Jeder, der schon einmal in Schottland war oder gerne (Fern)wanderungen unternimmt, hat sicherlich bereits vom West Highland Way gehört.
Auf unserer ersten Reise nach Schottland – siehe Roadtrip durch Schottland Artikel – sind wir zum ersten Mal auf den West Highland Way aufmerksam geworden, als wir einen verschwitzten Wanderer mit einem großen, vollgepackten Rucksack auf uns zukommen sahen. Wir waren auf einem Roadtrip und hielten für ein paar Fotos an einem beliebten Aussichtspunkt in der Nähe von Glencoe.
Der 154 km lange West Highland Way verläuft ebenfalls durch diese atemberaubende und einmalige Landschaft Schottlands, von Glasgow bis hoch nach Fort William.
Damals befanden wir uns mitten in einer mehrjährigen Weltreise und hatten den Reiz von Mehrtageswanderungen und Reisen zu Fuß noch nicht so wirklich für uns entdeckt. Wir hätten uns also nicht träumen lassen, dass wir einmal selbst 154 km über mehrere Tage in einer Region wandern würden, in dem es selbst im Sommer recht viel regnet.
Jetzt, viele Jahre später, sind wir erneut in Schottland, und nun selbst mit vollgepackten Rücksäcken auf dem Rücken unterwegs.
Okay, vollgepackter Rucksack ist übertrieben. Im Gegensatz zu dem Wanderer, den wir damals trafen, der mit Zelt und voller Campingausrüstung unterwegs war, übernachten wir meistens in Bed & Breakfasts und haben daher nicht ganz so viel Gepäck dabei.
Mittlerweile sind wir zwar begeisterte Wanderer, aber mit Zelt und Proviant unterwegs zu sein, ist nicht so unser Ding. Davon ab lieben wir die kuscheligen B&B Gästehäuser in Schottland einfach!
Das Schöne am West Highland Way aber ist, dass sowohl Backpacker als auch diejenigen, die nachts lieber im Bett schlafen, die gleiche Strecke zurücklegen können.
Wenn man jedoch im Internet nach dem West Highland Way sucht, findet man hauptsächlich Erfahrungsberichte von Wanderern, die sich auf das Campen konzentrieren.
Mit diesem Artikel möchten wir „Komfortwanderern“ wie uns, den West Highland Way näher bringen. Wir hoffen, dass dieser Artikel inspiriert und ein paar wertvolle Tipps für eine unvergessliche Wanderung auf dem West Highland Way gibt.
Viel Spaß beim Lesen!
West Highland Way – Kurz gefasst
- Der West Highland Way, der 1980 offiziell eröffnet wurde, zählt heute zu den bekanntesten Fernwanderwegen in Europa. Rund 120.000 Menschen besuchen diesen Weg jedes Jahr.
- Die gesamte Strecke ist etwa 154 km lang.
- Der Startpunkt ist Milngavie am Stadtrand von Glasgow, das Ziel ist Fort William.
- Traditionell wird empfohlen, von Süden nach Norden zu wandern.
- Die Wanderung dauert zwischen 5 und 8 Tagen.
- Der höchste Punkt ist bei Devil’s Staircase (550 m)
- Die Höhenlage in den Highlands ist geringer als in der Alpenregion, aber der Höhenunterschied, bei dem der Ausgangspunkt nahe 0 m über dem Meeresspiegel liegt, ist dabei zu beachten.
- Beste Reisezeit: April bis Oktober.
- Diese Jahreszeit, vor allem im Sommer, ist allerdings auch die Zeit der Midges, mini „Stech“mücken.
- Frühzeitig buchen, da es in einigen Gebieten nur sehr wenige Unterkünfte gibt.
- Grundsätzlich ist Wild-Camping in Schottland erlaubt und viele Wanderer übernachten daher in Zelten.
- Aber aufgepasst. In den Highlands regnet es viel. Sehr, sehr viel.
- Essen und Trinken kann man in einem der vielen Lokale entlang des Weges oder in den unbemannten Verkaufsstellen, den Honesty Shops, kaufen.
- Trinkwasser lässt sich bei so gut wie allen Etappen rechtzeitig wieder auffüllen.
- Die meisten Hotels, Gästehäuser als auch Restaurants und Pubs akzeptieren mittlerweile Apple Pay bzw. Kreditkarten (Visa oder Master).
- Etwas Kleingeld fürs Tringeld und besonders den Honesty Shops, sollte man dennoch dabei haben. Wobei selbst die oft via PayPal bezahlt werden können!
- Wenn man sein Gepäck nicht selbst tragen möchte, kann man einen Gepäcktransfer zu der nächsten Unterkunft nutzen.
An,- & Abreise West Highland Way
Der West Highland Way beginnt in Milngavie (ausgesprochen [mɪlgaɪ]), einem Vorort von Glasgow, die größte Stadt Schottlands. Um ehrlich zu sein, ist Glasgow aus touristischer Sicht nicht das größte Highlight Schottlands, aber für Wanderer auf dem West Highland Way ist Glasgow der beste Ausgangspunkt.
Die Stadt bietet zudem alles, was man für eine Wanderung braucht. Ob vergessene Ausrüstung, Proviant oder günstige Übernachtungsmöglichkeiten, um ausgeruht in die Wanderung zu starten – hier wird man fündig und kann sich optimal auf die Tour vorbereiten.
Und ja, die eine oder andere Sehenswürdigkeit, wie die St. Mungo’s Cathedral, gibt es natürlich auch zu sehen, wenn man schon mal vor Ort ist.
Direktflüge von Deutschland nach Glasgow gibt es von Frankfurt und Berlin. Eine weitere Möglichkeit, den West Highland Way zu erreichen, ist der Flughafen Edinburgh, der nur etwas mehr als eine Stunde von Glasgow entfernt liegt. Für Flüge nach Edinburgh ist das Angebot größer und wenn man noch nie in Schottland war, ist diese Variante zu empfehlen, denn Edinburgh ist eine wirklich beeindruckende Stadt, die man gesehen haben muss.
Eine andere Möglichkeit ist, nach London zu fliegen und von dort mit dem Zug oder Bus nach Glasgow zu fahren.
Wir sind von München über Amsterdam nach Glasgow geflogen, da uns das Risiko von Streiks bei der schottischen Bahn zu groß war und wir selbst noch nicht in Glasgow waren. Der Flug mit KLM war dank Sitz am Notausgang sehr komfortabel, allerdings sollte man am Flughafen Amsterdam eine Umsteigezeit von mindestens einer Stunde oder mehr einplanen, da Schiphol ein sehr großer Flughafen ist und die Wege zu den Terminals als auch Wartezeiten an der Passkontrolle – Schengen-Ausreise – etwas länger sein können.
Wenn man ein paar Tage in London bleiben und dann nach Schottland fahren möchte, ist die Anreise mit dem Zug keine schlechte Option. Vor allem, wenn man in einer Stadt wohnt, die direkte Zugverbindungen nach Paris hat. Andernfalls würde dies zu viel Zeit und Geld kosten und ist nicht unbedingt zu empfehlen.
Ein direkter Zug von London nach Glasgow braucht übrigens etwa sechs Stunden.
Von Amsterdam aus bestehen auch eine Fährverbindung nach Newcastle, was eine Möglichkeit ist, wenn man mit eigenem Auto oder Wohnmobil nach Schottland reisen möchte. Newcastle liegt zwar nicht in Schottland, ist aber nur zwei Autostunden entfernt.
Aber allein die Fähre braucht mehr als 16 Stunden, also ist auch dies nur etwas für diejenigen, die viel Zeit im Gepäckt haben.
Fähre nach Schottland DFDS
Von Fort William geht es ebenso unkompliziert, entweder mit dem Zug oder dem Citylink Bus, wieder zurück nach Glasgow bzw. auch direkt zum Flughafen.
Planung der West Highland Way Wanderung
Wann sollte ich mit der Planung des West Highland Way beginnen?
Was die Fitness oder Schwierigkeitsgrad betrifft, ist der West Highland Way eine relativ einfache Wanderung, die keine große Vorbereitung erfordert. Natürlich sollte man Erfahrung mit längeren Wanderungen, also Tagesetappen von um die 20 km oder mehr haben, aber im Gegensatz zu alpinen Wanderungen muss man sich hier keine Sorgen über die Schwierigkeit der Wege machen.
Selbst der höchste Punkt mit dem Respekt einflößendem Namen „Devil’s Staircase“ ist ein relativ einfacher Abschnitt auf einem gut befestigtem Weg und gleicht eher einem Spaziergang, der auch von zahlreichen Tagestouristen (Stichwort Roadtrip) spontan gemacht wird.
Was die Organisation anbelangt, so müssen die Vorbereitungen relativ früh getroffen werden. Das liegt daran, dass viele Orte am West Highland Way nur über eine recht begrenzte Anzahl von Betten verfügen und die Nachfrage hoch ist. Man sollte mindestens sechs Monate im Voraus planen, vor allem, wenn man in der Hochsaison wandern und bezahlbare Zimmer ergattern möchte.
Wir wanderten von Mitte bis Ende April, was als Beginn der Saison gilt, buchten aber unsere Unterkunft bereits im Januar. Trotzdem konnten wir nicht mehr alle gewünschten Unterkünfte buchen, weil sie entweder belegt oder absurd teuer waren, und mussten uns an manchen Orten mit Stockbetten inklusive schnarchendem Bettnachbarn begnügen.
Rowardennan, Bridge of Orchy oder Inveroran, Kingshouse haben besonders wenige bzw. nur eine Unterkunft und es ist zu empfehlen, Reservierungen für diese Orte zuerst vorzunehmen.
Wobei, selbst wenn es nicht mehr möglich ist, an einem Ort Unterkunft zu buchen, kann man auch mit dem Bus, Zug oder Transferservice in die nächstgelegene Ortschaft fahren und am nächsten Tag wieder zurückkehren.
Das ist zumindest eine Möglichkeit, wenn die Reisetermine nicht flexibel sind.
Wann ist die beste Reisezeit für den West Highland Way?
Die beste Reisezeit für den West Highland Way ist normalerweise zwischen Mai und September, wenn das Wetter am stabilsten und wärmer ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass während dieser Jahreszeit auch die berüchtigten schottischen Bewohner, die Midges, aktiv sind und ein Schwarm Mini-Mücken, als ständige Begleitung zu haben, kann unangenehm nervig werden. Midges beißen gerne!
Ebendarum haben wir den Monat April wählt. Ab Mitte April ist das Risiko für Schnee und Minusgrade gering und der Frühling beginnt sich zu entfalten. April und Mai gelten auch als Regenarm, was in Schottland immer ein Pluspunkt ist.
Außerdem sind dann überall kleine, putzige Lämmer auf den Wiesen zu sehen!
Und das war die richtige Entscheidung!
Von unserem letzten Roadtrip wussten wir, dass das Wetter in Schottland selbst im Sommer wechselhaft sein kann, also hatten wir unsere Regensachen bereitgelegt. Doch zu unserer Überraschung hat es nicht nur kein einziges Mal geregnet, sondern es war jeden Tag richtig sonnig, mit oft blauem, schon fast langweiligem Himmel.
Wir hatten nicht wirklich erwartet, dass wir die Sonnencreme, die wir für den Fall der Fälle mitgenommen hatten, jeden Tag ausgiebig benutzen und unsere komplette Regenausrüstung, nie auspacken würden.
Doch als die sonnigen Tage anhielten, sahen wir in den Feuchtgebieten, besonders im Rannoch Moor, die ersten Insektenschwärme.
Der Besitzer unserer Unterkunft in Bridge of Orchy erzählte uns, dass es jedes Jahr im Frühling ein oder zwei perfekte Wochen mit sonnigem Wetter gibt, auf die gewöhnlich der Beginn der Midge-Saison, wirklich nervige kleine Mücken, folgt.
Selbst er nutze dann seine wunderbare Terrasse eher selten und Wanderern ist zu dieser Zeit ein Gesichtsnetz zu empfehlen!
Wie viele Tage sollte ich für den West Highland Way einplanen?
Bei der Planung des West Highland Way ist zunächst zu überlegen, wie viele Tage die Wanderung insgesamt dauern soll.
Die populärste Variante des West Highland Way ist die achttägige Tour, für die auch wir uns entschieden. Um es vorwegzunehmen. 9 Tage wären noch angenehmer und keinesfalls zu lang gewesen.
Etappe | Start | Ziel | Distanz | Unterkunft |
---|---|---|---|---|
1 | Milngavie | Drymen | 19,8km | Altquhur Byre |
2 | Drymen | Rowardennan | 22km | Rowardennan Youth Hostel |
3 | Rowardennan | Inverarnan | 22,2km | The drovers Inn |
4 | Inverarnan | Tyndrum | 19,9km | Dallkel Cottage |
5 | Tyndrum | Bridge of Orchy | 11km | Airbnb Pods |
6 | Bridge of Orchy | Kingshouse | 19,4km | Kingshouse Bunkhouse |
7 | Kingshouse | Kinlochleven | 14,3km | Bankhouse B&B |
8 | Kinlochleven | Fort William | 21,4km | Brevins guest house |
Eigentlich war diese Aufteilung kein Problem, aber die zweite und dritte Etappe am Ufer des Loch Lomond waren unerwartet, körperlich anstrengend und gefühlt länger als erwartet.
Wir waren bei der Planung optimistisch, weil wir es eigentlich gewohnt sind, in den Bergen zu wandern, aber der Abschnitt vom Inversnaid Hotel war einer der anstrengendsten für unsere Knie und Beine, den wir seit Langem erlebt hatten.
Natürlich wussten wir das schon von unserer Vorrecherche, dass dieser Abschnitt fordernd sein können.
Aber dieser Abschnitt entlang des Loch Lomond, der auf den ersten Blick einfach erscheint, wenn man den Höhenunterschied und die Entfernung bedenkt, verläuft auf sehr gewöhnungsbedürftigen Terrain, bei dem man sich erst unterwegs der wahren Schwierigkeit bewusst wird. Schmaler Pfad mit rutschigen, glatten Steinen, welche sich mit matschigen Pfaden und unregelmäßigen Stufen abwechseln.
Im Nachhinein denken wir, dass der Weg entlang des Loch Lomond entspannter zu bewältigen gewesen wäre, wenn wir ihn in zwei Teile aufgeteilt hätten. Besonders an sonnigen Tagen lässt sich dort am See doch gut und gerne etwas Zeit verbringen (ggf. sogar eine Rundfahrt mit dem Boot einbauen):
Balmaha bis Inversnaid gefolgt von Inversnaid – Inverarnan
Alternativ könnte man auch eine Fähre nach Ardlui nehmen und dort übernachten. Denn die Strecke vom Fähranleger vor Ardlui bis zum Hotel in Inverarnan ist nicht schwer, aber sie zieht sich am Ende wie Kaugummi in die Länge.
Da die 5. Etappe relativ kurz ist, gehen viele Menschen sie an einem Tag zusammen mit der 6.
Wir haben diese kurze Wanderung allerdings sehr genossen, da wir noch müde Knöchel von der Wanderung entlang des Loch Lomond hatten.
Wenn man kein Problem damit hat, täglich fast 30 km zu laufen, kann man auch eine 6-tägige Tour daraus machen. Ein typischer sechstägiger Tourplan würde wie folgt aussehen:
Etappe | Start | Ende | Distanz |
---|---|---|---|
1 | Milngavie | Drymen | 19,8km |
2 | Drymen | Rowardennan | 22km |
3 | Rowardennan | Crianlarich | 32,9km |
4 | Crianlarich | Inveroran | 25,6km |
5 | Inveroran | Kinlochleven | 29,5km |
6 | Kinlochleven | Fort William | 20,3km |
Der schwierigste Teil der sechstägigen Tour ist die Dritte. Für die 22,2 km von Rowardennan nach Inverarnan brauchten wir 8 Stunden, inklusive ausgedehnter Pausen und so manchem Fotostopp. 8 Stunden für einen dann doch eher kurzen Abschnitt war doch überraschend für uns und wir hatten einige Mitwanderer, die sogar noch länger benötigten und entsprechend spät die Unterkunft erreichten. Auch der Weg weiter zum 10 km entfernten Crianlarich fordert erneut etwas körperliche Anstrengung.
Wir empfehlen daher mindestens eine Tour in 7 Etappen, es sei denn, Zeit ist wirklich knapp bemessen und auf längere Pausen verzichten. Landschaftlich hat der Weg echt viel zu bieten und entsprechend viel Zeit sollte man sich dafür nehmen.
Wie gut ist der West Highland Way markiert?
Wir haben unterwegs viele Leute mit Karten gesehen, aber der West Highland Way ist von Anfang bis Ende hervorragend ausgeschildert, so dass man problemlos von Milngavie nach Fort William kommt. Auch ganz ohne Karten oder Smartphone-App.
Auch der Handyempfang war kein Problem und der Internetzugang unterwegs war in fast allen Regionen verfügbar und schnell.
Welche Ausrüstung für den West Highland Way?
Was man mitnimmt, hängt in erster Linie davon ab, wie viel man tragen kann und ob man den Gepäcktransfer nutzt oder nicht.
Viele Wanderer, die entlang des West Highland Way in Gästehäusern übernachten, nutzen den Transferservice, damit sie Wechselkleidung und Toilettenartikel, die sie während der Wanderung nicht benötigen, bequem in einem Koffer oder einer Reisetasche transportieren lassen können und während der Wanderung nur einen kleinen Tagesrucksack unterwegs sein können.
Da wir eigentlich keinen Gepäcktransfer nutzen wollten, haben wir unsere 40-Liter-Rucksäcke gepackt – ähnlich wie bei einer Hüttentour in den Alpen. Allerdings haben wir uns Gedanken über das notorisch nasse Wetter in Schottland gemacht und zusätzlich zu einer kompletten Regenausrüstung (= Regenhose, Regenjacke, Regenponcho) Wechselkleidung für drei Tage eingepackt, d.h. ein Set getragen und zwei Sets im Rucksack. Bei einer normalen Tour nehmen wir immer nur Kleidung für zwei Tage mit.
Doch wie erwähnt, hat es nicht ein einziges Mal geregnet, unsere Befürchtungen waren also umsonst. Man kann aber nie zu gut vorbereitet sein, denn wenn es beim Wandern in den schottischen Highlands einmal anfängt zu regnen, kann man sich nirgends mehr verstecken.
… und in Schottland regnet es wegen des ständigen und frischen Windes, immer gerne seitwärts und heftig. Kleiner Tipp für Wanderungen bei Wind & Regen: Kappe unter der Regenjacke tragen, damit das Gesicht geschützt wird.
In Tyndrum, also quasi der Hälfte des Weges, gibt es auch noch zwei Shops – Green Valley Shop & Brodies Mini Market – mit einem recht großen Sortiment an Ausrüstung und Verpflegung für Wanderer. Vom Regencover, Wanderstöcken bis hin zu Blasenpflastern, Knöchel Supporter und Cremes gegen Muskelschmerzen ist alles dabei.
Sollte man einen Wanderstock mitnehmen?
Obwohl wir normalerweise bei einfacheren Wanderwegen in den Alpen selten Wanderstöcke benutzen, es sei denn, es gibt ordentliche Höhenunterschiede, sind sie beim West Highland Way generell zu empfehlen, da es oft matschig und daher rutschig ist. Besonders die etwas anspruchsvollere Etappe, am Loch Lomond.
Da wir nur mit Handgepäck im Flugzeug nach Schottland reisten, konnten wir unsere eigenen Wanderstöcke nicht mitnehmen. Glücklicherweise gibt es in Glasgow viele und auch günstige Outdoor-Läden, in denen wir uns ein paar Wanderstöcke für knapp 18,- Pfund kauften.
Nachdem wir den West Highland Way erfolgreich erwandert haben, sind wir der Meinung, dass es vor allem auf den ersten Etappen einfacher ist, mit Wanderstöcken zu wandern und können dies nur empfehlen. Man knickt schnell um oder rutscht aus, vor allem mit Gepäck auf dem Rücken, und das möchte man ja vor allem bei einer Fernwanderung eher vermeiden.
Unsere Wanderstöcke werden jetzt übrigens von anderen Gästen unseres letzten B&B’s in Fort William genutzt.
Welche Schuhe werden für den West Highland Way benötigt?
Dies ist eine Frage der persönlichen Vorliebe, die heiß diskutiert wird, aber zumindest sind sich alle einig wasserfestes Schuhwerk zu empfehlen, da es irgendwie immer matschig und leicht überflutete Stellen gibt, selbst wenn es schon länger nicht mehr geregnet hat.
Der größte Teil des West Highland Way verläuft entlang der sogenannten Old Military Road, welche einer Forststraße in Deutschland ähnelt. Daher sind echt keine Bergstiefel erforderlich und einfach zu klobig.
Die Old Military Road gleicht allerdings oft einer eher schlecht gepflasterten Straße, sodass das Gehen mit dünnen Sohlen eine ermüdende Herausforderung für die Füße darstellt. Dies sollten die Schuhe also gut kompensieren können.
Leichte, mittelhohe Wanderschuhe, die vor allem rutschfest und wasserdicht sind, waren daher unsere erste Wahl und die Knie danken es einem am Ende des Tages.
Gibt es unterwegs Verpflegung auf dem West Highland Way?
Besonders wenn man in Gästehäusern oder Hotels übernachtet, ist man mehr als gut versorgt. Wer mit einem typischen Full Scottish Breakfast in den Tag startet, ein Vorteil von B&B’s in Schottland, der hat sicherlich ohnehin keinen Hunger bis zum Nachmittag.
Gebackene Bohnen, fettige Würstchen, gebratener Speck mit Toast, dazu noch etwas Haggis (liest man, was alles drin ist, möchte und sollte man diese Spezialität eigentlich nicht essen, doch wenn in Schottland, führt kaum ein Weg daran vorbei. Und es ist auch irgendwie echt lecker…) und Black Pudding (gebratene Blutwurst) geben dir mehr Kraft für die ersten Kilometer als benötigt werden.
Dazu bieten die meisten Unterkünfte Lunch Pakete an, ordentliche Sandwiche – etwas, was die Schotten ebenfalls gut können – dazu meistens ein Apfel und süßer Knabberkrams.
Am jeweiligen Etappenziel angekommen und oft auch unterwegs, sind dann eigentlich immer ein, zwei Restaurants oder Pubs vorhanden, wo es etwas Gutes zu essen gibt.
Die Möglichkeit sich mit Trinkwasser zu versorgen ist ebenfalls gegeben. Lediglich bei Etappe 6 und 8, also am Ende, kann es an heißen Tagen etwas knapp werden und 1-2 Liter Wasser sollten unbedingt im Rucksack dabei sein. Im Notfall oder wenn man einen Filter dabei hat, ist aber auch auf diesen beiden Abschnitten Wasser zu finden.
Am Anfang des West Highland Ways sind zudem öfter kleine Honesty Shops vor Privathäusern aufgestellt. Das sind Boxen oder Schränke in denen Kleinigkeiten wie Snacks, Wasser und meist auch selbst gebackenes für etwas Kleingeld angeboten wird.
Ja, es gibt sogar Kühlboxen mit Eis für die heißen Tage und wer kein Kleingeld zur Hand hat, kann tatsächlich öfter via PayPal bezahlen!
Wir haben die natürlich alle ausgiebig getestet und daher am Ende unserer Tour, so manchen Müsliriegel, den wir aus Deutschland mitschleppten, tatsächlich wieder zurück mit nach Hause gebracht.
Also, wann startet Dein Abenteuer West Highland Way?
In den folgenden Beiträgen gehen wir noch etwas detaillierter auf die einzelnen Abschnitte ein.
Marie
Der Buachaille Etive Mor hat so eine einzigartige Form, dass er fast unnatürlich erscheint. Während unserer Tour konnte ich kaum glauben, wie spektakulär dieses Bergmassiv aussieht, und habe bei unserer Wanderung kaum die Augen davon lassen können.
Oliver
Jupp, ist schon ein beeindruckender Berg und das zu jeder Jahreszeit. vg, Olli