Cusco, bei den meisten Ausgangsort für Touren Richtung Weltwunder Machu Picchu und daher auch die wohl bekannteste Stadt Perus.
Da Cusco satte 3.400 Meter über dem Meeresspiegel liegt, gibt es bei der Reiseplanung vor allem ein Thema zu berücksichtigen. Die Höhenkrankheit, welche mehr oder weniger schwer und – wie bei den meisten Besuchern – auch gar nicht auftreten kann.
Cusco, Entspannung & Chaos zugleich
Wer allerdings wie wir direkt von Lima aus fliegt und nicht den Weg langsam mit dem Bus zurücklegt, der muss am Flughafen mit einer kleinen extra Begrüssung rechnen, denn die dünne Luft macht sich schon am Gepäckband bemerkbar.
Langsam machen & extra tief Luft holen ist also angesagt!
Sich ein, zwei Tage vor der ersten Tour erstmal zu akklimatisieren, können wir echt weiterempfehlen und so interessant Inca Cola auch schmeckt, ein paar Tassen Mate de Coca (Tee) helfen dabei um einiges besser!
Der Coca Tee wird in Blättern oder direkt als Tee-Beutel in den meisten Kiosks und Märkten verkauft bzw. wird man eigentlich auch mit einem Tässchen in jedem Hotel direkt begrüßt.
Die Coca Blätter enthalten einen Wirkstoff der vorbeugend gegen die Höhenkrankheit hilft und keine Angst, auch wenn aus diesen Blättern Kokain gewonnen wird, so enthält der Tee oder auch wenn man sich ganze Blätter in die Backen klemmt, nur einen verschwindend geringen Anteil und eine farbenfroh energetische Nebenwirkung ist daher nicht zu erwarten.
Geschmacklich erinnert der Coca Tee sehr an grünen Tee und lässt sich daher auch bestens zu dem einen oder anderen Käsekuchen genießen. Das Café Extra nähe Plaza de Armas & Café Punchay auf der Calle Choqechaka sind da sehr zu empfehlen!
Für die ersten Nächte wäre außerdem noch angesagt ein Hostel zu suchen, dass auch per Taxi und nicht nur – wie unseres natürlich – via Treppen zu erreichen ist.
Wir hatten zwar einen super ersten Blick auf die Stadt, der Weg die paar Stufen hoch inklusive Rucksack war allerdings eine interessante Erfahrung und ich kann mich nicht erinnern, wann ich mein Herz zuvor so stark schlagen gespürt hatte!
Unsere Unterkunft in Cusco: Hostal Umiña Cusco
(tolle Lage, toller Service & Heater im Raum & heisse Duschen, Punkte die in Cuscos kalten Nächte nicht unwichtig ist.)
Die Anstrengungen werden von Cusco aber auch mehr als belohnt, welche es schon am ersten Tag in unsere Liste absoluter Lieblingsstädte dieser Reise schaffte!
Kleine Gassen zum bummeln, historische Bauten ohne Ende und eine riesige Auswahl an Orten mit einer ganz besonderen Stimmung und dies trotz ordentlicher Massen an Touristen.
Außerdem, wo sonst kannst Du beim Spazieren immer wieder Fotos mit Alpacas & Lamas machen?!
Übrigens Finger Weg von den überall bunt beworbenen SOROJCHI Pillen. Wer den Beipackzettel mal genau liest wird feststellen, gerade ziemlich teure Aspirin gekauft zu haben! Auch diese kleine Dosen Sauerstoff sind schon eher ein teurer Touristen Gag bei der winzigen Menge an Sauerstoff die diese beinhalten.
Wenn Du unbedingt Sauerstoff benötigen solltest, den gibt es im Notfall im Krankenhaus und auch teurere Hotels der Stadt versorgen ihre Gäste aus großen Flaschen.
Besonders entspannt geht es im Bezirk San Blas, oberhalb der Stadt zu. Dort findet sich auch mit das beste Angebot an kleinen Cafés, Restaurants und Artisan Shops.
Tipp: Solltest Du später La Paz noch bereisen, spare dein Geld für die super kuscheligen Alpaca Pullover, denn auf den dortigen Märkten findest Du die selbe Qualität um einiges günstiger!
Deutlich mehr Trubel gibt es dann schon am zentralen Plaza de Armas, rund um die sehenswerte Kathedrale und weiter Richtung Markt bzw. Innenstadt.
Vor lauter Sehenswürdigkeiten immer auch ein Auge auf vorbeifahrende Autos richten, denn die Straßen sind teilweise recht schmal gebaut und als Fußgänger teilt man sich daher gezwungenermassen den Weg auch öfters mit Autos.
Dies bedeutet aber keineswegs, dass sie deswegen langsam an dir vorbei fahren oder auch nur eine Sekunde darüber nachdenken für dich an Überwegen oder Kreuzungen zu bremsen (gilt ganz besonders für Taxis).
Ungewohntes auf Peru’s Märkten
Dennoch solltest Du den Markt und die Gegend rund um nicht verpassen, denn was dort teilweise verkauft wird, bekommst Du nicht alle Tage zu Gesicht.
Wir jedenfalls, standen dort zum ersten mal auf unserer Reise vor getrockneten Lamaföten!
Eine Art Glücksbringer die in Peru wie auch Bolivien gerne gekauft werden um sie z.B. beim ersten Spatenstich eines neuen Hauses mit zu verbuddeln.
Es wird auch gemunkelt, reichere Grundbesitzer würden größere & sogar lebendige Tiere dafür nutzen. Ob da was dran ist, kann ich nicht mit Gewissheit sagen oder bestätigen aber jetzt hast es auch Du im Kopf und kannst der Sache ja weiter nachgehen.
Auch der Anblick von ausgenommenen Meerschweinchen in Eimern – werden so rund um den Markt verkauft – war recht gewöhnungsbedürftig und eher wenig Appetit anregend.
Meerschweinchen bzw. Cuy sind in Peru eine Art Spezialität und kann in vielen kleinen Restaurants & Straßenküchen bestellt werden.
Zubereitet sieht es allerdings noch schrecklicher aus!
Der erste visuelle Schock lässt sich am besten mit einer Pause an einem der zahlreichen Saftstände verdauen. Hier holten wir unsere tägliche Dosis Vitamin-C ab & wurden von den Damen schon als Stammkunde erkannt.
Frischer & gesünder gehts nicht!
Wo wir gerade beim Thema Essen sind
Besonders eine Spezialität der peruanischen Küche darfst Du dir in Cusco nicht entgehen lassen!
Anticuchos mit Rocoto Relleno
Mit Anticuchos ist in diesem Fall an einem Spiess gegrilltes Rinderherz gemeint. Rocoto Relleno sind gefüllte Paprika und landen ebenfalls kurz auf dem Grill und/oder im Ofen.
Beide Gerichte lassen sich in Restaurants verschiedenster Preisklassen und auch an Straßenküchen probieren. Letzteres vielleicht nicht unbedingt vor längeren Busfahrten testen …
Wobei so richtig wird es erst ein Erlebnis, wenn Du in ein komplett auf Anticucho spezialisiertes Grill-Restaurant gehst, die meist außerhalb des Touri Zentrums zu finden sind.
In Cusco ist besonders die Anticucheria El Condorito zu empfehlen.
Jeder Taxi Fahrer wird es kennen aber sei gewarnt, bereits kurz nach Laden-Öffnung wird es schon schwer einen der Plastiktische in der Halle zu ergattern.
Etwas Wartezeit also direkt mit einplanen!
Deren Grill dabei vielleicht nicht zu genau studieren, denn es gibt sicherlich sterilere Küchen und nach 1 Stunde in dieser verrauchten Halle, wirst Du den Geruch sicherlich noch bis zum nächsten Waschtag mit dir rumtragen.
Wenn Du aber nicht gerade Vegetarier bist, ist ein Besuch bei El Condorito quasi Pflicht, denn nicht nur sind die Gerichte alle hervorragend auch ist der ältere Besitzer einfach super herzlich & kümmert sich persönlich um Deine Bestellung.
Cusco und seine Geschichte
Kommen wir aber zum eigentlichen Highlight dieser Stadt!
Cusco hat viele spannende Geschichten aus der Inkazeit zu erzählen. Besonders berühmt ist der perfekte Baustil, den die Spanier später nicht mal Ansatzweise so fortführen konnten.
Die Mauern wurden so präzisiere errichtet, dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen die Steine passt und das obwohl keinerlei Mörtel oder ähnliches dabei als Hilfsmittel genutzt wurde!
In der Altstadt, nur wenige Meter vom Plaza de Armas entfernt, ist der wohl meistfotografierte Mauerabschnitt Perus mit einem 12 eckigen Stein zu finden.
Unbedingt früh Morgens besichtigen, denn je später die Stunde desto voller und unerträglicher wird diese Gasse, durch die sich Touristen gleich Gruppenweise drängen und beim Selfie schiessen vor eben diesem Stein regelrechte Staus bilden!
Mehr Platz um deiner Fantasie freien Lauf zu lassen bekommst Du in den Anlagen oberhalb von Cusco.
Auf dem Berg, direkt neben der für Südamerika so typischen & stets präsenten Christus Statue, liegt die Inkafestung mit dem einfach auszusprechendem Namen Sacsayhuamán.
Der etwas um die 4 Kilometer lange Weg hoch bis zum Eingang der Anlage ist zwar recht steil aber mit etwas Zeit durchaus zu bewältigen.
Unterwegs triffst Du immer wieder auf indigene Frauen die mit ihren Lamas & Alpacas unterwegs sind, welche auf den Wiesen der Anlage dann wieder frei herumlaufen und sich von ihrem Modeljob erholen können.
Wenn Du zu Fuß hoch gehst (alternativ geht es auch mit dem Taxi oder Tourbus) dann nutze am besten die Treppe ab dem Ende der Calle Choqechaka, die deutlich angenehmer zu laufen ist als entlang der stark befahrenen Straße.
Wichtig: Sacsayhuamán, wie auch alle anderen Anlagen im Heilige Tal, sind nur noch mit dem sogenannten Boleto Turistico zu besuchen. Eintrittskarten werden nicht mehr vor Ort oder einzeln verkauft.
Kostenpunkt knapp 50 USD & zu kaufen in einem extra dafür eröffnetem Büro auf der Avenida El Sol 103, gleich hinter dem Plaza de Armas.
Sobald Du genug Fotos von Steinmauern & Alpacas im Kasten hast, relaxe noch ein wenig in der Anlage, die besonders gegen Sonnenuntergang total ruhig und schon fast verlassen wirkt.
Auch ist dort einer der besten Aussichtspunkte (Mirador) zu finden, bei dem Du an klaren Tagen nicht nur Cusco sondern auch die dahinter liegenden & schneebehangenen Berge gleich mit bestaunen kannst.
Ein atemberaubender Blick, von dem wir uns auch nicht so schnell los sagen konnten!
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!