3 fantastische Nächte in der Wüste Wadi Rum liegen hinter uns und wir sind nun in Wadi Musa (Petra) angekommen und haben wieder Internet. In der Wüste gab es wie erwartet kein Internet und größtenteils sogar kein Handy Empfang.
Solche Ecken muss man heute ja echt noch suchen …
Letzten Freitag sind wir morgens um 10 mit dem Taxi, welches uns vom Bedouin Lifestyle Camp vorbestellt wurde, von Aqaba nach Wadi Rum gefahren. Die Fahrt dauerte knapp 1 1/2 Stunden und war sehr entspannt.
Auf den Straßen war echt nichts los und in die Landschaft bestand nur aus Steinen und Gebirge.
Ursprünglich wollten wir mit dem Bus fahren, dieser fährt aktuell aber nicht täglich und einen Plan wann und ob er überhaupt fahren würde, gab es auch nicht. Das Taxi war mit 25 JD zwar etwas teurer, dafür aber organisiert und wir sparten uns so grossartige Verhandlungen am morgen.
Haben unterwegs vom Taxifahrer noch ein paar Infos über die Umgebung (neue Eisenbahn für Güter etc.) und eine Flasche Orangensaft bekommen. Sehr nett!
Angekommen sind wir im Dorf Wadi Rum beim Besitzer des Bedouin Lifestyle Camps, wo wir uns ein Zelt für 3 Nächte in der Wüste gebucht hatten. Wir wurden super freundlich mit einem gemeinsamen Tee empfangen und wir gingen zusammen durch, was wir von den dortigen Trekking und Tour-Programmen machen möchten.
Den ersten halben Tag haben wir uns frei gelassen, hier wollten wir in der Umgebung einfach etwas rumlaufen und eine Wasser-Quelle in der Nähe des Camps finden, von der er uns erzählt hatte.
Für den zweiten Tag haben wir eine Full Day Jeep Tour mit anschliessender Übernachtung in der Wüste, ohne Zelt und ohne Camp entschieden. Mitkommen ist nur unser Guide der die Gegend kennt.
Den dritten Tag haben wir uns zu einer Kletter,- inkl. kleiner Jeep Tour überreden lassen.
Insg. wurde es also kein günstiger Spaß, allerdings eine einmalige Gelegenheit eine der schönsten Wüstenecken der Welt hautnah zu erleben.
Da uns noch nicht so wirklich klar war wo wir schlafen werden bzw. was Camp bedeutet, guckten wir uns die ganze Zeit um wo denn die Zelte stehe würden.
Mit einem lächeln des Besitzers nachdem wir fragten, wurden wir in einen klapprigen Jeep mit Fahrer verfrachtet und es ging 15 km raus in die Wüste, wo wir dann vor knapp 20 Zelten vor einem riesigen Felsen halt machten.
Zelt Nr. 7 war unseres und sonst war noch kein anderer Gast im Camp
Hier wurden wir von einem der dort lebenden Beduinen mit einem Tee begrüßt und uns wurde das Camp gezeigt. Es gab dort sogar duschen (nur kaltes Wasser) und am Abend für ein paar Stunden Strom um Kameras etc. aufzuladen.
Wir bekamen noch ein super leckeres Lunch von ihm gekocht, natürlich auch regelmäßig frischen Tee (Beduin Whiskey) und machten uns danach auf, die Umgebung vom Camp zu erkunden und die Wasserquelle beim Berg gegenüber zu finden.
Es wurde mittlerweile etwas wolkig, was ganz angenehm war, da die Sonne ordentlich brannte und der Wind so einiges an Sandstaub in der Umgebung aufwirbelte.
Die Gegend war unbeschreiblich schön. Der Sand ist in unserer Ecke rötlich, umgeben von Felsen und Bergen die sich über ein riesiges Areal verteilen und teilweise echt merkwürdige Formen durch Sand und Wind erhalten haben.
Manches sieht aus wie ein geschmolzenes Schloss oder so
Auch die Weite war einfach beeindruckend und lädt dazu ein die Entfernung zu unterschätzen.
Wir entdeckten neben Kamelen auch die ersten tierischen Bewohner. Ein Käfer z.B. der so gross wie eine Faust werden kann und einige Windhunde die uns begrüßten. Begleitet wurden wir außerdem von zig Fliegen die uns die ganzen 3 Tage durch teilweise echt nervten ….
Etwas mehr als 1 Stunde dauerte es bis wir die Quelle erreich und gefunden hatten. Ein lohnender Anblick und wir freuten uns wie Schneekönige Wasser gefunden zu haben.
Zurück ging es pünktlich zum Sonnenuntergang, wobei dieser nun nicht perfekt war, da zu viel Staub in der Luft und zu viele Wolken die Sicht versperrten. Das Farbenspiel war trotzdem echt nett anzusehen.
Im Camp waren nun auch die anderen Gäste angekommen und wir saßen gemeinsam draußen am Feuer, tranken Tee (hier wird man echt süchtig gemacht von dem Zeugs) und hörten 2 Beduinen zu die etwas Musik für uns machten.
Zum tanzen wurden wir ebenfalls noch animiert bzw. „gezwungen“. Man konnte einfach nicht nein sagen, wenn das ganze Team so einen Spaß bei der Musik hatte, auch wenn die Tanzkünste von uns dazu eher gewöhnungsbedürftig waren. Zum Glück war es zu dunkel für ordentliche Fotos oder Videos
Vor dem Abendessen gab es noch eine nette Begrüssung vom Besitzer und dem Rest des Teams, alles Beduinen die in der Gegend aufgewachsen sind. Zubereitet wurde unser essen mit einer Art Beduinen Schnellkochtopf.
Grosses Loch, Glut vom Feuer rein, Hähnchen mit Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln rein, Sand wieder drauf und eine knappe Stunde warten. SUPER LECKER!
Endlich mal keine Gerichte die größtenteils aus zig Gewürzen bestehen.
Dazu gab es Brot, gehört zu Fleisch wohl immer dazu, und einige Salate.
Den Abend haben wir mit Musik am Feuer verbracht und um punkt 10 Uhr hat sich dann auch der Stromgenerator ausgeschaltet. Zack dunkel und nicht eine einzige nicht natürliche Lichtquelle innerhalb zig Kilometer.
Ich habe schon an so manchen Orten einen Sternenhimmel gesehen aber so einen wie dort haben wir beide nocht nicht erlebt. Da ist ja alles voll da oben mit kleinen leuchtenden Punkten
Der Wahnsinn. Ich konnte mich gar nicht satt sehen.
Im Bett lauschte ich meinem Puls, es war einfach soooo ruhig, und dachte die erste halbe Stunde an die Hinweise das eine der giftigsten Schlangen und Skorpione in dieser Wüste neben den erwähnten riesigen Käfern und wilden Füchsen unterwegs sind.
Insg. dann aber wie ein Murmeltier geschlafen und morgens um 6 bereits wieder wach geworden.
Annica
Hallo Oliver,
ein toller Blog, vielen Dank für die vielen Einblicke!
Ich möchte im November mit meiner Freundin eine 3 wöchige Rundreise durch Israel und Jordanien machen, so individuell wie möglich.
Plan ist, in Tel Aviv zu starten, ein Auto zu mieten, bis runter nach Eilat zu fahren, das Auto dort abzugeben und vort dort rüber nach Jordanien.
Da gibt es ja bereits einen guten Beitrag über den Grenzgang.
Darf ich fragen wie viele Tage ihr insgesamt in Jordanien wart und wie ihr von A nach B gekommen seid? Alles über einen Tourguide?
Danke für die Antwort und liebe Grüße
Oliver
Hey Annica,
klingt nach einem guten Plan! Ein Auto in Israel zu mieten, ist sicher nicht verkehrt. Wie viele Tage wir in Jordanien waren, kann ich dir jetzt gar nicht sagen. Generell sind wir nur mit Taxi oder Bus unterwegs gewesen. Alles recht entspannt (von den Taxis am Grenzübergang mal abgesehen haha). vg, Olli
Lina
Hi, kannst du mir sagen welches Camp das letztendlich war? Vielen Dank fürd einen Bericht
Oliver
Hi Lina. Gerne, wir waren im Bedouin Lifestyle Camp . vg, Olli