Getreu dem Motto „Morgenstund hat Gold im Mund“ starteten wir unseren ersten Tag in Old Bagan bereits um 7 Uhr morgens mit einem Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels.
Bagan ist noch mal einen Tick frischer als Mandalay und zum ersten mal seit Monaten, konnten wir unseren Atem beim sprechen wieder sehen.
Das Frühstück im Eden Hotel ist in Ordnung, ein paar Scheiben Toast, Banane / Wassermelone und ein Beutel Instant Coffee. Reicht um den Tag zu starten.
… und der Tag fing direkt gut an, denn ein anderes Zimmer wurde frei und wir konnten direkt wechseln. Im hinteren Bereich, also viel ruhiger, und in einem deutlich besseren bzw. saubereren Zustand als das jetzige.
Allerdings +10,- $ pro Nacht, die es uns dann aber absolut Wert waren.
Pferdekutschen in Old Bagan
Wir mieteten uns am Vortag schon einen Guide mit Pferdekutsche der uns den Tag über Old Bagan und die Highlights der zig hundert Pagoden und Tempel dort zeigen sollte. Der Spaß kostet $20,- und ist meiner Meinung nach die beste und bequemste Art sich dort fortzubewegen.
Mit dem Fahrrad von A nach B zu radeln stelle ich mir sehr mühsam vor, da das Gebiet riesig ist und man so sicherlich auch vieles verpassen bzw. nicht schaffen wird.
Die neuen Elektro-Fahrräder, die dort an jeder Ecke vermietet werden, passen so gar nicht in die Gegend und machen den Fahrern der Pferdekutschen nun auch das Leben schwer.
Die Vorteile bei den Pferdekutschen sind außerdem die Hintergrundinfos die man vom Fahrer zu den einzelnen Pagoden bekommt (man sollte sich daher einen Fahrer nehmen der etwas englisch kann) und die perfekte Reihenfolge der Tour um pünktlich zum Sonnenuntergang auch am richtigen Ort für den perfekten Blick zu sein.
Schwezigon Pagode
Erster Stopp war die Schwezigon Pagode welche noch in Nyaung U liegt und im 11. Jahrhundert erbaut wurde. Sehr viel Gold, wie wir es schon aus Mandalay & Umgebung kannten.
Da wir schon recht früh dort waren, hatten wir den Tempel fast für uns alleine und konnten uns so in Ruhe jede Ecke ansehen.
Wobei es eigentlich nirgendwo wirklich voll oder überlaufen war, obwohl wir zur Hauptreisezeit in Bagan unterwegs waren.
Zeitliche Vorgaben gibt es bei so einer Kutschentour übrigens nicht. Je schneller man ist, desto mehr Stopps legt der Fahrer einfach ein. An Pagoden mangelt es ja nicht.
Neben der großen goldenen Pagode gibt es auch in den kleineren Nebengebäuden einiges an Figuren und Verzierungen zu sehen. Mein Highlight dabei war die rauchende und mit Geld besetzte kleine goldene Figur. Soweit ich verstanden habe ist dies eine von vielen in Myanmar existierenden Geisterfiguren (Nat).
Leider ist vieles davon in einem sehr schlechten Zustand und anscheinend kümmert sich auch keiner so richtig um die Gebäude und Figuren. Dazu kommt noch das überall Tauben herumfliegen welche regelrecht alles *pardon* voll scheißen.
Selbst Buddha Figuren sind oft voll und das haben wir in keinem anderen Land Asiens bisher so gesehen!
Wie die Figuren, so sieht auch oft der Boden aus. Sehr „angenehm“, da man ja überall barfuss rumlaufen darf …
Von Pagode zu Pagode
Die nächsten Pagoden bei denen wir hielten waren dann schon mehr unser Fall und genau was wir von Old Bagan auch erwartet hatten.
Denke wir haben uns mit der Zeit auch einfach satt gesehen was goldene Tempel angeht.
Im Inneren sind oft Buddha Figuren und sehr schöne alte Malereien an den Wänden zu sehen. Teilweise ist es allerdings so dunkel dass man nur mit einer Taschenlampen etwas erkennt.
Wie es sich aber für einen deutschen Reisenden gehört, habe ich meine Stirnlampe stets griffbereit.
Wer sich über einen fiesen Geruch und den etwas klebrigen Boden im Inneren mancher Pagoden wundert, sollte die Taschenlampe mal Richtung Decke halten… Fledermäuse!
Bei einigen Pagoden kann man auch nach oben, quasi aufs Dach gehen und die Aussicht genießen.
Ein absolut einmaliger Anblick denn egal in welche Richtung man auch blickt, man entdeckt immer wieder neue Pagoden am Horizont!
Die meisten der kleineren Pagoden sehen sich eigentlich sehr ähnlich und unterscheiden sich manchmal nur darin, zumindest beim ersten Blick, ob Souvenir & Getränke Verkäufer vor dem Eingang stehen oder nicht.
Der Zustand im Inneren der Pagoden ist immer etwas unterschiedlich. Die Witterung hinterlässt natürlich ihre Spuren wie auch die zahlreichen Erdbeben der Vergangenheit.
Bei manchen Dingen packt man sich aber auch einfach am Kopf.
Da war z.B. eine recht aufwändige und noch gut erhaltene Wandmalerei und eine der Figuren hatte nun einen mit Filzstift gemalten Hut auf. Einer der Souvenir Verkäufer lachte nur und meinte zu uns, „it’s new painting now but later it’s old painting“…
Wer weiß wie viele Dinge, von denen wir immer begeistert Fotos machen und eine Bedeutung hineininterpretieren, eigentlich so entstanden sind
Mahabodhi Tempel
Es gab aber auch ein paar Stopps die etwas aus dem Rahmen fielen, wie der Mahabodhi Tempel, welcher einem Tempel in Indien nachgebaut wurde und dadurch einen anderen Stil hatte.
Bupaya Pagode
So auch die Bupaya Pagode, welche besonders bei einheimischen sehr beliebt und aufgrund der Lage am Fluss ein schönes Fotomotiv war.
Das Pferd hat hunger
Nach den ersten Stunden hatten nicht nur wir, sondern auch das Pferd hunger und wir legten eine Pause bei einem der lokalen Restaurants ein.
Wie gehabt, jede Menge Teller mit eingelegtem Grünzeug, dazu dann 3 Schälchen Fleisch und ordentlich Reis. Lecker ist es aber ehrlich gesagt, nach 3 Tagen auch schon langweilig da immer gleich.
Mit den größten Pagoden & Tempeln von Old Bagan und einem wunderschönen Sonnenuntergang geht es im nächsten Reisebericht dann weiter.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!