber schon deutlich über 60 und wir merkten recht schnell, dies ist auch seine erste Fahrt mit dieser Luxus Limousine, die max. 120km auf dem Tacho stehen hat und gefühlt noch enger als ein SMART ist, obwohl 4 Leute reinpassen (sollen).
Jeder Überholvorgang wurde unterwegs somit noch spannender. Besonders wenn uns Busse oder LKW´s auf der eigentlich unseren Straßenseite entgegen kamen, verschlug es uns regelmäßig die Sprache.
In Sri Lanka wird wann und wie man möchte überholt. Busse fliegen schon fast, so schnell sind die auf den engen Straßen unterwegs, LKW´s hupen sich ihren Weg frei und die zahlreichen und oft echt super langsamen TukTuk´s dazwischen, zwingen den Fahrer regelmäßig riskante Überholmanöver durchzuführen.
Durchgestrichene Linien in Kurven oder ähnliches werden dabei natürlich konsequent ignoriert.
Dies führte allerdings dazu, das wir auch schon mal eine kleine Zwangspause einlegen mussten, da die Polizei unseren Fahrer nach einem Überholmanöver an einem der gelben Fußgängerüberwege (die an sich jeder ignoriert) anhielt.
Für 500,- Rupien in die Hand ging es aber schnell und unbürokratisch weiter, wir wollten ja die morgendliche Fütterung nicht verpassen…
Unterwegs gönnten wir uns dann aber doch noch eine kurze Pause in einem Waldgebiet und tranken zusammen frisch zubereiteten Tee. Die Fahrt von Negombo bis zum Pinnawala betrug immerhin knapp 2 1/2 Stunden.
Am Elefantenwaisenhaus angekommen, sahen wir erst mal eine super lange Schlange von wartenden Menschen vor dem Eingang und dachten schon, bis zur Fütterung des Elefantennachwuchs schaffen wir es so sicher nicht mehr.
Da Sri Lanka für ausländische Touristen bei Eintrittsgeldern aber immer und überall schon fast unverschämte Preise nimmt, durften wir an dieser Schlange einfach vorbei ziehen und waren 2 Minuten später ohne Anstehen bereits im Camp.
Immerhin ein Pluspunkt für den Mehrbetrag den wir Ausländer zu zahlen haben!
Eigentlich sind wir ja keine großen Fans von Elefantencamps, die es in Thailand ja auch und leider zahlreich gibt und nur einen Zweck erfüllen, die Touristen glücklich machen.
Über das Pinnawala haben wir aber viel positives gelesen gehabt und dies bestätigte sich auch. (so dachten wir vor Ort zumindest, siehe Ende des Artikels)
Es wird sich dort um nicht mehr vermittelbare ältere oder behinderte Erwachsene und verwaiste Baby Elefanten gekümmert. Viele der Kleinen kommen aber auch aus der eigenen „Zucht“, was wohl auch ein großer Erfolg ist.
Nur manche des dort lebenden Nachwuchs werden per Flasche gefüttert, was dann auch direkt als eine eigene Touristen Attraktion genutzt wird und für uns mit der Hauptgrund war dort Halt zu machen.
Super süss und ganz schön durstig, keine Ahnung wie viele Flaschen der Kleine weggezogen hat aber es waren einige!
Bei der Fütterung sind die Kleinen leider angekettet, da sie sonst in die Menschenmenge rennen würden, so wurde es uns zumindest erklärt.
Wie man auf dem Foto aber sieht, wäre er natürlich lieber frei und versuchte immer wieder die Kette los zu werden.
Den Tieren auf dem Weg zum Fluss und dann dort im Wasser zuzusehen, war ein absolutes Highlight. Die Kleinen spielen wie wild im Wasser und die Grossen freuen sich sichtbar über die Abkühlung und etwas Freiheit auf der anderen Seite des Flusses.
Wir beobachteten das Treiben eine volle Stunde von der Terrasse eines Restaurants aus, welches zwar einen perfekten Blick bietet, dafür aber auch gesalzenen Preise verlangt.
Schon gewusst das man aus Elefantendung Papier herstellen kann?
Pro Wildlife zum Thema Pinnawala Elefantencamp
Es ist wohl doch nicht alles so rosig wie wir es erhofft hatten und ich reiche Euch hiermit eine Meldung von Pro WildLife weiter, welche uns mit weiteren Infos zugeschickt wurde.
Zitat: „Das Pinnawala Elefantencamp (PEO) ist kein Waisenhaus sondern ein Zuchtbetrieb, aus dem Elefanten in die ganze Welt verkauft werden.“
Eine entsprechende Presse-Meldung dazu ist auf www.prowildlife.de nachzulesen.
Als Alternative zum Pinnawala Elefantencamp empfiehlt Pro Wildlife das Elephant Transit Home im Uda Walawe National Park.
… und wo wir gerade beim Thema sind. Das Reiten auf Elefanten, so z.B. rund um Sigiriya Rock angeboten, solltest Du dir ebenfalls verkneifen! Etwas Recherche dazu via Google, wird dir die Augen dazu sicherlich öffnen.
Ankunft in Dambulla
Nach knapp 2 weiteren Stunden fahrt kamen wir endlich auch in Dambulla an und nach etwas telefonieren, fanden wir dann auch das Blue Sky Guesthouse, wo wir zwar kein Zimmer gebucht, wir aber viele gute Bewertungen bei Tripadvisor vorab gelesen hatten.
Wir hatten Glück und eines der zwei vorhandenen Zimmer war noch frei. Wie man sieht ist der Aussenbereich noch nicht ganz fertig, der Besitzer hat aber recht große Pläne und will daraus eine kleine Oase für Backpacker machen.
Die Zimmer waren für den Preis sehr ordentlich, die Lage ist superb und nur 5 Gehminuten vom Golden Temple entfernt, den wir uns zumindest von aussen an dem Tag dann auch noch ansahen.
Sehr kitschig von aussen und für uns daher eher weniger einladend.
Wir entschlossen uns also lieber ein Eis zwischen den kleinen Marktständen auf der anderen Straßenseite zu essen und die dort lebenden Affen zu beobachten.
Die Gegend rund um die Tempel lässt sich gut zu Fuß erkunden, es gibt genug Platz neben der Straße und für den Fall der Fälle entdeckten wir auch ein Krankenhaus auf dem Weg zurück zum Gästehaus…
Am Abend wartete ein hervorragendes Sri Lanka Dinner auf uns und der Besitzer legte viel Wert darauf, einen so richtig satt zu machen. Zum Nachtisch gab es noch einen frischen Früchte-Teller, das meiste davon kam direkt aus dem Garten, ich war dann aber schon zu satt um überhaupt noch ein Foto davon machen zu können …
Was mir bisher in allen Gästehäusern sehr gut gefiel, es gab nicht nur eine Halterung für ein Moskitonetz, es hing auch eines dran und einer ruhigen Nacht stand daher nichts im Wege.
Beatrix
Wünderschön !!!!