Als Natur- und Wanderbegeisterte stand eine Hüttentour in den Dolomiten ganz oben auf unserer Liste der Wanderungen, die wir dieses Jahr endlich erleben wollten.
Die Gegend in Südtirol, wo die Dolomiten liegen, ist mit der Bahn als auch dem Auto unkompliziert von uns aus zu erreichen. Bisher hatten wir eine Mehrtages-Tour dort immer nach hinten geschoben, da wir öfters gehört haben, dass die Wanderwege in den Dolomiten ziemlich herausfordernd sein können.
Deshalb waren wir sehr begeistert, als wir vor einiger Zeit zum ersten Mal vom Dolorama Weg hörten, welcher eine gemütliche Wanderungen mit Panoramablick auf die Dolomiten ermöglicht.
Aufgrund der Pandemie dauerte es alelrdings zwei Jahre von der Planung bis zur tatsächlichen Wanderung auf dieser Route, aber jetzt haben wir die 61 km lange Strecke hinter uns gebracht und wollen unsere Erfahrungen hier teilen.
Aber vorab sei schon mal gesagt, die Tour ist wirklich genial und etwas für Genießer!
Dolorama Weg – Kurz gefasst
- Der Doloramaweg ist 61 km lang und überwindet einen Höhenunterschied von insgesamt 2.356 m
- Der Startpunkt ist Parkplatz Zumis, Rodeneck, das Ziel ist Lajen Dorf.
- Die Wanderung dauert 4 Tage
- Beste Reisezeit: Juni bis Oktober
- Die meisten Wege sind Wald- oder Wanderwege, weshalb keine technischen Vorkenntnisse erforderlich sind.
- Relativ wenig frequentiert im Vergleich zu anderen Dolomiten-Höhenwegen.
- Die Aussichten sind jedoch ebenso grandios wie auf anderen Höhenwegen.
- Die Dolomiten, durch die die Tour führt, wurden 2009 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
- Zahlreiche bewirtschaftete Hütten sind entlang des Weges, wo man Südtiroler Spezialitäten genießen kann.
- Die Bezahlung mit Karte ist in den meisten Hütten am Weg möglich.
- Alle Etappenzustiege sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu erreichen.
An,- & Abreise Dolorama Weg in Südtirol
Der Startpunkt des Dolorama-Weges ist der Zumis-Parkplatz in Rodeneck.
Der nächstgelegene Ort zu diesem Zumis-Parkplatz ist Mühlbach (Rio di Pusteria), von wo aus täglich ein Wanderbus recht abenteuerlich die Kurven hoch auf den Berg fährt.
Natürlich kann man auch zum Parkplatz Zumis fahren und dort für die Dauer der Tour parken.
Die Parkgebühr für den Parkplatz Zumis beträgt 6,00 € pro Tag für Pkw. Beachte aber bitte dass der Dolorama Weg keine Rundtour ist, d.h. wenn man mit dem Auto anreist, muss man nach der Tour zu diesem Parkplatz zurückkehren.
Wir empfehlen daher die Anreise mit dem Zug.
Südtirol verfügt, wie die benachbarte Schweiz und Österreich, über ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz in den Bergen und es ist möglich, ohne Auto relativ überall schnell und unkompliziert hinzukommen.
Der nächstgelegene Bahnhof zum Dolorama Weg ist Mühlbach / Rio di Pusteria.
Wenn man aus Deutschland (München) kommt, muss man in Fortezza/Franzensfeste umsteigen und die erste Station ist Mühlbach/Rio di Pusteria.
Busse fahren stündlich von Mühlbach/Pustertal zum Parkplatz Zumis. (Bus Linie 415, von 9Uhr bis 17Uhr)
Wir blieben vor der Tour zwei Nächte in Mühlbach, weil wir Brixen noch besuchen wollten, aber es gibt auch ein, zwei Hütten rund um den Parkplatz Zumis, wo man übernachten und die Tour am ersten Tag früher beginnen kann. Die erste Fahrt des Wanderbus ist leider erst um 9 Uhr, was bei der Länge der ersten Etappe und je Wetter etwas zu spät für unseren Geschmack ist.
EURegio 2 Plus Ticket
Wenn man wie wir in Südbayern wohnt, ist die Fahrtzeit nach Südtirol gleich, ob man den EC oder einen regulären Zug nimmt. Also fahren wir mit dem Regionalzug über Innsbruck nach Südtirol und nutzen dabei das EURegio 2 Plus Tiket. Das EURegio 2 Plus Tiket kostet 39 Euro und ist ein Tagesticket für alle Nahverkehrszüge und Busse im Tirol, Südtirol und Trentino!
Ein Ticket gilt, wie der Name erahnen lässt, für 2 Erwachsene und bis zu 3 Kindern in allen Nahverkehrsmitteln.
Das EURegio 2 Plus Ticket kann man über die APP des Verkehrsverbundes Tirol = VVT kaufen.
Die VVT Tickets APP generiert, zumindest bei uns, oft Fehler bei der zwar das Geld abgebucht wurde, ein Ticket aber aufgrund Fehler XYZ dann nicht angezeigt wurde.
Daher empfehlen wir sich zuerst als Nutzer in der App zu registrieren, was die Kommunikation mit dem hervorragendem Kundensupport der VTTm bei einer falschen Abbuchung, deutlich vereinfacht.
Dolorama Weg Etappe 1 Parkplatz Zumis – Maurerberg Hütte
Entfernung 20,40km – Höhenunterschied 914hm Aufstieg / 556hm Abstieg
Die erste Etappe des Doloramaweges beginnt bei der Rodenecker Alm.
Wir nahmen den ersten Bus am Morgen vom Bahnhof Mühlbach zum Start, und die Busfahrt verlief unerwartend spannend.
Der Parkplatz Zumis, das Endziel der Busfahrt und der Ausgangspunkt des Doloramaweges, liegt bereits auf 1750 m Höhe. Der Weg führte uns durch mehrere idyllische Dörfer entlang einer schmalen Bergstraße, die gerade breit genug für einen Linienbus war. Das führte zu einigen aufregenden Momenten, wenn uns Gegenverkehr begegnete. Sagen wir, nicht jeder deutsche Urlauber mit Fahrradanhänger weiß wie man auf solch einer Bergstraße ausweichen soll, und so mussten wir irgendwann sogar rückwärts mit dem Bus ein ganzen Stück wieder zurück rollen.
Wer das Temparament von Italiener kennt, weiß ungefähr wie sich unser Busfahrer darüber freute.
So kamen wir bereits etwas erschöpft am Startpunkt an, obwohl die Wanderung noch gar nicht begonnen hatte. Zum Glück war der Beginn der Strecke ein Almweg, der leicht bergauf durch den Wald der Rodenecker Alm führte.
Dieser Teil der Strecke trägt den Namen Schöpfungsweg, und entlang des Weges sind einige biblische Kunstwerke zu sehen.
Vorbei an der Rodenecker Alm, eröffnete sich ein traumhaftes Panorama auf die Dolomiten und die umliegenden Berge.
Spätestens an dieser Stelle waren wir überzeugt, warum der Weg Dolorama Weg heißt.
Hat man die Starkenfeld-Hütte passiert und erreicht die Kreuzwiesenhütte, ist die Hälfte der heutigen Etappe bereits geschafft.
Nach der Kreuzwiesenhütte wartet ein sanfter, aber langer Anstieg zum Campill 2.190 m, eine Pause ist hier sehr empfehlenswert.
Unterwegs kommt man an einem kleinen Bergsee, dem Glittner See, vorbei, von dem man einen schönen Blick auf den Peitlerkofel hat.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum heutigen Ziel, aber der finale Aufstieg vom Lüsnerjoch hat es in sich und wir waren sehr froh, als wir endlich die Maurerberghütte in Sicht hatten.
Die Unterkunft der ersten Etappe, die Maurerberg Hütte, befindet sich in herrlicher Lage mit Blick auf den Peitlerkofel. Viele der Berghütten in den Dolomiten sind luxuriöser als die des Alpenvereins und ähneln eher einem Hotel mit Premium Panorama, so auch diese Maurerberghütte.
Sehr schönes Zimmer mit Balkon, bequemes Bett, nettes Personal.
Doppelzimmer mit Etagendusche inkl. Frühstück 60EUR / Person
Das Abendessen wird à la carte serviert.
Maurerberg Hütte
Die Tatsache, dass die Berghütten in Südtirol mehrere Namen haben, kann für Besucher aus dem deutschsprachigen Raum etwas verwirrend sein.
Schlüterhütte, wo wir übernachtet haben, heißt zum Beispiel Rifugio Genova auf italienisch. Wie man merkt, ist dies nicht nur eine deutsche oder italienische Übersetzung.
Die verwirrenden Namen der Hütten in Südtirol kommen daher, dass sie nach dem Ersten Weltkrieg unter italienische Verwaltung kamen und neue Namen erhielten. In den meisten Fällen sind sowohl der deutsche als auch der italienische Name auf dem Weg markiert, damit es nicht zu Verwechslungen kommt, aber es ist am besten, wenn man sich beide Namen merkt.
Dolorama-Weg-Schilder sind vor allem am Anfang und am Ende der Etappe zu finden, werden aber oft in der Mitte, wie hier auf dem Foto, vermisst. Zwischen Start und Ziel jeder Etappe des Doloramaweges gibt es unzählige Wanderwege, und wenn man nicht vorher das GPS für diese Tour überprüft, ist die Gefahr hoch, von der regulären Route abzuweichen.
Natürlich kann man sein Ziel trotzdem erreichen, aber wenn man die reguläre Route abwandern will, sollte man sich zusätzlich die Nummer des Wanderweges neben dem Ziel der Tagesetappe notieren.
Dolorama Weg Etappe 2 Maurerberg Hütte – Schlüterhütte
Entfernung 14,70km – Höhenunterschied 718hm Aufstieg / 534hm Abstieg
Am zweiten Tag des Doloramaweges steigen wir von der Maurerberghütte zunächst zum Sattel Pé de Börz ab und steigen dann in Richtung Würzjoch auf, in Richtung Peitlerkofel.
Vom Würzjoch aus wandern wir auf dem Peitlerkofel-Rundweg, einem beliebten Wanderweg, den wir mit vielen anderen Tageswanderern teilen müssen.
Der Peitlerkofel-Rundweg bietet spektakuläre Ausblicke, was erklärt, warum der Weg auch bei Tagestouristen so beliebt ist.
Überall auf dem Rundweg gibt es Einkehrmöglichkeiten, weshalb es an dem heutigen Tag nicht notwendig war, eine Brotzeit mitzunehmen.
Das Essen in den Südtiroler Berghütten ist einfach fantastisch! Schon ab dem zweiten Tag waren wir uns sicher, dass wir auf dieser Fernwanderung definitiv nicht an Gewicht verlieren würden.
Obwohl es gut besucht ist, gehen die meisten Tagesbesucher anscheinend nur bis zur Munt de Fornella, einer Hütte in bester Lage direkt vor dem Peitlerkofel, daher sind die anschließenden Wanderwege erstaunlich leer. Von hier aus muss man nur noch auf die gelegentlich vorbeifahrenden Mountainbiker aufpassen.
Nach einer Mittagspause in Ütia de Göma beginnt der Aufstieg zum GömasJoch.
Der Weg zum Joch ist sehr schweißtreibend, da man direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, aber die Ausblicke von dort sind noch schöner als bisher.
Wenn wir dachten, dass die Aussicht auf den Peitlerkofel das Highlight des Tages war, so erwartete uns dieses Panorama.
Wir sind wirklich fasziniert von den Dolomiten.
Als wir den letzten Anstieg des Tages hinter Ütia Vaciara in Richtung Munt dla Crusc in Angriff nahmen, begann es leicht zu regnen und wir legten einen Zahn zu. Als wir dann aber das Kreuzkofeljoch, kurz vor der Schlüterhütte erreichten, wurde der Regen immer stärker und begleitet von Donnergrollen.
Bei diesem Wetter auf dem höchsten Punkt des Tages (über 2300 m) blieb uns leider keine Zeit, die umliegende Landschaft auf dem letzten Kilometer zu genießen. Es ist eine gewisse Ironie, dass die Regenkleidung, die wir für den West Highland Way in Schottland vorbereitet hatten, sich nun hier im sonnenverwöhnten Südtirol als nützlich erweisen würde.
Die Schlüterhütte war voll von Wanderern und Mountainbikern, die durch den plötzlichen Regen überrascht und klatschnass wurden.
Verglichen mit der hotelähnlichen Maurerberghütte vom Tag zuvor, ist die Schlüterhütte noch eine typisch urige Berghütte (Dusche mit Münzen, einfache, aber saubere Zimmer, geselliges Restaurant).
Die Hütte war bis auf den letzten Matratzenplatz belegt, da sie auch Etappenziel für Wanderer auf dem Dolomitenhöhenweg 2 ist.
Die Dolomiten scheinen auch eine gewisse Anziehungskraft auf Wanderer aus Nordamerika auszuüben. In dieser Hütte waren jedenfalls viele Amerikaner und Kanadier untergebracht, und die Nacht war dementsprechend lautstark. Warum sind die Menschen aus USA nur so laut beim Reden und Gehen – diese Frage beschäftigt uns, seit unseren diversen Roadtrips durch die USA. Vielleicht sind wir als Deutsch-Japan Kombi auch einfach zu leise.
Schlüterhütte- Rifugio Genova
2 Bettenzimmer inkl. Frühstück 47EUR / Person
Duschmünze 3 EUR / 5 Minuten, Das Abendessen wird à la carte serviert
Gampenalm
Wenn man keinen Platz auf der Schlüterhütte findet, kann man auf der 10 Minuten entfernten Gampenalm übernachten.
Doppelzimmer Halbpension 75 EUR/ Person
Dolorama Weg Etappe 3 Schlüterhütte – Raschötzhütte
Entfernung 16,20km – Höhenunterschied 664hm Aufstieg / 808hm Abstieg
Die dritte Etappe des Doloramaweges beginnt mit einem Abstieg über eine Forststraße zum Startpunkt des herrlichen Adolf-Munkel-Weges.
Der Adolf-Munkel-Weg ist nach dem deutschen Alpinisten Adolf Munkel benannt, der im 19. Jahrhundert lebte und für seine Beiträge zur Erschließung der Dolomiten bekannt ist.
Dieser am Fuße der Puez-Geisler-Gruppe angelegte Weg hat uns sehr gut gefallen und können Ihn auch als Tagestour durchaus empfehlen.
Das Besondere am Dolorama Weg ist, dass man ihn ganz gelassen entdecken kann, ohne sich über technische Herausforderungen der Strecke den Kopf zu zerbrechen, und stattdessen die wunderschöne Landschaft in vollen Zügen genießen kann.
Klar, wir sind total begeistert, wenn wir eine herausfordernde Wanderung meistern, aber es ist auch echt klasse, einfach mal eine entspannte Tour wie diese zu unternehmen und dabei die Augen auf die Landschaft zu richten.
Grundsätzlich wandert man auf dem Weg 35, aber unterwegs kommt man zu einer Abzweigung zur Gschnagenhardt Alm.
Ein kleiner Abstecher zur Gschnagenhardt Alm ist unbedingt empfehlenswert, denn diese Alm gehört sicherlich zu den schönsten Almen am gesamten Dolorama Weg.
Nach einer Buttermilchpause auf der Gschnagenhardt Alm geht es leicht ansteigend zur Brogles Alm.
Die Brogles Alm ist eine weitere Berghütte in toller Lage, aber leider war sie zum Zeitpunkt unseres Besuchs wegen Renovierung geschlossen (welche im August 2023 abgeschlossen sein soll).
Wir waren ziemlich geschockt, denn wir hatten geplant, hier eine Mittagspause zu machen. Die Snacks, die wir in unseren Rucksäcken hatten, kamen uns daher sehr gelegen.
Der Aufstieg zum Broglessattel war etwas mühsam, weil die Kraft fehlte und wir uns innerlich schon auf eine Jausenpause eingestellt hatten, aber das Panorama von hier aus, machte jede Anstrenung wieder wett.
Der Panoramaweg von Innerraschötz bietet Ausblicke auf den Langkofel, das Sellamassiv sowie den gegenüberliegenden, eigenartig geformten Berg Seceda. In den Dolomiten kommt bei jeder Passüberquerung eine neue imposante Berggruppe hinzu, so dass der Eindruck entsteht, die Landschaft würde nie enden.
Nach einer ersehnten späten Mittagspause in der Almhütte Cason erreichten wir die Raschötzhütte, unsere Unterkunft für heute.
In der Raschötzhütte gibt es nur zwei Privatzimmer und wir konnten leider keine Reservierung bekommen, deshalb sind wir in einem Schlafsaal untergebracht.
Auch diese Hütte war makellos sauber, als wäre sie erst gestern gebaut worden.
Von der Almhütte Cason, wo wir unsere Mittagspause machten, führt eine Seilbahn hinunter nach Sankt Ulrich. Es ist also möglich, in die Stadt hinabzusteigen und auch dort zu übernachten, aber die Aussicht von der Raschötzhütte ist wirklich spektakulär, daher würden wir definitiv empfehlen, dort zu übernachten. Früh reserviern oder Glück haben, ist hier allerdings angesagt!
1 Bett im Mehrbettenzimmer inkl. Frühstück, Etagendusche 55EUR / Person
Das Abendessen wird à la carte serviert
Raschötzhütte
Dolorama Weg Etappe 4 Raschötzhütte – Lajen
Entfernung 9,70km – Höhenunterschied 33hm Aufstieg / 1.106hm Abstieg
Die letzte Etappe des Doloramawegs ist ein relativ kurzer Weg hinunter nach Lajen.
Wir sind zuerst noch auf den Gipfel von Raschötz gestiegen, gleich hinter der Hütte, um die Aussicht auf die Dolomiten in der Morgenruhe zu bewundern, bevor wir wieder in die Stadt absteigen.
Oben trafen wir einen Mann, wer sich mit freiem Oberkörper unter dem Gipfelkreuz die Sonne auf den Bauch scheinen ließ. Kein Wunder, es ist noch nicht mal 10 Uhr morgens und bereits ordentlich heiß.
Diese Hitze zum Mitte Juni lässt erahnen, dass das Wandern in den Dolomiten im Hochsommer einen ganz schön ins Schwitzen bringen kann.
Nach der Heiligkreuzkapelle Raschötz verläuft die heutige Strecke fast ausschließlich auf Forstwegen. Im Schatten des Waldes lässt es sich zwar gut wandern, aber es ist ein bisschen schade, dass man nicht wie bisher einen Panoramablick mehr hat.
Viele Wanderer, die wir auf dem Dolorama Weg getroffen haben, sind nicht Richtung Lajen marschiert, sondern haben den Abstieg direkt nach Sankt Ulrich genommen.
Dieses Mal haben wir uns dafür entschieden, den ganzen Dolorama Weg durchzuziehen, aber beim nächsten Mal – ja, es könnte durchaus eine Wiederholung geben – würden wir wahrscheinlich den Pfad Richtung Seceda einschlagen. Denn wirklich spannend, ist der letzte Abschnitt Richung Lajen nicht.
In Sankt Ulrich gibt es zudem auch eine große Auswahl an guten Hotels, wie dem Hotel Garni Snaltnerhof direkt in der Altstadt und unweit der Seilbahn hoch zur Seiser Alm.
Lajen liegt am Eingang zum Gröden Tal an einem ziemlich steilen Hang, wodurch die Berge rund um die Seiser Alm auf der anderen Seite des Tals gut zu sehen sind. Die Stadt selbst ist klein, bietet aber Supermarkt, ein paar Restaurants, Bäckerei, Metzgerei und alles, was man so braucht.
B&B L’ARCA DI NOÈ
Sonstige Ausflüge rund um den Dolorama
Es gibt zu viele Ausflugsziele in Südtirol, um sie hier alle aufzuzählen, aber unsere Empfehlungen, die vom Start- und Zielpunkt des Doloramaweges aus leicht zu erreichen sind, sind folgende:
Brixen
Brixen ist eine wunderschöne kleine Stadt in Eisacktal. Sie ist von Mühlbach, dem Ausgangspunkt des Doloramaweges, und von Lajen, dem Endpunkt, aus mit Bus oder Bahn leicht erreichbar.
Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckende Architektur, allen voran dem imposantem Brixener Dom. Dieser prunkvolle Dom aus dem 10. Jahrhundert ist ein echtes Kunstwerk und zieht jedes Jahr unzählige Besucher an.
Aber nicht nur der Dom ist einen Besuch wert! In Brixen gibt es jede Menge historische Gebäude, gemütliche Plätze und verwinkelte Gassen, die es zu erkunden gilt. Schlendere einfach durch die Altstadt, stöbere in den lokalen Geschäften und lass dich von dem einzigartigen Flair dieser mittelalterlichen Stadt verzaubern und verkößtigen. Wir hätten hier gut und gerne zwei ganze Tage verbringen können!
Ein echt uriges Hotel in bester Lage und trotzdem mit Pool, hatten wir auch schon im Auge. Das Hotel Elephant. Es gibt in der Innenstadt sicherlich noch günstigere Unterkünfte, doch das sieht echt nett aus. Einfach mal durch die Fotos blättern!
Weinliebhaber sollten auch das Kloster Neustift, 3 km von Brixen entfernt, besuchen.
Die Mönche pflegen seit Jahrhunderten Weinberge und produzieren ausgezeichnete Weine, die man bei einer Verkostung probieren kann.
Davon ab sind die historischen Gebäude und die wunderschönen Gärten sind ein Highlight: Von Brixen aus sind wir etwa 40 Minuten zu Fuß gelaufen, und an nicht zu heißen Tagen, kann man gemütlich am Eisack entlang spazieren gehen. Natürlich gibt es auch eine Busverbindung von der Stadt aus, falls die Füße bereits qualmen.
Seiser Alm
Die Seiser Alm gehört zum Klassiker und Must-See der Region. Sie ist die größte Hochalm Europas und ein sehr beliebtes Ziel für Wanderer, Mountainbiker und Skifahrer aus aller Welt. Im Sommer kann man über saftige Almwiesen wandern, während im Winter die weißen Hänge zum Skifahren einladen.
Auch dort gibt es diverse Almen die einen verwöhnen und Wanderwege ohne Ende. Dazu aber in einem separaten Artikel demnächst noch mehr.
Ein kleiner Tipp aber gleich vorweg. Hotels direkt auf der Seiser Alm sind früh ausgebucht und nicht gerade ein Schnäppchen. Wir haben aber das Piccolo Hotel Sciliar bei unserer Recherche entdeckt, welches im Vergleich schon fast günstig ist und direkt an der Compatsch Station steht.
Lajen, das Ziel des Doloramaweges, ist mit dem Bus von Sankt Ulrich, einer der Gondelstationen, die auf die Seiser Alm führen, in etwa 20 Minuten erreichbar.
Die Fahrt mit der Gondel zur Seiser Alm kostet zwar stolze 28,- Euro für eine Hin- und Rückfahrt, aber die Aussicht, die man von dort oben genießen kann, ist einfach atemberaubend. Kein Wunder also, dass die Seiser Alm so beliebt ist.
Dolorama Weg – Unser Fazit
Wir waren positiv überrascht welch spekatkuläre Bergpanoramen wir auf dieser technisch kaum anspruchsvollen Bergwanderung erleben konnten und wie hoch die Qualität der Hütten, trotz Maßentourisum in manchen Ecken, dort ist. Dank günstigen Tickets und schon fast perfekter Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmitteln, kommt man als Wanderer überhall gut hin und wer dort mit dem Auto anreist, ist quasi selbst schuld.
Der Dolorama Weg ist der perfekte Einstieg in die Dolomiten, entspannt und genau nach unserem Geschmack.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!