Ein großer Pluspunkt von Panglao ist, wenn das Verlangen nach Sand & Meer dann mal wieder gestillt ist, sind Dschungel und die berühmten Schokohügel von Bohol nicht weit entfernt.
Bohol & seine Chocolate Hills
Als Empfehlung gleich vorweg. Die Touren von Alona Beach lieber sein lassen & 2,3 Nächte auf Bohol selbst bleiben und von dort die berühmten Hügelformationen, wie auch den Loboc River & Umgebung erkunden.
Von der viel zu langen Fahrt mal abgesehen ist das Problem bei den meisten Tagestouren, dass diese nicht nur eine Flussfahrt auf einem schwimmenden Karaoke Restaurant beinhalten, sondern auch einen Besuch in der Tarsier Conservation Area bei Loboc.
Wer ein Herz für diese Tiere hat, welche bei uns ja eher als Koboldmakis bekannt sind, sollte um diese Anlage einen großen Bogen machen und wenn überhaupt, sich auf den Weg zum Tarsier Sanctuary bei Corella machen, wo die Koboldmakis einigermassen geschützt in freier Natur leben.
Mehr Infos zur Philippine Tarsier Foundation gibt es auf Wikipedia.
Koboldmakis sind nachtaktive Tiere, besonders sensibel & schreckhaft bei Tag und neigen in Gefangenschaft außerdem zu Selbstmord. Von Berührungen oder sich für ein Selfie auf den Kopf setzen lassen mal ganz zu schweigen …
Ich will jetzt auch gar nicht den Oberlehrer raushängen lassen, wer sich aber etwas näher zu dem Thema informiert, wird sicher schnell verstehen, warum ein Besuch bei der Tarsier Conservation Area in Loboc einfach falsch ist!
… gilt im übrigen auch für eine Schnorcheltour mit den angefütterten Walhaien bei Oslob.
Zurück zu den schönen Dingen des Lebens und den einzigartigen Chocolate Hills von Bohol.
Die Chocolate Hills sind ohne Probleme mit dem lokalen Bus für nur wenige Peso von Tagbilaran oder Loboc zu erreichen.
Eine Anfahrt mit dem Tricycle würde ich aufgrund der Entfernung nicht unbedingt empfehlen und die Fahrt mit dem eigenen Scooter stelle ich mir alles andere als angenehm vor. Kurvige, teils schlechte Straßen und viel zu schnell fahrende LKW’s und Busse die an einem vorbeisausen.
Ausserhalb der Trockenzeit muss sich die Schokoladenfarbe allerdings selbst dazu gedacht werden, denn dann erstrahlen die Hügel in einem saftigen grün. Hat ja aber auch was und bei unserem Ende Januar, waren zumindest teilweise schon die ersten Brauntöne zu erkennen.
Der richtige Bus ist übrigens der Richtung Carmen und da die Aussichtsplattform bei den Chocolate Hills keine reguläre Haltestelle ist, schadet es nicht dem Fahrer kurz bescheid zu geben, damit er auch für dich hält.
Vom Haltepunkt sind es knapp 10 Minuten zu Fuß den Berg hoch & schon nach wenigen Metern eröffnet sich der erste Blick auf die Hügel!
Wettertechnisch hatten wir nur in dem Sinne Glück, dass es als wir ankamen doch mal für 30 Minuten aufhörte zu regnen und wir den Blick auf diese komisch anmutende Landschaft genießen konnten.
Es sollen in der Gegend mehr als 1.000 dieser Hügel vorkommen, dessen Entstehungsgeschichte noch immer nicht wirklich geklärt werden konnte. Stattdessen gibt es teils witzige Legenden über Riesen und gefrässige Wasserbüffel. siehe Wikipedia
Ende 2013 erschütterte die Insel Bohol ein schweres Erdbeben und zerstörte auch einen großen Teil der Aussichtsplattform, welche bis heute nicht wieder repariert wurde und größtenteils gesperrt oder einfach nicht begehbar ist.
Als Alternativer, offizieller Aussichtspunkt bleibt eigentlich nur noch der CHAP, ein Adventure Park bei den Chocolate Hills, welchen wir aber nicht besuchten.
Bei dem Erdbeben wurden leider auch so gut wie alle alten Kirchen aus der spanischen Zeit zerstört oder zumindest sehr stark beschädigt. Wie auf dem Foto der Loboc Church zu sehen ist.
Paddeltour am Fluss Loboc
Am Loboc River gibt es mehrere kleine Gästehäuser, unter denen ich besonders das Stefanie Grace Paradise Inn empfehlen kann. Die Lage ist einfach ideal, da fussläufig vom Dorfkern und den Bushaltestellen entfernt und es herrscht absolute Ruhe am Fluss, da hier keine Karaoke Boote vorbeiziehen.
Es lässt sich also wunderbar verweilen & im Angebot sind Budget Rooms mit Fan direkt am Fluss oder auch welche mit Klimaanlage im Haus selbst.
Auch das Essen welches dort angeboten wird ist Ausnahmsweise mal eine Erwähnung wert (wir sind leider keine großen Fans der Philippinischen Küche geworden).
Grosse Portionen, guter Geschmack mit viel Gemüse und preislich absolut im Rahmen.
Der Service ist, wie wir es eigentlich überall auf den Philippinen bisher erlebten, super herzlich und freundlich. Die lächelnde Begrüssung mit Helloo Siiir, Hellooo Muuaamm vermissen wir schon richtig!
Ein Trip zum bekannten Nuts Huts ist auch absolut zu empfehlen. Übernachten würde ich dort allerdings nicht wollen, da es mir irgendwie zu weit weg vom Schuss und auch zu dschungelig = mückig war.
Deren Terrasse und der Blick auf den Fluss ist aber schon ziemlich genial, die Fruchtshakes schmecken und um die Ecke ist außerdem auch ein kleiner Wasserfall mit einer schwimmenden Plattform davor.
Absolute Ruhe herrscht dort allerdings nicht, da die schwimmenden Restaurants dort vorbeisausen und sich die Haltestelle mit den „traditionellen Tanzshows“ ebenfalls dort befindet.
Das Nuts Huts verleiht auch Kayaks, mit denen wir eine kleine Tour auf dem Fluss unternahmen. Als kleine Warnung, je nach Wetterlage ist das Paddeln entgegen der Strömung echt kräftezehrend!
Alternativ zum Kayak gibt es in Loboc auch einen Anbieter von StandUp Paddel Touren, welche es sogar in Verbindung mit Glühwürmchen beobachten am Abend gibt.
Bei besserem Wetter hätten wir dies auch gerne mal ausprobiert!
Anfahrt: Wenn Du von Loboc zum Nuts Huts möchtest, nimm am beste ein Motorrad-Taxi. Der Weg der von der Hauptstraße aus dorthin führt, ist alles andere als komfortabel. Tricycles befahren ihn erst gar nicht, da es auch ziemlich steil den Berg runter geht.
Bei der Abreise Richtung Cebu bekamen wir zum Abschied noch die Auswirkungen eines kleinen Gewittersturms zu spüren.
2 Tage lang schon fuhren keinerlei Fähren und als wir am Hafen von Tagbilaran ankamen, herrschte dort leichtes Chaos. Super lange Schlangen an den Schaltern der Anbieter Oceanjet und 2GO, viele kauften direkt bei beiden Anbietern ihre Tickets, da keiner wirklich sagen konnte, welches Schiff denn nun auch wirklich abfahren würde etc….
Dazwischen aufgebrachte Touristen, welche aufgrund von viel zu enger Planung ihren Flug auf Cebu verpassten.
So viel sei gesagt, wir hatten schon angenehmere Bootsfahrten und das Kabinenpersonal musste mehr als einmal den Mopp schwingen und Tüten verteilen…
In Cebu selbst verbrachten wir zwar noch 3 Nächte, unternahmen aber nicht wirklich viel.
Das einzig interessante an dieser Stadt waren für mich die bunt bemalten Jeepneys und der open Air Bereich der Ayala Mall, wo es aufgrund des stattfindenden International Eucharistic Congress viele unterhaltsame Tanzshows und Gesang gab.
Für eine erste Philippinen Reise reichten uns die besuchten Inseln jedenfalls und so ganz sicher bin ich noch nicht, ob wir uns das hochgelobte Palawan oder auch die restlichen Inseln irgendwann noch ansehen wollen.
So schön es auch war, den „It’s more fun in the Philippines“ Werbeslogan können wir noch nicht zu 100% teilen.
Alina
Toller Artikel! Finde deine Seite sehr gut. :)
Wir waren auch in Palawan und es ist auf jeden Fall eine Reise wert! :)
Oliver
Vielen Dank Alina. Nach Palawan haben wir es (noch) nicht geschafft. Steht aber auf der ToDo. vg, Olli