Die Hafenstadt Porto wird nicht nur bei uns Deutschen ein immer beliebteres Reiseziel für einen Städtetrip, sondern hat es auch direkt in die Top 10 unserer Lieblingsstädte Europas geschafft!
Für 4 Tage erkundeten wir die Stadt, probierten uns durch die unterschiedlichsten Restaurants und waren täglich mehr als 20 km zu Fuß in den Gassen Portos unterwegs.
Um es gleich vorwegzusagen, es hätten gerne noch ein paar Tage mehr sein können!
Porto überzeugte uns mit einer farbenfrohen Altstadt, die sich entlang des Duero Flusses schlängelt und imposanten Sehenswürdigkeiten, wie die berühmte Bogenbrücke Ponte Dom Luís I oder die mit typisch blau weißen Kacheln verzierten Gebäude. Dazu kommt eine große Auswahl an wirklich tollen Aussichtspunkten, wo die eigenwillige Bauweise der Altstadt sichtbar wird und köstliche Restaurants, die sich überall in der Stadt finden lassen!
Im Vergleich zum deutlich größeren Lissabon, ist Porto und Umgebung bestens zu Fuß zu erkunden. Allerdings musst du auch in Porto einigermaßen fit sein, denn es geht ständig hoch und runter.
Sonne genießen an der Flusspromenade
Erstes Ziel unserer Tour durch Porto war natürlich die Flusspromenade, Zona Ribeirinha. Dort reihen sich die unterschiedlichsten Restaurants und Bars aneinander.
Der Blick auf das Treiben am Fluss und die hoch gelegene Bogenbrücke Ponte Dom Luís I ist von dort am besten. Vom Flussufer aus wird einem die Größe der Brücke erst so richtig bewusst, wenn man weit über einen Touristen am Geländer stehen sieht.
Aber auch all die kleinen und farbenfrohen Altbauten sind eine eigene Sehenswürdigkeit von Ribeira und lassen die Kamera heiß laufen.
Wenn du wie ich bei einem Stadtbummel gerne Streetart erkundest, dann bist du in Porto genau richtig. Entlang der meisten Treppen und Gassen, die zum Fluss führen, wirst du bereits die ersten Motive entdecken.
Nicht verpasst werden sollte eine kleine, wirklich schmale Gasse am Ende der größeren Promenade. Kaum mehr Platz als für 1 Person und einen Tisch, sind dort wirklich gemütliche Restaurants zu finden. Zum Sonnenuntergang hin, lässt es sich da wunderbar mit einem Glas Wein und leckeren Kleinigkeiten sitzen.
Das Restaurant Bacalhau können wir dafür sehr empfehlen!
Einen freien Tisch zu ergattern ist allerdings etwas Glücksache!
Kleine Warnung noch vor den Möwen. Die sind wirklich ultrafrech und so etwas wie Berührungsängste ist nicht mehr vorhanden. Eine im Sonnenlicht funkelnde Kamera, die neben dem Tisch liegt oder der Brotkorb, der zum Essen gereicht wird, alles potenzielle Ziele, die im Vorbeiflug gerne abgegriffen werden!
Am Ende dieser kleinen Gasse geht es wieder hoch Richtung Altstadt und du stehst vor einer Station der historischen Tram. Früher gab es noch zahlreiche Linien, heute nur noch 3 und die dienen größtenteils der Unterhaltung von uns Touristen.
Eine Runde in der holprig lauten Straßenbahn lohnt sich und das Ticket ist mit 3,- Euro je Fahrt preislich auch noch im Rahmen.
Wir nutzten die Straßenbahn Linie 1, die von der Altstadt am Flussufer entlang bis zur Endhaltestelle Passeio Alegre Park hoch und runterfährt.
Neben dem Park gibt es dort die ersten Strände und einen netten kleinen Leuchtturm anzusehen. Der Felgueiras Leuchtturm markiert auch die Stelle, an dem der Fluss Douro in den Atlantik mündet.
Ich fand das ziemlich genial, mit so einer Straßenbahn mal kurz zum Strand am Atlantik fahren zu können!
Der Blick von der Plattform am Leuchtturm raus aufs offene Meer ist mit Vorsicht zu genießen. Bei unserem Besuch waren noch einige Stellen – eigentlich – für Besucher gesperrt, da wuchtige Wellen oft alles überspülten.
Im Sommer aber sicherlich sehr angenehm dort, um die Hitze der Stadt hinter sich zulassen. Wir waren im Februar unterwegs, und da war es aufgrund einer Kältewelle dann doch noch recht frisch. Lange hielten wir es am Meer also nicht aus.
Zurück Richtung Altstadt ging es wieder zu Fuß. Ein wunderbarer 5 km langer Spaziergang. Immer am Fluss entlang, vorbei an Fischerbooten, einer weiteren riesigen Brücke mit waghalsigen Kletterangeboten und einigen sehenswerten Wohnhäusern.
Unser Ziel war jetzt Armazem, eine Vintage-Shop Bar. Also eine Art Flohmarkthalle mit einer netten, kleinen Bar und Sonnenterrasse.
Wer in solchen Vintagemärkten schnell seine Kreditkarte zückt, der sollte sein Portemonnaie lieber im Hotel liegen lassen, denn da stand echt einiges an Deko Krims Krams, den auch wir am liebsten gleich eingepackt hätten.
Drumherum sind wieder jede Menge kleine Restaurants und Cafés für eine längere Pause zu finden.
Unsere Favoriten in der Innenstadt waren der Noshi Coffee Shop, für einen starken Specialty-Kaffee und Müsli als zweites Frühstück. Noshi ist gleich gegenüber der Igreja do Carmo im Zentrum zu finden.
Eine schöne Kirche, die mal wieder wunderbar von außen mit den typischen Keramikfliesen – Azulejo genannt – verziert wurde.
Ebenfalls sehr zu empfehlen ist Pedro dos Frangos, etwas weiter im Zentrum beim Almeida-Garrett-Denkmal gelegen. Besonders bekannt für sein auf Holzkohle gegrilltes Hähnchen, wobei auch Seafood hier bestens schmeckt! Portugiesische Küche zum angenehmen Preis.
Bei Einheimischen wie bei Touristen gleichermaßen beliebt und entsprechend voll und hektisch geht es dort zu. Das warten auf einen Tisch lohnt sich, versprochen!
Für Abends lohnt sich ein Besuch im Weinkeller de são Nicolau, besonders bekannt für Fischgerichte und natürlich, köstlichen portugiesischen Wein. Eine Empfehlung unseres Gastgebers lautet, lieber erst am Abend hinzugehen. Denn nachmittags macht das meiste Personal selbst gerade Pause und bereitet sich auf einen hektischen Abend vor.
Alle genannten Lokale sind via Google Maps schnell zu finden.
Pedro dos Frangos, R. do Bonjardim 223, Porto
Noshi Coffee, R. do Carmo 11-12, Porto
Adega de São Nicolau, R. de São Nicolau 1
Aussichtspunkte in Porto
Zu den 3 besten Aussichtspunkten in Porto gehört die Terrasse beim Kloster Serra do Pilar, der Hof neben dem Kloster de São Bento da Vitória und der Torreão do Jardim do Palácio in den Gärten vom Palácio de Cristal.
Wobei es natürlich viele weitere tolle Aussichtspunkte in dieser Stadt gibt. Der Blick von der Bogenbrücke „Ponte Dom Luís I“ selbst, lohnt sich natürlich auch. Vor allem gegen Sonnenuntergang, der in Porto allerdings nicht sehr spektakulär ausfällt, da die Altstadt doch schnell im Schatten verschwindet.
Auch die Terrasse der oberen Seilbahnstation bietet einen tollen, unverbauten Blick auf die andere Uferseite und die Bogenbrücke.
Die Seilbahn selbst ist allerdings, wenn man gut zu Fuß unterwegs ist, relativ sinnfrei da die Strecke nur kurz und der Höhenunterschied auch recht überschaubar ist. Die 5 Euro pro Person kannst du also lieber in eine gute Flasche Wein am Flussufer investieren.
Gleich neben der Station ist auch der Jardim do Morro, ein weiterer kleiner Park mit einem hervorragenden Aussichtspunkt. Dort lässt sich auch wunderbar auf der Wiese in der Sonne entspannen, bevor es wieder weiter durch die Gassen der Stadt geht.
Ebenfalls auf der Südseite, sind die meisten Portweinkeller der Stadt zu finden. Einige davon lassen sich gratis und inklusive einer kleinen Verkostung besichtigen. Portwein ist allerdings nicht so ganz unsere Sache, daher kann ich keine Auskunft geben, welcher sich nun mehr lohnt.
Wir konzentrieren uns in Portugal dann doch lieber auf den exzellenten grünen Wein der Region!
Reiseführer sehen dagegen den Torre dos Clérigo als beste Aussichtsplattform für Porto an. Mit 76 Metern ist er der höchste Kirchturm Portugals und steht in Porto zudem an der höchsten Stelle der Stadt. Wann immer du also ein Foto von Porto machst, im Hintergrund wird dieser Turm zu sehen sein.
Gleich daneben ist eine weitere Nummer 1 der Reiseführer zu sehen. Die Livraria Lello, eine wirklich wunderschöne Bücherei, wobei ich sie nur von Fotos kenne.
Denn, um sich dieses Prachtstück von innen anzusehen, muss man sich nicht nur in einer Warteschlange einreihen, da am Tag gut und gerne ein paar tausend Besucher anrücken, sondern auch 3 Euro Eintritt pro Person bezahlen.
Das sind mir zu viele „selfieknipsende Touristen“ auf engstem Raum, da begnüge ich mich lieber mit den Fotos aus dem Internet. Harry Potter sei Dank. Denn Joanne K. Rowling holte sich so manche Inspiration aus dieser kleinen Buchhandlung.
Sehr clever finde ich die Idee mit dem Eintritt. Die 3 Euro werden als Gutschein ausgegeben, der beim Kauf eines Buches direkt wieder eingelöst werden kann.
Als Nächstes ging es mit der Metro etwas raus aus Porto, in den Vorort Matosinhos, der direkt am Atlantik liegt und in nur wenigen Minuten, Non-Stopp mit der U-Bahn Linie A, zu erreichen ist.
Steige am besten bei Station Câmara de Matosinhos aus, um von dort zu Fuß runter zum riesigen Stadtpark zu spazieren. Dem Parque da Cidade do Porto.
Kilometer lange Wege durch eine grüne Oase mit mehreren Wasserstellen und viel Ruhe. Beim großen Fußballplatz ist ein kleines Café mitten im Wald, die Bar do Parque, auf dessen Terrasse es sich herrlich sitzen lässt.
Sobald du den Park am unteren Ende wieder verlässt, stehst du auch schon vor dem Atlantik und einem frei stehenden, alten Fort.
Das Forte de são Francisco Xavier kann für ein Trinkgeld von 50 Cent pro Person besichtigt werden. Inklusive einem kleinen Militärmuseum. Der Blick über die Kanonen hinweg auf den Atlantik ist ganz nett und eine kleine Caféteria gibt es auch.
Als vorerst letzten – kulinarischen – Tipp laufen wir Richtung Hafen. Dazu einfach dem stets windigen Strand von Matosinhos folgen bis du die ersten Grillgerüche in der Nase hast.
Die Straße Heróis de França, welche parallel zum Hafen verläuft, ist bekannt für seine zahlreichen Fischrestaurants. Gegrillt wird dort alles, was es gleich nebenan auf dem riesigen Fischmarkt frisch zu kaufen gibt.
Das spannende dort ist aber, dass der Holzkohlegrill einfach direkt auf der Straße vor dem jeweiligen Restaurant steht. Daher duftet auch die ganze Gegend nach köstlichen Fischgerichten und wer hier am frühen Abend vorbei kommt, der kann gar nicht anders, als irgendwo Platz zu nehmen.
Empfohlen wurden uns das Restaurant Tito II (bzw. auch Tito I) im hinteren Bereich der Straße. Beste Qualität und angenehme Preise, dem wir so auch zustimmen können!
Gegrillte Shrimps, frischer Tintenfisch, ein Teller Sardinen, dazu dann noch ein paar Kartoffeln in Kräutersoße, und ein knackiger Octopus Salat. Begleitet natürlich von einer vollmundigen Falsche portugiesischen Wein.
Was will man mehr?
Ein wirklich tolles Restaurant mit super netten Kellnern und einem einzigartigen Grillerlebnis.
Die Metro Station Matosinhos Sul ist weniger als einen Kilometer entfernt und so kann es für den ach so berühmten Nachtisch, gleich wieder zurück in die Altstadt von Porto gehen.
Ich spreche natürlich von den Pastéis de Nata. Denn kein Besuch in Portugal ist komplett, ohne zumindest einen Teller dieser köstlichen Törtchen verputzt zu haben.
In Porto gibt es diese natürlich an jeder Ecke, die besten aber sind tatsächlich in der Manteigaria – Fábrica de Pasteis de Nata, gleich neben dem Markt vom Stadtteil Bolhão.
Den Vergleich kannst du eine Straße weiter in der Fußgängerzone von Porto durchführen. Etwas weiter oben findest du das Café Nata Lisboa. Beide gelten als DIE Adresse in Porto, um dich mit Pastéis de Nata einzudecken.
Der Weg führt dich auch direkt an der Capela das Almas vorbei.
Falls du einen spendablen Tag hast, ist ja schließlich Urlaub, kannst du noch im Café Majestic auf ein Tässchen vorbeischauen und nach Stars und Sternchen Ausschau halten bzw. mit anderen Touristen auf einen freien Tisch warten.
Das schicke Ambiente bezahlt man allerdings mit 4,- Euro für einen normalen Kaffee, der dich gleich nebenan 1 Euro kosten würde.
Wo am besten in Porto übernachten?
Unsere Empfehlung geht da ganz klar an eine Unterkunft rund um die U-Bahn Stationen Trindade und Bolhão. Dort bist du sehr zentral, etwas abseits vom großen Touristenrummel und am allerwichtigsten, die lilafarbene U-Bahn Linie E hält dort.
Diese U-Bahn Linie verbindet die Innenstadt von Porto direkt mit dem Flughafen. Bequemer und schneller geht die Anreise nicht. Günstig ist es zudem auch noch, denn die Fahrt kostet, inklusive der wiederaufladbaren Metro Karte, keine 3 Euro!
Von Hotels bis zum Party Hostel und unzähligen Ferienwohnungen ist wirklich alles im Zentrum vorhanden.
Wir mieteten uns das Apartment Bolhao Market von Sweet Porto.
Bestens ausgestattet, mit einem kleinen Café gleich nebenan. Ein normaler Supermarkt ist ebenfalls um die Ecke sowie die U-Bahn Station direkt gegenüber. Dazu noch ein super freundliches und vor allem auch flexibles Team!
Anreise nach Porto
Portos internationaler Flughafen ist per Direktflug schnell und günstig von Deutschland aus zu erreichen. Wir flogen ab Frankfurt mit RyanAir und bezahlten für den Flug gerade mal 70 Euro pro Person (inkl. der ganzen Extragebühren für Sitzplatzreservierung und 20 kg Gepäck).
Bei Anreise mit Zug, Bus oder Mietwagen, lässt sich ein Besuch auch problemlos mit dem nicht ganz 3 Stunden entferntem Lissabon kombinieren.
Schon gewusst? Für den Fall, dass dein Flug annulliert wurde, hast du möglicherweise Anspruch auf bis zu 600 Euro Entschädigung gemäß der EU-Verordnung 261/2004 und die Fluggesellschaft ist verpflichtet, dir die Ticketkosten zu erstatten oder dir einen alternativen Flug anzubieten.
Es gibt Unternehmen, die bei der Rückerstattung deines Tickets gerne helfen und es besteht für dich zu keinem Zeitpunkt ein Kostenrisiko. Anbieter gibt es diversey, selbst haben wir damit allerdings keine Erfahrung, da wir über unsere Kreditkarte bereits entsprechend entschädigt werden.
Unser Porto Fazit
Es war unser erster Besuch in Porto, sicherlich aber nicht der Letzte. Der Februar als Reisemonat kann allerdings auch in Porto sehr kalt werden, wenn man wie wir das Glück hat, und eine frostige Kältewelle erwischt.
Beim nächsten Besuch, werden wir uns ein Auto ausleihen und auch das portugiesische Weinanbaugebiet, die Douro DOC, erkunden. Ebenfalls nur ein Katzensprung von Porto entfernt!
MALOPI
Vielen Dank für die zahlreichen Tipps. Wir fliegen Ende Oktober nach Porto und nehmen einige mit :)
Oliver
Das freut mich Malopi! Habt viel Spaß und geniesst diese schöne Stadt. vg, Olli
Markus
Hi Oliver, danke für eure Tipps! Porto ist echt eine klasse Stadt, die wir sicher auch nochmal wieder besuchen werden.
Viele Grüße
Gaby und Markus
Oliver
Hey das freut mich! Porto ist echt Klasse und wir wollen da auch unbedingt erneut hin. vg, Olli
Maria
Für mich das schönste Land mit liebenswerten Menschen
Oliver
Hallo Maria. Auch wenn Portugal jetzt nicht direkt den 1. Platz bei uns einnimmt, so kann ich dir trotzdem zustimmen. Bei einem Urlaub in Portugal wird es sicher nicht an landschaftlichen Highlights und gastfreundlichen Menschen mangeln. vg, Olli