Wer an einen Urlaub in Japan denkt, hat neben modernen Großstädten und Tempelanlagen, direkt auch Kirschblüten Bilder im Kopf und hier möchten wir eine ganz besondere Sakura Art vorstellen.
Die Izu-Halbinsel liegt in der Präfektur Shizuoka am Fuße des Fuji und ist wegen ihres milden Klimas, der reichen Natur und der Fülle an köstlichen Meeresfrüchten eines der beliebtesten Reiseziele Japans.
Besonders im Februar, während unseres Besuchs, herrschten in Tokio noch tiefste Wintertemperaturen und wir hatten sogar etwas Schnee. Im Kontrast dazu zeigte sich auf der Izu-Halbinsel bereits ein Vorbote des Frühlings. Die ersten Kirschblüten des Jahres, die berühmten Kawazu Sakura, sowie Pflaumenhaine und leuchtender Raps entfalteten ihre Pracht und kündigten die nahende Frühlingszeit an.
Die Izu-Halbinsel ist auch bekannt für ihre heißen Quellen. Die Region ist gespickt mit zahlreichen Onsen, von öffentlichen Badehäusern bis hin zu luxuriösen Spa-Resorts, die alle die heilenden und entspannenden Eigenschaften des mineralreichen Wassers anbieten.
Insgesamt ist die Izu-Halbinsel ein ideales Ziel, um sich zu entspannen und eine Auszeit vom hektischen Treiben der Großstadt Tokio zu nehmen!
Izu Halbinsel Anreise aus Tokio
Die Anreise zur Izu-Halbinsel mit der Bahn aus Tokio lässt sich bequem mit dem „Odoriko“ und „Saphire Odoriko“ Zügen gestalten, zusätzlich zur Möglichkeit des Shinkansens nach Atami. Diese speziellen Züge, benannt nach Yasunari Kawabatas berühmter Erzählung „Izu no Odoriko“ (Die Tänzerin von Izu), starten direkt in Tokio oder in Shinagawa und führen in das Herz der Izu-Halbinsel, ohne dass ein Umstieg in Atami notwendig ist.
Wir entschieden uns für den Odoriko-Zug, der um 9 Uhr vom Bahnhof Tokio Richtung Izu-Halbinsel abfuhr – erstaunlicherweise war dieser Zug sogar an einem Wochentag vollständig bereits ausgebucht.
Japaner und Kirschblüten, da gibt es kein Halten mehr.
Bei Besitz einer IC-Karte, wie beispielsweise der Suica, ist es bequem, lediglich die Expresszuschlagkarte vorab zu kaufen und den regulären Fahrpreis dann direkt mit der Suica-Karte zu begleichen.
Ein kleiner Tipp für die Reise von Tokio zur Izu-Halbinsel: Für die besten Aussichten sollte man sich einen Sitzplatz auf der linken Seite in Fahrtrichtung sichern, um den Blick auf die Küste zu genießen. Auf der rechten Seite hingegen bietet sich die Möglichkeit, den majestätischen Berg Fuji zu bewundern, was ebenfalls ein beeindruckendes Erlebnis im Zug ist.
Wer mit dem Zug kommt, sollte nicht vergessen, sich einen Ekiben im Bahnhof zu besorgen. Denn nicht nur im Shinkansen wird unterwegs geschmaust, auch in den Expresszügen wie eben dem Odoriko darf ein leckeres Lunchpaket nicht fehlen.
Du hast die Qual der Wahl bei dem riesigen Bentobox Angebot, welches es stets an den Bahnhöfen gibt. Plane also ein paar Extra-Minuten auch dafür ein, um ausreichend Zeit für dieses Shopping-Erlebnis zu haben.
Wichtig. Öffentliche Mülleimer sind rar, sehr rar, in Japan also nutze die Gelegenheit, die Bentobox und was du sonst noch sicherlich schon seit Stunden an Müll mit dir herumschleppst, im dafür vorgesehen Teil des Zuges zu entsorgen.
das Kawazu-Sakura Festival
Eine der ersten Kirschblüten Festivals des Jahres findet jeden Februar in der Stadt Kawazu statt. Bereits am Bahnhof geht es mit der Blütenschau los, denn direkt am Ausgang stehen die ersten Kirschbäume. Optisch ansprechend, kombiniert mit gelb blühendem Raps und den ersten kleinen Verkaufsständen.
Alleine am Fluß Kawazu, zu dem es nur wenige Meter vom Bahnhof sind, stehen mehr als 800 blühende Kirschbäume. Insgesamt sind in der Stadt mehrere tausend verteilt. Das Kawazu-Sakura Festival findet am Fluß entlang statt und ganz im Zeichen der Kirschblüte gibt es alles, was irgendwie pink ist, wie die köstlichen Sakura Mochi frisch vom Grill oder erfrischende Sakura Manjū.
Auch wenn es voll wird, was ja nicht selten ist in Japan und ganz besonders nicht beim Thema Kirschblüten, ist es nicht unangenehm und alles läuft ganz entspannt ab. Alt und Jung genießen die Blüten, Hobbyfotografen und Instagrammer buhlen um die besten Plätze und eine Vielzahl an Hunden wird im umfunktionierten „Kinderwagen“ durch die Menge geschoben.
Sitzplätze gibt es regelmäßig, sogar heiße Fußbäder sind zu finden und für Getränke oder Snacks sorgen unzählige kleine Stände. Anwohner drumherum, verkaufen zudem noch erfrischendes Obst vor ihrem Haus oder auf den Parkplätzen.
Auf den 3 Kilometern am Fluss entlang kann man also einiges an Zeit verbringen. An Fotomotiven mangelt es nicht und ein kurzer Abstecher zum Meer sollte auch nicht fehlen, ehe es zurück zum Bahnhof und mit dem Zug dann wieder Richtung Hotel geht.
Wo übernachten in Izu
Die Izu-Halbinsel kann in vier Hauptgebiete unterteilt werden:
1.Higashi Izu
Das Higashi-Izu-Gebiet erstreckt sich über die Städte Atami, Ito und Izu Kogen. Besonders Atami und Ito sind als Hotspots für heiße Quellen bekannt und gehören zu den populärsten der vier Regionen. Neben den Thermalquellen bieten sie auch eine Vielzahl von Museen und Themenparks.
Kawazu, berühmt für seine früh blühenden Kirschblüten, liegt ebenfalls in Higashi Izu. Wir entschieden uns in Ito unsere Basis zu haben, nur ein paar Stationen mit dem Zug von Kawazu entfernt, und quartierten uns dort in ein traditionelles Onsen Hotel ein.
Ito ist ein altes Fischerstädtchen und da gehört ein Besuch in einem Izakaya – eine Art japanische Restaurantkneipe – die sich auf Fischgerichte spezialisiert hat, natürlich mit dazu.
2. Minami Izu
Die Minami-Izu-Region besticht durch ihre beeindruckende Landschaft und reiche Geschichte. Zahlreiche Orte bieten spektakuläre Aussichten, wie zum Beispiel Hirizo-hama, ein wunderschöner Küstenabschnitt mit kristallklarem Wasser, und Irouzaki, von wo aus man einen atemberaubenden Panoramablick über den endlosen Horizont genießen kann. Shimoda, das Zentrum der Minami-Izu-Region, ist auch als die Stadt bekannt, die einst den Eintritt von Commodore Perry und seiner Flotte in Japan erlebte. Hier kann man noch heute die Atmosphäre jener Tage spüren und in die Geschichte eintauchen.
3. Naka Izu
Das Gebiet Naka Izu erstreckt sich vom mittleren bis zum nördlichen Teil der Izu-Halbinsel und ist das einzige der vier Gebiete, das nicht vom Meer begrenzt wird. Stattdessen präsentiert es eine reiche, bergige Landschaft. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten bereichern die Region, darunter das zum Weltkulturerbe gehörende Nirayama Reverberatory Furnaces (Nirayama Flammofen) und Shuzenji Onsen, die älteste heiße Quelle auf Izu, die auch als das „Kleine Kyoto von Izu“ bekannt ist.
4. Nishi Izu
Wie Minami Izu ist auch West Izu eine Region mit zahlreichen spektakulären Aussichtspunkten. Die Sonnenuntergänge sind hier besonders beeindruckend, und es wird gesagt, dass man von nahezu jedem Ort aus atemberaubenden Sonnenuntergängen erleben kann. Besonders beliebt sind Koganezaki, das bei Sonnenuntergang in goldenem Licht erstrahlt, sowie Dogashima, das oft als das Matsushima von Izu bezeichnet wird.
Fazit: Lohnt sich ein Tagestrip zum Kawazu Sakura Festival?
Wer ein typisches Kirschblütenfest bei angenehmen Temperaturen erleben möchte, sollte Kawazu für seinen Urlaub einplanen. Aufgrund der Nähe zum Bahnhof und der hervorragenden Anbindung lässt sich der Tagestrip mit einem entspannten Onsen Aufenthalt und weiteren Naturhighlights auf Izu wie der Jogazaki Küste oder auch einem Ausflug nach Hakone wunderbar kombinieren.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!