Nach so viel Entspannung und Ruhe in Puerto Escondido war der Wechsel in die Megametropole Mexiko Stadt das krasse Gegenteil und den ersten Tag benötigten wir auch, um uns an den Trubel und die Hektik solch einer Stadt überhaupt wieder zu gewöhnen.
Anreise: Puerto Escondido hat einen kleinen aber feinen Flughafen und wir entschieden uns daher dieses mal für einen günstigen Flug via Interjet.
Der Flug war mit nur einer knappen Stunde recht entspannt und es gab, obwohl Low Cost Airline, sogar noch ein paar gesunde Gratis-Snacks.
Mexico City ist nichts für Stadtmuffel
Schon beim Landeanflug war klar, die Stadt ist noch größer als von uns erwartet. Häuser soweit das Auge reicht und bis knapp an die Landebahn des Flughafens ran.
Mit über 8 Millionen Einwohner und einem riesigen Einzugsgebiet mit abermals zig Millionen Einwohnern, gehört Mexiko Stadt zu einer der größten Metropolen der Welt!
Mexiko Stadt geniesst beim Thema persönliche Sicherheit nicht unbedingt den besten Ruf in der Welt und es ist recht sinnvoll sich eine Unterkunft, in einem der zentralen und bei Touristen bzw. Ausländern beliebteren Stadtteile zu reservieren.
Ideal gelegene Stadtteile: Centro Historico, Zona Rosa, Roma Norte und La Condesa
Da wir im ersten Moment auch nicht so richtig wussten was uns erwartet, buchten wir uns am Flughafen direkt ein Prepay Taxi und sparten uns das Abenteuer U-Bahn mit Gepäck fahren.
Bereits am Gepäckband gibt es mehrere Schalter verschiedenster (Preis)Klassen.
Wir fragten nicht gross nach und uns wurde direkt ein großer SUV für bis zu 10 Personen angedreht, was wir aber erst so richtig am Ausgang bemerkten. Auch in Ordnung, war ein schöner Start mit der dicken Karre einmal quer durch die Stadt Richtung Hotel kutschiert zu werden.
Unsere airbnb Ferienwohnung in Mexiko Stadt
Verbrachten wir die ersten Tage noch im Hotel Fornos in der Nähe der Altstadt, wechselten wir für die restlichen 2 Wochen mal wieder in eine schicke, kleine Ferienwohnung.
Das Apartment lag ruhig in einem normalen Wohngebiet am Anfang der berühmt berüchtigten Zona Rosa, also ideal um zur Paseo Reforma, dem schicken „Hipster“ Stadtteil La Condesa oder auch der Altstadt zu Fuß laufen zu können.
Update 2023: Die Preise in Mexiko sind seit der Corona-Pandemie und besonders in Mexiko Stadt leider stark nach oben geklettert. Angebote vergleichen lohnt sich jetzt uso mehr!
Recht interessant war die Erfahrung, dass es in Mexiko Stadt keine Mülltonnen für die Privathäuser gibt.
Der Müllwagen, welcher mehrmals die Woche Vormittags vorbei kommt, hält stattdessen an einer Kreuzung und den Müll, wirft man dann einfach selbst direkt rein.
Damit keiner der Anwohner den richtigen Zeitpunkt verpasst, läuft ein Mann die Straßen hoch und runter und läutet ordentlich mit einer Glocke (wie dies allerdings funktioniert wenn man Vormittags arbeiten muss, bleibt mir ein Rätsel..).
Generell gibt es die verschiedensten Töne & Melodien hier in den Städten, welche immer einen der Händler oder Service ankündigen. Der Gasmann, der Messerschleifer, der Eismann usw….
In den schon o.g. Stadtteilen ist es – besonders tagsüber – recht sicher und einem ausgedehnten Spaziergang steht nichts im Wege (es verging kaum ein Tag, an dem wir nicht um die 15 Kilometer zu Fuß hinter uns brachten).
An jeder Ecke steht ein Polizist, ständig rollen Polizeiwagen an einem vorbei und alles ist irgendwie viel ordentlicher und entspannter als von uns erwartet.
Dies gilt ganz besonders für den Stadtteil La Condesa, mit seinen hundeverrückten Bewohnern und zig kleinen Bars und Cafés, der schon ein wenig an so manche Ecke in Berlin erinnerte.
Auch die Zona Rosa, von dem wir online immer lesen konnten es sei ein etwas zwielichtiger Stadtteil, mit Striptease Clubs und einigen Gay Bars etc… gefiel uns eigentlich recht gut.
Die meisten Beiträge auf z.B. Tripadvisor stammen von Besuchern aus den USA, die oft nichts gewohnt sind und wie Chizuru so schön sagte, in der Umgebung größerer Bahnhöfe in Deutschland, sieht man mehr Schmuddelkrams als dort.
Passenderweise heisst die Straße mit den ganzen Erotik Shops und Bars auch Calle Hamburgo…
Parallel zur Zona Rosa verläuft die riesig lange und mehrspurige Paseo de la Reforma, die an Sonntagen zum Fahrradweg und Fitness Zone wird. Es gibt so einige Sport Projekte der Regierung, um die etwas zu dick gewordenen Mexikaner zu mehr Sport zu animieren.
Hier ein netter Artikel bei Spiegel.de zum Thema Kniebeugen an Bushaltestellen …
Die Zona Rosa ist mittlerweile auch zur Korea Town geworden. Vom Friseur, Supermarkt bis hin zu leckeren koreanischen Grill-Restaurants, ist besonders am oberen Ende der Calle Londres alles zu finden.
Folgt man der Paseo de la Reforma, geht es direkt zum Chapultepec Park, welcher besonders am Wochenende immer voll mit Menschen und einfach riesengross ist. So überlaufen wie auf dem Foto ist es allerdings nur auf dem Hauptweg, da dieser links und recht von kleinen Verkaufsständen belagert wird.
Generell lässt sich sagen, dass Mexiko Stadt teilweise echt sehr grün ist. Es gibt viele Parks mit unzähligen, sehr zutraulichen Eichhörnchen und so gut wie alle Straßen sind von Bäumen und Sitzgelegenheiten gesäumt.
Neben dem Park Chapultepec – wo auch das gleichnamige Schloss der Stadt und das bekannte Antropologische Museum zu finden ist – fanden wir besonders den Parque Mexico sehr entspannt und nett zum Leute beobachten.
Das Museum ist Montags übrigens geschlossen. Haben wir selbst überprüft…
Ein sehr sympathischer Punkt an Mexiko Stadt ist auch, dass es von kleinen Garküchen und Händlern in den Straßen nur so wimmelt. Es ist also noch nicht so clean und aufgeräumt wie man es von manch anderen Städten kennt und der Mangohändler im Park, ist meist nur wenige Meter entfernt. Perfekt!
Du magst japanische Bento Boxen so gerne wie wir? In der Nähe vom Parque Mexico ( Calle San Luis Potosi 173) ist der Supermarkt Mikasa zu finden, eine Institution in Mexiko Stadt und besonders beliebt zur Lunch Time.
Entweder mitnehmen und gemütlich im Park essen oder direkt bei denen im Hof genießen.
Nur kurz in der Stadt?
Alle oben genannten Stadtteile kannst Du aber gut & gerne ignorieren, wenn Du nur bis zu 3 Tage in Mexiko Stadt sein solltest. Die Altstadt und der gigantisch große Zocalo mit der riesigen und krum & schief stehenden Kathedrale, bieten schon mehr als genug Sehenswürdigkeiten!
Besonders empfehlen kann ich noch den Ausblick vom Torre Latino, am Anfang der Fußgängerzone. Beim Blick von deren Aussichtsplattform wird einem so richtig klar, wie riesig diese Stadt doch ist. An smogfreien und klaren Tagen – welche glaube ich recht selten sein dürften – soll man sogar einen super Blick in die umliegenden Berge von dort haben!
Aber wie gesagt, auch sonst lohnt der Blick, schon alleine um das schicke Opernhaus komplett von Oben betrachten zu können. Der Eintritt ist mit 80,- Pesos, also knapp fünf Euro, außerdem echt im Rahmen.
Ich hatte dazu noch das perfekte Timing, denn genau an dem Tag als ich oben war, fanden gerade Dreharbeiten zum neuen James Bond Film in Mexico City statt und hatte so einen guten Blick auf die Drehorte!
Für die Dreharbeiten wurden ganze Teile der Altstadt abgesperrt und wie am berühmten Tag der Toten geschmückt. Dies hat sich die Stadt auch einiges kosten lassen (Artikel bei Welt.de)
Schnell hoch und wieder runter war da allerdings meine Devise, denn Mexiko Stadt ist super Erdbeben gefährdet und auch als wir da waren, rüttelte es einmal kurz.
… dass die Stadt teilweise auf einem ausgetrockneten Seebett erbaut wurde, lässt das Vertrauen in die eh schon oft schräg stehenden Gebäude auch nicht wirklich wachsen.
Gut in den Tag starten lässt es sich besonders beim Café Los Bisquets Bisquets Obregón. Das Café ist bei Mexikanern super beliebt und stets voll und wir mussten immer auf einen freien Sitzplatz etwas warten. Die super lebendige Stimmung, sehr leckere Croissants und deren ganz spezielle Bisquets machen die Wartezeit aber schnell wett.
Zu finden auf der Francisco I. Madero Avenue, der super wuseligen und schicken Fußgängerzone der Altstadt.
Männer in Masken, Couchsurfer & riesige Pyramiden
Von Lucha Libre hast Du ja sicherlich schon gehört? Das Mexikanische Pendant zum US-Amerikanischen Wrestling sollte genau wie der Besuch der Pyramiden in Teotihuacan nicht auf der Agenda eines Besuches von Mexiko Stadt fehlen.
Mehr dazu und ein paar generelle Sicherheitshinweise findest Du im folgenden Beitrag.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!