Gestärkt von einem frisch zubereiteten Früchte-Müsli im Hotel ging es gestern mit dem TukTuk Richtung City Palace, einem Highlight von Jaipur, was man nicht verpassen darf.
Der City Palace liegt innerhalb der Mauern der s.g. Pink City, der Altstadt von Jaipur.
Ein Ticket kostet für Ausländer 300 Rupees und beinhaltet den Palast Mubarak Mahal (Welcome Palace), einige andere Museen (Waffenmuseum, Textilmuseum etc.) und Räume auf dem Gelände.
Nach unserem Besuch vom Red Fort in Delhi hatten wir nicht wirklich große Erwartungen, wurden aber absolut positiv überrascht.
Die Fahrt hierhin durch die Altstadt war schon nett, da diese durch eine Mauer und einzelnen Toren abgegrenzt ist, alle Häuser in derselben Farbe gestrichen sind (zum Glück nicht wirklich Pink) und es generell einfach sauberer ist.
Wie üblich wird am Eingang gefragt, ob man einen Guide haben möchte. Mit 300 Rupees auch recht günstig, wir lehnen aber immer ab, da wir nicht unbedingt alles über jeden Stein wissen und lieber in Ruhe selbst herumstöbern möchten.
Die einzelnen Gebäude und auch die kleinen Museen sind absolut sehenswert und genau so etwas möchte ich in Indien sehen!
Teilweise einfach märchenhafte Verzierungen an Wänden und Türen und die detaillierten Arbeiten an den Gebäuden sind echt beeindruckend.
Auch ist der Platz nicht überlaufen und man hat oft Momente nur für sich um Fotos zu machen oder auch einfach nur die Stimmung zu genießen.
Leider haben sie aber auch hier das Problem, dass unzählige Tauben herumfliegen und die Gebäude darunter leiden.
Ich denke mir immer, warum machen sie die Tickets für die einzelnen Sehenswürdigkeiten nicht einfach etwas teurer und haben dafür mehr Budget in der Kasse, um sich um diese und auch den Gebäuden drumherum etwas besser kümmern zu können.
Weniger Besucher würden dadurch auch nicht kommen, denn die Eintrittsgelder sind im Vergleich mit anderen Ländern echt super günstig.
Vielleicht liegt es aber auch gar nicht am fehlenden Budget. Wie auch immer
In einigen Räumen ist das Fotografieren bedauerlicherweise verboten. Besonders bei Diwan-i-Am (öffentliche Empfangshalle) ist es echt schade gewesen.
Eine entspannte Pause kann man im City Palace Café einlegen, hier blubbert ein Springbrunnen vor sich her und es ist einfach eine schöne Location.
Neben den historischen Kutschen konnten wir noch einem witzigen Mini-Theater mit Musik zusehen.
Als nächsten Punkt hatten wir Jantar Mantar auf unserer Liste stehen, wir lukten hier aber durch die Eingangstür und sparten uns das Eintrittsgeld. Denke haben da nichts verpasst.
Gingen zu Fuß dann weiter Richtung Hawa Mahal (Palast der Winde). Unterwegs an einigen Ständen die Nüsse etc. verkauften und damit hunderte Tauben zwischendurch füttern.
Gab zwar ein tolles Foto aber alle gingen schnell vor Angst was so vom Himmel fällt in Deckung
Eintritt in den Palast kostet nur 50 Rupees und ein Besuch lohnt sich.
Auf mehreren Etagen verteilt hat man hier auch einen guten Ausblick auf die Stadt und den City Palace von oben.
Nachmittags suchten wir uns ein TukTuk um zum KK Square zu kommen. Hier haben wir von einem der besten Italiener Indiens und einem super Café gelesen gehabt.
Beide u.a. auch für große, frische und leckere Salate bekannt, auf die wir richtig Lust hatten, denn Salate sind hier echt Mangelware.
Der KK Square ist nicht wie von uns gedacht eine Straßenecke oder Kreuzung sondern ein kleines Kaufhaus mit mehreren Etagen.
Im Restaurant Little Italy hatten wir neben einem leckeren Salat, echt gute Cannelloni und ein Rissotto und eine Etage darunter im Café Anokhi noch einen leckeren Nachtisch (Mascarpone Käsekuchen poa …) .
Hier gibt es auch frischen Orangensaft, welcher hier bisher nicht einfach zu bekommen ist, da sonst nur Sirup genutzt wird
Anokhi ist eigentlich ein beliebter Klamottenladen für Frauen, der zu super günstigen Preisen echt schöne Sachen im indischen Stil anzubieten hat.
Chizuru entdeckte hier auch direkt 2 schöne Oberteile. Ich ging wieder leer aus, Größe L ist immer nicht vorhanden wenn ich mal etwas nettes finde. Außerdem sehe ich in den weiten indischen Hemden wie ein unseriöser Immobilienmakler aus Florida aus
Heute wechseln wir zwischen Dachterrasse und Balkon und relaxen.
Monkey Tempel & Co. interessieren uns nicht so wirklich und morgen fliegen wir schon nach Goa, wo wir in Anjuna Beach ein paar Tage bleiben und ein Bungalow oder Apartment für die nächsten Wochen suchen werden.
Anreise von Agra nach Jaipur
Unsere Fahrt von Agra nach Jaipur war mit knapp 4 Stunden gestern sehr entspannt.
Wie schon geschrieben, entschieden wir uns dieses mal direkt für ein Privattaxi. Wir bestellten es bereits für 7 Uhr morgens, da wir nicht so recht wussten wie lange die Fahrt dieses mal wohl dauern würde.
An einem Verkaufsstand an der Straße kaufte ich uns für unterwegs noch ein paar „Schokoladenkekse“. Freute mich schon, es gab leckere Chips Ahoy . Der Inhalt sah dann aber irgendwie anders als erhofft aus, da die beiden Tüten mit salzigen Chips gefüllt waren
Unser Fahrer, von India Travels Point Agra, kam überpünktlich und in einem größeren Wagen als bestellt. Nagelneu und entsprechend übervorsichtig ist er die ganze Zeit gefahren, was uns nur recht war.
Die Fahrt durch Agra zeigte am frühen morgen noch mal sehr deutlich wie arm und unglaublich dreckig hier alles ist und wir waren immer froh, wenn wir zwischendurch ein Schild mit der Aufschrift Jaipur entdecken konnten.
Die Strecke nach Agra war deutlich angenehmer als angenommen. Die Autobahn müsste recht neu sein, da perfekter Zustand und es gab so gut wie keinen Verkehr.
Unterwegs war einiges an Landwirtschaft, endlich mal auch schöne Natur und einige Ziegelbrennereien zu sehen. Hier ist alles echt noch harte Handarbeit. Erst knapp 30 Minuten vor Ankunft in Jaipur wurde es etwas hektischer.
Was wir unterwegs so an Transporten gesehen haben, war teilweise schon witzig. Leute an und auf einem Jeep. Konnten 10 Personen zählen, obwohl da vielleicht normal gerade mal 4 – 5 reinpassen dürften.
Kleine Traktoren die eine Ladung zogen, für die sie fast beide Spuren benötigten, so überladen war alles.
… und ich habe zum ersten mal Kamele als Zugtier gesehen. Entweder wurde ein Hänger gezogen oder ein Pflug auf dem Feld. Sind echt Alleskönner die Tiere.
Jaipur machte jedenfalls direkt einen guten Eindruck, deutlich sauberer, zwischendurch interessante Gebäude und es wird etwas weniger gehupt (oder hören wir es schon weniger? ).
Sieht auch so aus, als wäre hier generell mehr Geld unterwegs, denn neben unzähligen Juwelen / Schmuckgeschäften sieht man hier auch dickere und neuere Autos in den Straßen.
Angekommen beim Vinayak Guest House wurden wir direkt vom Besitzer nett empfangen und einmal rum geführt. Sehr schick! Beste Unterkunft die wir bisher auf unserer Reise hatten und deutlich näher an dem dran, wie ich mir Indien so vorstelle.
Ein schönes mit netten Malereien verziertes Haus. Grünzeug und Deko in den Ecken, so dass man sich irgendwie direkt wie zu Hause fühlt. Auch zwitschern hier ständig Vögel, was eine sehr schöne Abwechslung zum Getröte der Straße ist (ok, die Vögel sitzen beim Nachbarn alle in einem Käfig aber sie zwitschern schön tagsüber ).
Auch unser Zimmer ist 1a. Grosses Bett, Balkon, 24/7 Warmwasser und WiFi Empfang. Auch eine Aircon ist eingebaut aber die nutzen wir eh nie. Uns reichen die Deckenventilatoren vollkommen aus.
Im Roof Top Restaurant kann man schön sitzen und bekommt gutes Essen, welches auch hier wieder von einem ca. 14 Jahre alten Jungen zubereitet wird … Unglaublich aber sehen wir irgendwie ständig.
Sein Banana Lassi und die Nutella Pancakes waren jedenfalls sehr gut
Morgen probieren wir mal das Abendessen hier.
Da wir genau 10 Rupien noch in der Tasche hatten, ging es am Nachmittag erst mal los Richtung MI Road, eine große Einkaufsstrasse die in der Nähe beginnt und wo einige ATM und etwas bessere Restaurants zu finden sind.
Der Verkehr innerhalb der Stadt ist vergleichbar chaotisch wie in Delhi, hier sind allerdings Gehwege öfters vorhanden und es ist generell einfacher als Fußgänger unterwegs zu sein.
ATM gefunden, Restaurants auch und für das Yo! China entschieden. Ein Family Restaurant mit chinesischen Spezialitäten. Sehr gut für Chizuru, die Curry nicht unbedingt oben auf ihrer Lieblingsessensliste stehen hat.
Haben hier ordentlich reingehauen, denn es war echt lecker und gemütlich zu sitzen. Fehlte nur noch kühles Bier dazu . Wie immer in Indien, dauerte auch hier die Zubereitung unglaublich lange. Egal was man bestellt man wartet immer mind. 30 Minuten, selbst wenn es nur ein Toast Brot ist. Keine Ahnung was die in der Küche immer treiben
Zurück ging es dann mit dem TukTuk, die hier deutlich größer sind als in Delhi oder Agra. Immer spannend wenn es dunkel ist und der Fahrer so gut wie kein englisch spricht.
Machten für die Fahrt 100 Rupien vorher aus, bei Ankunft wollte er dann 200 was wir ablehnten. Er war dann irgendwie so beleidigt das er mir den 1o0er wieder zurückgab und ich Dösel dachte dann ich hätte was falsch verstanden und hier sei es teurer und einigte mich mit ihm auf 150 Rupien.
Im Hotel beim Besitzer dann nachgefragt und er lachte nur. 60-80 Rupien wären angemessen für die Strecke.
So ein Schlitzohr aber hey, 150 Rupien sind knapp 2,20 Euro. Für eine 25 Minuten Fahrt von mir aus in Ordnung.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!