Chefchaouen – oder einfach nur Chaouen – ist eine kleine recht verträumte Stadt im Norden Marokkos, welche besonders für seine entspannte und in blau gefärbte Medina bekannt ist.
Märchenhaft & irgendwie verträumt




Uns erzählt man immer wieder, Chefchaouen ist die wohl entspannteste Stadt Marokkos und, auch wenn uns bisher eigentlich der Vergleich fehlt, können wir dem voll und ganz zustimmen.
Beim schlendern durch die blauen Gassen der Altstadt wird man ständig freundlich von den Einwohner gegrüsst und keiner verfolgt einen mit irgendwelchen Supersonderteppichangeboten.
OK, ab und an wird auch mal nett gefragt ob man vielleicht eine Cannabis Farm besuchen oder einfach nur ein paar Gramm zu rauchen haben möchte, denn Chefchaouen liegt mitten im berühmt berüchtigten RIF Gebirge Marokkos – dem größten Cannabis Anbaugebiet überhaupt.
Aber auch wenn man den grünen Pflanzen nicht so zugeneigt ist und man den ganzen kleinen Gassen mal entkommen möchte, lohnt es sich wie eine der vielen Bergziegen hier in den Bergen hinter der Stadt etwas wandern zu gehen.
Keine Sorge, man steht dann nicht direkt in dichten Cannabis Feldern. Die großen Plantagen sind noch recht weit entfernt und ohne Guide eher schwer zu finden.
Der Ausblick auf die Stadt ist ziemlich genial, obwohl es von oben gar nicht sooo blau dann wieder aussieht, denn bei den meisten Häusern wurden nur die unteren Wände und Wege komplett eingefärbt.
Ob den Weg links der Stadt entlang der Mauer oder rechts hoch Richtung spanische Moschee, die erdfarbene Kasbah – eine alte Festung im Zentrum der Medina – hat man stets gut im Blick.
Berber Whiskey
Das Nationalgetränk überhaupt, frischer Minztee mit ordentlich Zucker, schmeckt natürlich am besten wenn man anderen bei der Arbeit zuschaut. Wir sitzen hier jeden Tag in einem kleinen Café am Fluss, wo ständig Teppiche und sonstige Wäsche gewaschen wird.
Aber auch einfach in einem der anderen unzähligen Cafés draußen zu sitzen ist super interessant. Mit Tee schlürfen und die vorbeiziehenden Menschen beobachten, verbringen wir hier den größten Teil unseres Tages. Einfach total verschiedene Leute, zwei Welten die hier aufeinander prallen.
Besonders gut schmecken dazu diese kleinen gefüllten Teigtaschen, welche es hier in kleineren Läden überall und für nur wenige Cents zu kaufen gibt.
Essen in Marokko
Essen kannst Du hier eh super gut und dies vor allem auch recht günstig.
Egal ob ein Frühstücksmenü im Hostel oder ein leckeres Tajine Gericht mit Vor,- und Nachspeise im Restaurant, über 10,- Euro zu zweit wird es inkl. Getränk nur sehr selten.
Vorbereitungen zum Opferfest
Und wo wir gerade beim Thema essen sind. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen zum kommenden Opferfest auf Hochtouren und an jeder Ecke werden Ziegen und Schafe verkauft.
Sagen wir mal, der Geruch der Stadt hat sich in den letzten 2 Tagen hier ganz schön geändert. Da aber auch im Nachbarhaus von unserem Hostel nun eine Ziege steht, haben wir den Geruch permanent um uns herum und es stört schon kaum noch…
Entspannung vor Fes
Wenn wir nicht in den Bergen unterwegs oder an einem Glas Tee nippen, machen wir es wie die unzähligen Katzen hier und fletzen gemütlich auf unserer Dachterrasse rum.
Mal sehen wie entspannt Fes in den kommenden Tagen wird.
Yasemin
Toller Reisebericht. Sehr nützlich zur Vorbereitung für eine Reise dorthin.
Wie ist es eigetlich; würdest du uns (drei Frauen) alleine diese Route con Ceuta nach Chefchaouen und dann weiterfahrt nach Fes empfehlen? Und habt ihr euch eigentlich bezüglich Malaria abgesichert gehabt.
Liebe Grüße
Oliver
Vielen Dank Yasemin, freut mich wenn ein paar hilfreiche Tipps dabei waren.
Zu deinen Fragen. Ich sehe kein Problem für 3 Frauen darin, diese Route zu bereisen. Ich kenne einige Mädels die auch alleine in Marokko unterwegs gewesen sind und nichts negatives zu berichten hatten, ganz im Gegenteil. Einfach offizielle Taxis nehmen und immer aufs Bauchgefühl hören, dann dürfte alles klappen.
Malaria in Marokko. Nein, da haben wir nichts abgesichert. Das ist ein Thema mit dem ich mich immer sehr intensiv befasse aber in Marokko ist sie dann doch sehr selten bzw. in den meisten Regionen schon seit Jahren gar nicht mehr vorhanden und wenn, dann ist es auch die weniger gefährliche Variante. ABER ich bin kein (Tropen)Arzt und vor einer Reise schadet es so oder so nicht, diesen mal kurz für eine Beratung zu besuchen.
Viel Spaß auf Eurer Tour!
lg, Olli
Worthseeing
Unglaublich schöne Ort. An jeder Ecke lauert eigentlich ein neuer Moment für traumhafte Fotos. Hat mir sehr gut dort gefallen!
Oliver
Dem kann ich nur Zustimmen. Die perfekte Instagram Location ;-)
Wolfgang
Also gibt´s keine Story über Cannabisanbau? Das wäre doch aber mal was anderes… ;)
Schöne Eindrücke jedenfalls, danke! Die machen Lust auf Marokko. Ich muss da unbedingt auch noch einmal hin … und mal schau´n, was es dann für Stories gibt! Ist ja ein spannendes Land… ;)
LG aus Mértola (Partnerstadt von Chefchaouen!) …
Oliver
Hey Wolfgang,
Du bist in der Partnerstadt von Chefchaouen gerade? Sehr witzig!
Zum Cannabisanbau gibts dieses mal nichts, nö nö. Aber kannst ja die Stadt Ketama mit auf deine Reise ToDo setzen. Da wäre ich dann auf die Stories gespannt. Nimm aber genug Bargeld mit ;-)
Ich könnte aber ein eigenes Posting über zugekiffte Backpacker im Hostel machen … Scheinen echt viele nur deswegen hier überhaupt her zu kommen (besonders Spanier) aber das ist ne andere Geschichte.
Viel Spaß noch in Portugal