Die erste Nacht in Myanmar war verbracht und nach einem üppigen Frühstücks-Buffet, was wir so schon länger nicht mehr bei unseren Unterkünften hatten, sollte der Tag für Sightseeing pur genutzt werden.
Wir wollten unbedingt die U Bein Brücke (siehe Foto), das Bagaya Kyaung Kloster und ein paar erste für Myanmar sehr typische Pagoden bzw. Tempel sehen. Alles andere wäre ein sozusagen ungeplanter Bonus, den wir aber natürlich auch gerne mitnehmen.
Schon am Vortag fragten wir nach Möglichkeiten die Umgebung, von der wir nicht wirklich einen Plan hatten, anzusehen. Alle Angebote kamen uns aber entweder zu teuer oder irgendwie zu umständlich vor.
Da wir mit dem Service bei der Suche nach einem Hotel, siehe vorheriger Beitrag, von Myanmar Upper Land sehr zufrieden waren, buchten wir uns dort auch direkt 2 Tickets für einen Sammelbus welcher mehrere Stationen in der Umgebung abfährt und einen englischsprachigen Guide dabei hatte.
Wir übernachteten im 79 Living Hotel. Sehr günstig gelegen in der Nähe von der AirAsia Bushaltestelle. Sauberes modernes Zimmer, gutes Frühstück, toller Ausblick aus der Dachterrasse.
zu kalt!
Pickup recht komfortabel direkt am Hotel, allerdings recht früh am Morgen und zu unserer Überraschung war es, sobald die Sonne unterging, deutlich frischer als gedacht!
Mal wieder den eigenen Atem sehen erinnerte uns an so manche Begründung warum wir unsere Weltreise mit deutlich wärmeren Ländern starteten
Mit dem Tourbus unterwegs
Der Bus war bequem und es kamen auch nur noch 5 weitere Personen dazu. So verlief die Tour recht unkompliziert und unser Tour Guide, leider den Namen vergessen, war bestens! Sie wusste wann es etwas wichtiges zu erklären gab und wann man auch einfach mal ruhig sein darf
Timings bei den einzelnen Stopps war auch ideal, nicht zu kurz, nicht zu lang und obwohl wir einiges auf dem Zettel hatten für diesen Tag, war alles recht entspannt.
Die Tour wird wohl auch in der kommenden Ausgabe des Lonely Planet Myanmar vorgestellt. Wir zahlten umgerechnet 20,- USD inkl. Pickup vom Hotel & Mittagessen in einem lokalen Restaurant. Mal sehen wie sich die Preise danach entwickeln!
Kaum aus Mandalay raus, ist es auch schon knackig grün und an den Straßen stehen die ersten Händler mit z.B. sehr leckeren Wassermelonen.
Die auf dem Foto zu sehenden Häuser stehen dort alle auf Stelzen, da die ganze Gegend welche jetzt so nett grün ist, zur Regenzeit meterhoch unter Wasser stehen wird!
Sagaing Hill
Wer einen netten Ausblick auf die Umgebung haben mag, der ist beim Sagaing Hill an der richtigen Stelle. Wie so oft muss man dafür aber zu erst ein paar hundert Treppen hinter sich bringen, nicht anders beim Sagaing Hill.
Oben angekommen hat man einen beeindruckenden, wenn auch bei uns etwas vernebelten, Blick auf die Umgebung. Wohin der Blick auch fällt, man entdeckt eine goldene Pagode bzw. Tempel nach dem anderen. Wahnsinn!
Auch die berühmte buddhistische Universität von Sagaing ist von dort aus bestens zu sehen.
Der Ausblick allein ist natürlich nicht der einzige Grund warum man die Treppenkletterei auf sich nimmt.
Auf dem Berg ist der Sagaing Hill Tempel, einer der wichtigsten buddhistischen Tempel dieser Umgebung, welcher neben viel Geschichte auch recht nett anzusehen ist.
Neben einigen, für unseren Geschmack zu kitschig mit Leuchtketten dekorierten Buddha Figuren, gibt es auch einige echt sehenswerte Malereien an den Decken zu sehen.
Hier noch ein paar Benimmregeln für die Tempel und Klöster. Kein Schuhe oder Socken, in der gesamten Anlage! In dem Punkt sind sie deutlich strenger als die Nachbarländer, wo Socken in Ordnung und Schuhe auch nur im Tempelinneren nicht erwünscht sind.
Bei so manch kleinem Geschäft was neben dem Tempel angebaut wurde, sollte man es sich auch lieber drei mal überlegen ob man der Konstruktion sein Vertrauen schenkt, ehe man es sich dort gemütlich gemacht und eine Cola schlürft.
alte Handwerkskunst
Zwischen den größeren Sehenswürdigkeiten stoppten wir auch immer mal bei älteren Handwerksbetrieben, wie z.B. einer Töpferei.
Dort ist noch alles Hand,- bzw. Fußarbeit. Erst stundenlang alles im Kreis kneten, töpfern und dann ordentlich fest klopfen, was fast noch mal so lange dauert.
Am Ende wird so ein Krug in die Sonne zum trocknen gestellt, später verteilt und u.a. am Straßenrand auch direkt wieder verkauft.
Zu sehen wie so ein oller Krug hergestellt wird ist zwar interessant aber nicht unbedingt neu.
Was für mich aber neu war, ist die Herstellung der kleinen schwarzen Behälter (wie nennt man die eigentlich genau, Opferschalen?) die z.B. Mönche bei ihren täglichen Ausflügen um Spenden einzusammeln nutzen.
Dabei werden die Deckel von alten Metallfässern kreisrund ausgeschnitten und mit verschiedenen Hämmern bearbeitet und in Form gebracht. Zuletzt noch glänzend schwarz lackiert und in einem Keller zum trocknen gelagert, ehe es dann weiter zum Verkauf geht.
Sowohl die Opferschalen als auch die Krüge werden größtenteils in die Nachbarstädte und nach Yangon exportiert. Die Melonen sogar über China bis hin nach Russland.
Da wir noch so vieles mehr an diesem Tag gesehen haben, geht es in einem zweiten Reisebericht morgen weiter.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!