Du legst nach deiner Safari in Tansania noch einen Urlaub an Sansibars Traumstränden ein? Oder tankst unter Palmen einfach neue Energie? Dann solltest du dich 2, 3 mal von der Meer Kulisse trennen und ein paar spannende Tagesausflüge unternehmen.
Es warten zuckersüsse Affen, ein Mangrovenwald und die für Sansibar so bekannten Gewürzplantagen darauf, entdeckt zu werden!
Sansibar ist übersichtlich gross und die meisten Hauptstraßen sind mittlerweile von guter Qualität. Ob mit Taxi oder Mietwagen, jede Ecke der Insel ist in maximal eineinhalb Stunden schnell zu erreichen.
Ich meine hier wohlgemerkt die Hauptreisezeit und nicht, wenn es wie aus Eimern regnet! Dann sieht die Sache komplett anders aus und selbst eine Fahrt rund um Stonetown wird schnell „Offroad-Gefühle“ wecken!
Öffentliche Verkehrsmittel sprich Daladalas (Sammelbusse) gibt es natürlich auch noch. Allerdings sind diese dann doch eher hartgesottenen Reisenden, die diese spezielle Erfahrung unbedingt sammeln wollen, zu empfehlen. Die Busse sind meistens voll bzw. so voll es geht, stoppen alle paar Kilometer und transportieren einfach alles was ein Passagier vom Markt so mitnehmen kann.
Bei 30 Grad trockener Hitze, gibt es sicherlich einen bequemeren Zeitvertreib als neben einem Huhn oder Korb frischer Fische zu sitzen.
Wobei sich auch hier etwas in den letzten Monaten geändert hat. Mittlerweile sind größtenteils nur noch alte importierte japanische Schulbusse und nicht mehr die uralten, umgebauten LKW’s unterwegs. Auch stoppt die Polizei Busse, welche einfach zu voll sind.
Entspannte Affen im Jozani Forest
Im inneren Teil von Sansibar und ebenfalls gut als Tagesausflug von Stonetown geeignet, leben die nur noch selten vorkommenden Roten Colobus Affen. Der Jozani Chwaka Bay National Park beherbergt die knapp 2.500 Stummelaffen und ein Teil des Waldes kann als Besucher erkundet werden.
Leider geht dies nur noch zusammen mit einem Guide, den man am Eingang des National Parks zugewiesen bekommt. Wenn großer Andrang herrscht, geht es daher oft auch nur noch als Gruppe weiter.
Die ersten Affen sind meist schnell entdeckt bzw. wenn man es genau nimmt, sieht man diese oft auch bereits in den Bäumen direkt am Parkplatz oder entlang der durch den Wald verlaufenen Hauptstraße hoch nach Paje.
Für uns ist dies ein Pflichtbesuch bei jedem Urlaub auf Sansibar, denn die Roten Colobus Affen, sind einfach nur mega putzig und erinnern uns ein wenig an eine süsse Version der Gremlins.
Wozu dann eigentlich ein Ticket für den Nationalpark kaufen, wenn man es auch kostenlos haben kann?
Also generell ist der angelegte Pfad durch den Wald recht nett, wenn auch viel zu kurz. Je nachdem welchen Guide man erwischt, gibt es dazu auch interessantes Fachwissen zu hören. Der wichtigste Grund ist aber, würde es die Eintrittsgelder nicht geben, wäre der Wald sicherlich schon längst abgeholzt.
Außerdem steht der dort lebende Sansibar-Stummelaffe auf der Liste stark gefährdeter Arten.
Wer also so gar keine Lust auf eine geführte Tour hat, sollte zumindest eine Spende im Büro einwerfen und gegenüber vom Haupteingang auf der anderen Straßenseite, einfach selbst auf Safari gehen. Der Weg führt auch zum Butterfly Garden und dem Mangroven Wald.
Falls du mit dem Mietwagen unterwegs sein solltest, achte darauf, nicht am Straßenrand irgendwo zu stoppen oder zu parken, denn dies ist in dem Abschnitt komplett verboten und wird von der Polizei – besonders bei Touristen – gerne in Rechnung gestellt.
Bevor ich es komplett unterschlage. Neben den Stummelaffen, welche nun mal die Hauptattraktion hier sind, gibt es zudem um die 50 Schmetterlingsarten, unzählige Vögel und mit viel Glück auch Buschbabies zu sehen.
Die winzigen Sansibar-Galagos (Buschbabies) haben wir allerdings noch nie entdeckt.
Angeboten wird eine Tour zum Jozani Forest von so gut wie jedem Hotel. Allerdings lohnt der Aufpreis nicht, erst recht nicht, wenn man mit mehreren Leuten unterwegs sein sollte. Am besten mit einem Taxifahrer einen Preis aus machen und selbst hinfahren.
Die Fahrer warten in der Zeit irgendwo im Schatten und holen etwas Schlaf nach.
Das gilt übrigens generell für Taxifahrer auf Sansibar. Wenn du irgendwo ein Auto mit der Aufschrift licensed Taxi stehen siehst aber den dazugehörigen Fahrer vermisst, schau einfach mal in den schattigeren Ecken der näheren Umgebung nach. Irgendwo unter einer Palme, döst der Fahrer sicherlich vor sich hin und wartet auf seinen nächsten Einsatz.
Aufgrund der Lage lässt sich ein Besuch im Jozani Forest auch ideal mit einer Fahrt zu den Stränden Paje oder Jambiani kombinieren!
Mangroven Rundweg
Vielleicht 5 Minuten mit dem Auto vom Jozani Forest entfernt, befindet sich ein kleiner Rundweg durch dichte, etwas düster wirkende Mangroven. Im Wasser lassen sich mit etwas Glück bunte Fische entdecken und der Rundweg ist gut zu gehen und bietet ein paar Eindrücke, die sich so trockenen Fußes sonst nicht sammeln lassen.
Fazit. Ein guter Abschluss für eine schweißtreibende kleine Affen-Safari im Jozani Forest. Mückenschutz nicht vergessen!
Gewürztour auf einer Eco-Farm
Sansibar ist ja nicht nur als Urlaubsparadies mit seinen traumhaften Stränden, sondern auch als Gewürzinsel weltweit bekannt.
Nelken, Ingwer, Pfeffer, Zimt, Kurkuma, Muskat, Zitronengras und feurig kleine Chilis ergeben zusammen das größte Exportgut des Archipel. Neben dem Tourismus sind Gewürze also die wichtigste Einnahmequelle des halbautonomen Teilstaats Sansibar.
Schon gewusst? Ein weiteres großes Standbein der Insel ist der Export von Algen. Diese Farmen lassen sich ebenfalls besuchen, in Jambiani zum Beispiel.
Angebote für den Besuch einer Gewürzfarm, gibt es in Stonetown wie Sand am Meer. Ein Grund, warum wir bisher immer ablehnten, denn mit rein für Touristen optimierte „Verkaufs-Shows“, haben wir bei dem Thema schon ausreichend Erfahrung auf unseren Reisen gemacht.
Das änderte sich, als wir mit Fairaway Kontakt hatten, die uns den Besuch einer Eco-Gewürzfarm direkt beim Bauern schmackhaft machten. Fairaway vermittelt individuelle Reisen, die von lokalen Reiseexperten vor Ort organisiert werden.
Fair & authentisch unterwegs sein ist hier das Motto.
Wir entschieden uns für einen Besuch der Plantagen vom Gewürzfarmer Murtala. Inmitten der Ausläufer des dichten Masingini Wald gelegen. Hier befinden sich die meisten Gewürzfarmen der Insel, umso wichtiger ist es, eine Empfehlung zu haben, welche man hier besucht.
Die Fahrt von Stone Town dauert gerade mal 30 Minuten und mittlerweile gibt es auch Angebote für eine Tour mit dem Fahrrad. Sicherlich auch spannend!
Für uns ging es gemütlich mit dem Wagen zur Gewürzfarm. Kaum angekommen, begannen schon die ersten Kostproben. Murtala erklärte uns nicht einfach nur, welche Gewürze oder Früchte auf Sansibar alle wachsen, sondern liess uns immer erst probieren. Er wollte sehen, ob wir Gewürze am Aussehen und Geschmack erkennen.
Ehrlich gesagt, lagen wir erst oft falsch und nur der Geschmack brachte uns auf die richtige Sorte. Frischen Ingwer oder Zimt auf der Zunge zu haben, ist jedenfalls ein sehr intensives Geschmackserlebnis!
Aber auch unser Geruchssinn wurde gefordert. Besonders vom Zitronengras wollte ich gar nicht mehr weg! Zumal es auch hervorragend gegen Mücken schützt.
Beendet wurde der Spaziergang über die Gewürzfarm, mit einem köstlich festlichem Lunch. Kachumbari Salat, Kokosnuss Chutney, Curry Gemüse, eingekochte Bananen und Bohnen Falafel. Dazu gab es chapati Brot und den leicht mit Zimt gewürzten Pilau.
Ein echter Gaumenschmaus der zum Nachkochen inspiriert!
Offenlegung: Fairaway Travel hat uns zu dieser Tour eingeladen. Vielen Dank dafür!
Stone Town, die berühmte Altstadt der Insel
Wer nach der Landung vom Flughafen sich direkt Richtung Sonnenliege am Strand bewegte, darf die aus Korallenkalkstein erbaute Altstadt auf keinen Fall verpassen! Organisierte Gruppentouren werden zwar von jedem Hotel aus angeboten, keine davon würden wir aber wirklich empfehlen.
Erstens sind sie meistens zu teuer, wenn man nicht alleine unterwegs ist. Zweitens gibt es entspannteres, als in einer geführten Gruppe im Eiltempo durch die engen, heißen Gassen zu hetzen.
Unser Tipp lautet hier einfach selbst mit dem Taxi hin und wieder zurückzufahren oder noch besser, Stonetown für mindestens 2 Nächte separat und am besten vor der Abreise einzuplanen. So bleibt ausreichend Zeit für eine stressfreie Fahrt zum Flughafen und Stonetown kann in Ruhe und inkl. Abendstimmung erkundet werden. Was du dir in der Altstadt nicht entgehen lassen solltest, habe ich im Artikel Tipps & Sehenswürdigkeiten in Stonetown zusammengeschrieben.
The Seyyida Hotel & Spa
Eine Ruhe Oase mitten in Stone Town. Gutes Frühstück und super Dachterrasse.
weitere Ausflüge & Sehenswürdigkeiten
Natürlich gibt es noch einiges mehr auf bzw. rund um Sansibar zu sehen. Chumbe Island zum Beispiel, eine private Insel in der Nähe von Stonetown, die für Besucher geöffnet ist und mit immer weiteren Wassersport Angeboten ausgebaut wird. Yeah, endlich gibt es auch das berühmte „Bananaboot“ auf Sansibar zu erleben.
Ein Ausflug zu Prison Island um sehr alte Riesenschildkröten zu füttern. Die Tiere waren ein Geschenk der Seychellen und haben nicht wirklich etwas mit Tansania zu tun. Geben aber natürlich ein schönes Fotomotiv ab und entsprechend viele Touristen zuppeln da jeden Tag an den Tieren in dem recht kleinen Gehege rum.
Den größten Teil der Rest der Insel kann man sich nicht ansehen, da Privathotel. Es geht daher quasi im Gänsemarsch zu den Schildkröten hin, schaut sich ein wenig um und geht wieder zurück zum Boot. Kostenpunkt zwischen 20 und 80 USD, je nachdem wo gebucht wird.
Diverse Schnorcheltouren oder ein Picknick auf Nakupenda Beach in der Mittagssonne, sind ebenfalls Ausflüge, die regelmäßig in Stonetown angeboten werden.
Nakupenda Beach ist eine kleine Sandbank, die zwar wundervoll aussieht – vor allem aus der Luft – allerdings aufgrund der kurzen Zeit wo sie über Wasser ist, so überfüllt ist, das der Sand kaum noch zu sehen ist. Eine reine Selfieorgie mit Sonnenbrandgarantie.
Bei Schnorcheltouren muss etwas tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden (Nachbarinseln besuchen), denn bei den normalen Routen gibt es meist nicht viel mehr als abgestorbene Korallen zu sehen. Wirklich positives, habe ich da jedenfalls noch nie zu erzählt bekommen.
Du merkst, vom restlichen Angebot bin ich nicht sonderlich begeistert.
Dann doch lieber das Geld nehmen, ein traditionelles Segelschiff (Dhow) irgendwo am Strand mieten und die Küste gemütlich entlang segeln. Vielleicht stossen unterwegs sogar ein paar Delfine freiwillig dazu!
Meike
Ich fand die Gewürzfarm Tour besonders toll auf Sansibar! :)
Oliver
Nachvollziehbar, ist ja auch ein lehrreiches Erlebnis (und der intensive Geschmack der Zimtrinde wird uns nach lange in Erinnerung bleiben).
vg, Oliver
Fynn
Das sind wirklich beeindruckende Bilder, die sehr authentisch sind. Ich finde diese persönlichen Eindrücke deutlich besser, als typische Reisefotos, die jeder von Sansibar machen kann. Selbstverständlich sind auch die Reisetipps sehr interessant aufbereitet.
Oliver
Besten Dank Fynn. Freut mich wenn die Fotos wie gewollt rüber kommen! vg, Oliver
Zara
Tolle Tipps! Ich werde auf Clove Island übernachten und bin jetzt noch aufgeregter, nachdem ich den Beitrag gelesen habe!
Oliver
Na dann, Viel Spaß auf der Gewürzinsel. vg, Olli
Andreas Jürß
Toller Beitrag wir fahren ende Januar bis Mitte Februar auf die schöne Insel.
Danke Andreas und Bettina
Oliver
Sehr gerne & Viel Spaß auf Sansibar! Wir sind hier gerade wieder unterwegs und es werden sicher noch ein paar Updates folgen. vg, Olli
Annika
Danke für die tollen Berichte über Tansania/Sansibar! Wir reisen im Dezember hin und sind schon voller Vorfreude! Der Ausflug zu den Plantagen vom Gewürzfarmer Murtala mit anschließendem Essen klingt genial und eure Bilder sind so verlockend! Wie können wir dies buchen? Habt ihr Tipps/Kosteninfos oder sollen wir auch direkt über Fairaway buchen?
Oliver
Freut mich doch immer, wenn wir die Vorfreude noch steigern können! Genau, schreibt einfach mal Fairaway an, was die aktuell anzubieten haben. Überlegt vielleicht vorher noch, ob ihr die Fahrt dorthin mit einer weiteren Tour auf der Insel kombinieren wollt. Die Fahrt lässt sich gut kombinieren! vg, Olli