Nach den doch recht frischen Nächten in San Cristobal de las Casas freuten wir uns schon auf die etwas milderen Temperaturen der Stadt Oaxaca, unserem nächsten Stopp für genau 11 Tage.
Busfahrten in Mexiko sind komfortabel
Einziger kleiner Haken. Zwischen San Cristobal und Oaxaca stehen so einige Berge, welche sich nur auf einer recht kurvenreichen Strecke durchfahren lassen.
Für den Weg von etwa 700 Kilometer benötigten wir knapp 12 Stunden, bequeme Sitze sind entsprechend Pflicht und entschieden uns daher wieder für einen Bus vom Anbieter ADO.
Mit dem Busunternehmen ADO / OCC – Erste Klasse Busse – hatten wir schon auf der Yucatan Halbinsel durchweg positive Erfahrungen gesammelt und freuten uns, dass es sie auch in diesem Teil von Mexiko gibt.
Will man allerdings direkt von San Cristobal nach Oaxaca, gibt es nur direkte Verbindungen via Nachtbus, von denen wir allerdings keine großen Fans sind.
Die Alternative – welche wir dann auch nutzten – war in der nächstgelegenen Stadt Tuxtla umzusteigen, da von dort mehrmals auch Busse bei Tag nach Oaxaca fahren.
Die bergige Landschaft, übersät von Kakteen, und die Fahrt in den Sonnenuntergang hinein, ist es schon wert tagsüber zu fahren, als im Nachtbus blind von A nach B zu gondeln.
Sicherheitstechnisch ist es ebenfalls eine Überlegung wert, denn auch wenn die Strecke als relativ sicher gilt, so kommt es immer noch ab und an vor das Nachtbusse gestoppt werden.
Dies ist auch ein Grund warum alle Passagiere im Bus, kurz vor dem Verlassen der Busstation, von einem Mitarbeiter kurz gefilmt werden. Eine weitere Abschreckung für Diebe, welche sich in der Vergangenheit auch gerne mal direkt als Passagier mit in den Bus gesetzt hatten.
… und wer so gar keine Lust auf eine lange Busfahrt hat, der kann natürlich auch von Tuxtla aus fliegen. Kostet allerdings auch einige Peso mehr und es lohnt sich die Preise einzelner Flüge z.B. via Skyscanner – einer Suchmaschine welche die Flugpreise verschiedener Anbieter vergleicht – zu checken!
Kirchen in Mexiko …
Oaxaca wurde uns immer wieder von anderen Reisenden wärmstens empfohlen und auch online sind des öfteren Sätze wie „die schönste Stadt Mexikos“ zu lesen.
Absolut verständlich, denn Oaxaca ist wirkliche ein Fest für die Sinne!
Dies gilt besonders für die zahlreichen Kirchen, dessen Anzahl in mexikanischen Städten schon echt beeindruckend ist und welche neben gut besuchten Gottesdiensten auch immer gerne für verschiedenste Feste genutzt werden.
An den 11 Tagen die wir im Hostal del Barrio verbrachten, gab es nicht einen Tag, an dem es bei der Kirche nebenan mal ruhig geblieben wäre!
Oaxaca ist ansonsten etwas hektischer als es San Cristobal de las Casas war.
Deutlich mehr Verkehr – auch wenn man diesen jetzt auf dem Foto nicht sieht – und vom Gefühl her auch irgendwie etwas unfreundlicher bzw. kühler, besonders je näher man dem Zocalo kam.
Vom eigentlich wunderschönen Zocalo bekamen wir allerdings nicht viel zu sehen, da dieser seit einiger Zeit von Demonstranten besetzt wird und die Ecken, welche überhaupt noch frei sind, nun von Krims Krams Händlern belagert werden.
Wirklich entspannt und eine gute Alternative zum Zocalo sind dafür die Parks El Llane & Jardin Conzatti am oberen Ende der Fußgängerzone.
Besonders der kleine Jardin Conzatti ist zu empfehlen, da dort der wohl beliebteste Sandwich Stand Oaxaca’s – La Hormiga – zu finden ist, bei dem man Mittags regelrecht Schlange steht!
Oaxaca Käse & andere Leckereien
Wo wir dann auch direkt beim nächsten Schwerpunkt von Oaxaca wären, der lokalen Küche.
Die Region Oaxaca ist bekannt für gutes Essen und ganz besonders für seine riesiges Mole Angebot und dem typischen Oaxaca Käse. Mole-Liebhaber sind wir nun nicht so wirklich und konzentrierten uns daher lieber mal auf den Käse.
Geschmacklich erinnert er ein wenig an Babybel und lässt sich super auf Pasta oder Sandwiches verwenden aber ansonsten …. Lecker ja, als Europäer ist man aber dann doch andere Qualitäten von Käse gewöhnt und so ganz kann ich die Schwärmerei in so manchem Reiseblogs davon dann nicht wirklich nachvollziehen.
Ausflüge rund um Oaxaca Stadt
Wer viel isst muss sich auch etwas bewegen und da gibt es in Oaxaca ein paar Ausflugsziele welche man nicht verpassen sollten, wie z.B. den Baum von Tule.
Ein wirklich gigantisch breiter Baum – kommt auf den Fotos gar nicht so wirklich rüber – welcher zwischen 1.200 und 3.000 Jahre alt sein soll. Die Zahlen zum Alter wie auch den Dimensionen variieren je nachdem wo man nachliest.
So oder so, ein echter Hingucker und mit einem Sammeltaxi – bedeutet man sitzt mit 6 kuscheligen Mexikanern in einem kleinen Taxi – kostet die Fahrt dorthin gerade mal 10 Pesos pro Person.
Auch nicht fehlen darf natürlich ein Besuch von Monte Albán, dem religiösen Zentrum und damalige Hauptstadt der Zapoteken.
Es ist zwar nicht die spektakulärste archäologische Stätte von Mexiko aber eine der bedeutendsten und wenn du so auf den Treppen der alten Gebäude sitzt und deinem Kopfkino freien Lauf lässt, kannst du schon 1-2 Stunden in der Anlage verbringen.
Der Ausblick von Monte Albán ist ebenfalls nicht schlecht, wobei Oaxaca Stadt von unten deutlich ansehnlicher ist und die Umgebung, zumindest zum Zeitpunkt unseres Besuchs, einfach nur trocken & eigentlich nicht wirklich spannend aussah.
Hoch geht es gut & günstig mit dem Shuttle Bus, welcher gegenüber vom Hotel Rivera del Ángel hält und mehrmals täglich hin und wieder zurück fährt.
Museum der Kulturen in Oaxaca
Obwohl Monte Albán selbst auch ein kleines Museum hat, sind die bedeutendsten Fundstücke im Museum der Kulturen ausgestellt, welches direkt neben der schicken Kirche Santo Domingo de Guzmán zu finden ist.
Ich liebe diese kleinen, witzigen Figürchen!
Ein nettes Museum in einem pompösen Kloster Gebäude, von dem man auch einen Blick auf den botanischen Garten kostenlos werfen kann. Die Beschriftungen dort sind alle nur auf spanisch, wem dies also wichtig ist und kein spanisch versteht, sollte sich den Audio Guide am Eingang direkt holen!
Lohnt sich ein Besuch in Oaxaca?
Die Stadt Oaxaca ist definitiv sehenswert gehört aber zumindest für uns, nicht in die Kategorie schönste Stadt Mexikos.
Grösster Minuspunkt war die total unnütze Fußgängerzone, welche zwar super lang und breit ist, es aber kaum Läden dort gibt und nicht ein einziges Café oder Restaurant Tische draußen stehen hatte.
Auch war uns der Verkehr irgendwie zu stressig, in keiner anderen Stadt Mexikos hatten wir bisher so rücksichtslose & gestresste Autofahrer erlebt wie dort.
Mag vielleicht auch den ganzen Demos liegen, welche tag täglich immer mal eine Straße oder sogar die Busstationen spontan lahm legen …
Aktuell liegen wir am Strand von Puerto Escondido und genießen die Ruhe, ehe es in eine der größten Städte der Welt – Mexiko Stadt – für uns geht!
Florian
Oaxaca ist schon eine sehr schöne Stadt, aber das ist ja fast normal in Mexiko ;)
Ich finde Oaxaca nicht schöner als Guanajato, Zacatecas, Puebla/Cholula oder Qeretaro und keine von diesen Städten kann meiner Meinung nach mit Morelia mithalten.
Oaxaca hat halt den Vorteil, dass man Monte Alban besichtigen kann und dass es eh auf dem Weg Richtung Yucatan liegt.
Ach und der Strand ist natürlich viel näher als in den Silberminenstädten, viel Spaß! ;)
Oliver
Hi Florian,
na, als nah würde ich den Strand nicht wirklich bezeichnen. Einfach zu viele Kurven & Berge dazwischen! ;-)
Was macht Morelia so Speziell? Konnte da so spontan nichts auf deinem Blog zu finden.
BG aus Mexico City, Olli