Unseren letzten Stopp in Guatemala, bevor wir die Grenze nach Mexiko Richtung San Cristobal de las Casas überqueren, legten wir in Quetzaltenango bzw. Xela – wie es hier eher genannt wird – ein.
Die Stadt ist deutlich größer als Antigua, wirkliche Sehenswürdigkeiten gibt es – vom zentralen Platz mit seiner schicken Kirche mal abgesehen – allerdings nicht.
Auch wird die Stadt sicherlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, denn die meisten Gebäude hätten dringend eine Renovierung nötig und so ziemlich alle Straßen beherbergen irgendwie stets einen nach Abgasen stinkenden Dauerstau.
Warum kommt man also nach Xela?
Die größte Gruppe der Besucher hier dürften Spanisch-Studenten sein. An jeder Ecke gibt es eine Schule und dazu noch unendlich viele Möglichkeiten von Privatunterricht zu Hause.
In Xela ist dazu eigentlich alles deutlich günstiger als z.B. in Antigua, wobei es eine große Auswahl an netten Cafés o.ä. wie dort auch nicht gibt (süffige Sportbars dagegen umso mehr!).
Unsere Empfehlung, unbedingt mal das Café Nativos mit seiner gemütlichen Dachterrasse besuchen. Über dem Büro vom Touranbieter Adrenalina zu finden.
Alle anderen Touristen sind entweder auf der Durchreise nach Mexiko oder auch begeisterte Wanderer, denn das Angebot an Trekkingtouren ist hier recht gross, wenn auch fast alle Touren ein gewisses Maß an Kondition erfordern.
Besonders die Touren zum Santa Maria Vulkan sind nicht ohne und die Übernachtung bei den winterlichen Temperaturen erfordert schon entsprechende Kleidung im Gepäck (und Glück beim Wetter, denn nicht selten sieht man nur Nebel & Wolken)!
Wer sich in Xela mit wärmerer Kleidung eindecken möchte ist in der Filiale von Megapaca genau richtig! Riesig, günstig und voll mit gebrauchten Klamotten.
Ja und dann gibt es da noch die Geniesser der unzähligen heißen Quellen & Spas welche es in der Umgebung von Xela gibt, zu welchen wir uns natürlich auch zählen.
Fuentes Georginas Zunil
Die bekanntesten und auch von der Gegend her schönsten sind die heißen Quellen Fuentes Georginas Zunil, eine knapp 40 minütige Autofahrt von Xela entfernt.
Da die Quellen allerdings mitten in den Vulkan-Bergen liegen, sind sie nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, ein Shuttle mit einem Touranbieter kostet aber kaum mehr und erspart besonders bei der Rückfahrt unnötigen Stress.
Wir zahlten für die Hin,- und Rückfahrt 115,- Quetzales pro Person. Die 50,- Quetzales Eintritt zu den Quellen mit inbegriffen wohl bemerkt. Gebucht direkt bei uns im Hostal Don Diego.
Nach Möglichkeit sollte man sich für den Shuttle Morgens um 9 Uhr entscheiden, denn dann ist die extrem kurvenreiche Fahrt am interessantesten – unzählige Bauer der Region waschen & verkaufen säckeweise am Straßenrand ihr Gemüse – und die einzelnen Becken sind dazu noch schön leer.
Je später es wird, desto mehr Menschen & vor allem auch Familien mit Kindern kommen, wobei sich diese eigentlich eh alle in einem der kälteren Becken befinden.
Es gibt sozusagen 3 Wärme-Stufen und im größten Becken ist es am heissesten. Kommt man dort allerdings dem Zufluss der Quelle näher, geht es schnell mal in Richtung Kreislauf adieu, so heiss wird es dann.
Dank einer Aussentemperatur von gerade mal 10 Grad und eiskalten Duschen ist es aber relativ unproblematisch den überhitzten Kopf auch schnell wieder abzukühlen.
Die Mineralien des Vulkans im Wasser sorgen übrigens für eine babyglatte Haut und nach den frostigen Nächten in den unbeheizten Hostels von Xela war etwas mehr Hitze bei uns mehr als Willkommen!
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann dazu noch einen kleinen Weg zu den anderen Becken Richtung Tal wandern oder auch in einem der kleinen Bungalows direkt übernachten.
Die Hütten werden Nachts zwar relativ frisch sein, dafür kannst du aber auch unbegrenzt und dann ungestört die heißen Becken nutzen!
Möchte man nicht ganz so weit fahren oder sein Thermalbad lieber etwas privater und unbekleidet genießen, ist man im Nachbarort Los Baños genau richtig.
Dort warten jede Menge kleinere Spas auf ermüdete Knochen und das zu sensationell günstigen Preisen! Recht beliebt bei Japanern – und denen kannst du beim Thema heisse Quelle durchaus vertrauen – ist das Spa San Silvestre.
Hin und zurück geht es mit Taxi oder Chicken Bus (allerdings keine Ortschaft wo man nach Einbruch der Dunkelheit alleine rumirren möchte).
Hostels in Xela
Die meisten günstigen Hostels in Xela haben eines gemeinsam. Sie sind ungemütlich kalt da unbeheizt, vom Standard her sehr einfach und daher entsprechend gewöhnungsbedürftig.
Bei 2 Grad halb draußen duschen – unser Hostel hat nicht mal ein Dach im Innenhof bei den Duschen gehabt – ist dann doch etwas anderes, als wir es in den letzten 2 Monaten in einer schicken airbnb Ferienwohnung in Antigua hatten.
Aber genau diesen Wechsel lieben wir ja auch auf unserer Reise und die je Nacht gesparten Quetzal investieren wir dann lieber in ein nettes Restaurant hier.
Außerdem ist dies alles auch eine gute Übung, denn die kommenden Nächte in San Cristobal de las Casas in Mexiko werden nicht unbedingt wärmer!
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!