Hören wir das Wort Roadtrip, geht bei uns das Herz auf. Kombinierst du es jetzt noch mit Begriffen wie Alpen oder Panoramastraße, dann gibt es eigentlich kein Halten mehr!
Unser Ziel war die französische Kleinstadt Annecy, bekannt als die Perle der Alpen oder auch kleines Venedig Frankreichs und ein wunderbarer Ort für einen ausgedehnten Städtetrip.
Annecy ist gerade mal 40 km vom Genfer See entfernt und lässt sich entsprechend wunderbar mit einem Roadtrip durch die Schweiz verbinden.
Gesagt getan. Wirklich alle Orte, bei denen wir unterwegs einen Stopp einlegten, wollen wir liebend gerne weiterempfehlen.
So sah unsere Route von Deutschland über die Schweiz bis nach Frankreich aus.
2) Greyerz bis Annecy, quer durch den Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut und über die Ortschaft Chamonix-Mont-Blanc.
3) Rund um den See bei Annecy und hoch auf den Berg Semnoz
4) Annecy bis Schaffhausen, über Yvoire und immer entlang des Genfer Sees
5) Neuhausen am Rheinfall und mit einem Schwenker über die Schwarzwaldhochstraße zurück nach Frankfurt
1.700 Kilometer purerer Fahrspaß, wenn man mal die verkehrstechnisch eher stressigeren Stellen bei Basel und rund um Frankfurt außen vor lässt.
Biel und Neuchâtel im Drei-Seen-Land
Unsere Stopps deckten mehrere Highlights der Region ab. Eines aber haben wir damals ausgelassen und sind eigentlich nur bis Basel durchgefahren. Das Drei-Seen-Land bei Biel und Neuenburg, das wir erst später entdeckten und empfehlen möchten.
Es ist nur ein kleiner Schwenker ab Basel notwendig, um hier einen Aufenthalt problemlos für diese Tour einplanen zu können.
Es lohnt sich! Nicht nur, dass man zur Abwechslung mal das Auto stehen lassen und mit dem Schiff über die größten Seen des Landes schippern kann, begleitet von lokalem Wein und Käse. In beiden Orten wartet auch eine urige Altstadt darauf, erkundet zu werden!
Also zwischen Basel und Gruyères unbedingt auch einen Halt im schönen Biel und Neuchâtel einplanen.
Gruyères
Greyerz, ein bildhübsches mittelalterliches Städtchen umgeben von einer Natur, die einfach Schweiz pur ausstrahlt. Außerdem, Herkunft des besten Käses der Welt!
Wenn dir der Käse Gruyère bis dahin kein Begriff war, dann ändert sich dies schon nach dem ersten Restaurantbesuch, denn es führt echt kein Weg daran vorbei.
Käsefondue und Raclette, gehören bei einer Tour durch die bezaubernde Altstadt von Greyerz einfach dazu!
Nicht erschrecken. Zwischen den urigen Häusern und kurz vor dem Schloss Greyerz, steht eine Alienbar plus Museum voller dunkler Gedanken. Zu verdanken ist dies dem oscarprämierten Künstler HR Giger (Youtube Video).
Total unerwartet, etwas durchgeknallt und beeindruckend zugleich!
Wir übernachteten im Gruyères Rooms, ein kleines Hotel im Zentrum der Altstadt. Eine bessere Lage kann man kaum haben! Top Frühstück in der gemütlichen Stube gleich nebenan. Geparkt wird allerdings vor der Altstadt, denn die Fußgängerzone darf nicht befahren werden.
Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut & Chamonix-Mont-Blanc
Gleich hinter Greyerz wartet der Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut. Im Winter ein Skiparadies und sonst eine traumhafte Gegend für Wanderliebhaber.
Die kurvenreiche Strecke bis hin zur Grenze Frankreichs, bietet dabei ein Alpenpanorama der Extraklasse, welches dem Fahrer eine ruhige Hand am Lenkrad abverlangt.
Stets im Blick, das mächtige und immer näher kommende Mont Blanc Massiv!
Wir waren ja in so manchen Bergregionen der Welt unterwegs, selten aber gab es einen Ort, mit einem so beeindruckenden Bergpanorama wie dem bei Chamonix-Mont-Blanc.
Der Gletscher reicht quasi bis an den Eingang der Fußgängerzone und der von Schnee und Eis bedeckte Mont-Blanc ist in der Ortschaft einfach immer sichtbar.
Auf unsere ToDo ist jetzt eine Fahrt hoch zur Aussichtsplattform auf dem Aiguille du Midi gekommen. Der Blick von dort muss einfach gigantisch sein!
Eine für den Preis super Ausstattung hat das BestWestern Plus Excelsior Chamonix Hôtel & Spa etwas außerhalb vom Zentrum. Eher zu empfehlen, wenn du mit dem Auto unterwegs bist.
Annecy in Frankreich
Entschleunigung in Annecy, eine überschaubar große Stadt die gerne als das Venedig Frankreichs betitelt wird, da die Altstadt von kleinen Kanälen und schmucken Brücken gesäumt ist.
Neben den typischen Sehenswürdigkeiten solch einer Altstadt, hat Annecy aber noch einiges mehr zu bieten.
Einen ziemlich großen Bergsee zum Beispiel, dessen kristallklares Wasser darauf wartet, mit dem Boot erkundet zu werden.
Gleich mehrere Berge mit fordernden Wanderwegen wie am Mont Veyrier, der beeindruckende Aussichtspunkte auf den See von Annecy und die Stadt selbst bietet.
Oder der Berg Semnoz, auf dem im April noch Schnee lag und wir bei unserer kleinen Wanderung ein unglaubliches 360 Grad Bergpanorama erleben konnten.
Annecy war bei uns Liebe auf den ersten Blick, daher blieben wir dort auch gleich mehrere Tage. Der Ort hat einfach alles, was es tatsächlich rechtfertigt, Annecy als Perle der Alpen betiteln zu dürfen!
Wir übernachteten in der Ferienwohnung Studio Zen, gleich um die Ecke der Flusspromenade aber schon außerhalb der Altstadt. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, dann findest du dort relativ einfach einen kostenlosen und öffentlichen Parkplatz und zum Zentrum sind es nur wenige Gehminuten.
Yvoire am Genfer See
Wenn dir die Altstadt von Annecy noch nicht touristisch genug ist, dann fahre einfach hoch zum Südufer des Genfer Sees. Die kleine Ortschaft Yvoire, dessen wunderschöne Altstadt komplett aus mittelalterlichen Bauten besteht, gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs.
Früh dort zu sein lohnt sich! Denn eines ist klar, ein Ort mit solch einem hervorragend Ruf, wird von Touristen aus aller Welt regelrecht überrannt.
Dazu kommt noch eine direkte Fährverbindung zu den anderen Städten, die dafür sorgt, das auch wirklich jede Gasse der Altstadt sich zur Mittagszeit schnell füllt.
Einen Besuch auf ein Croissant & Café empfehlen wir dennoch. Yvoire ist eine Ortschaft, wie aus einer Postkarte entsprungen. Nicht nur aufgrund der Gebäude, sondern auch, weil diese jedes Jahr aufwändig mit Blumen geschmückt werden.
Das einzige was dort fehlt, ist ein ordentliches Alpenpanorama. Das gibt es dafür, auf der Schweizer Seite des Sees.
Nach einer gemütlichen Runde um den See und einmal quer durch die Schweizer Landschaft, legen wir noch einen Stopp bei Europas größten Wasserfall ein.
Tipp: Eine richtig netter Rasthof steht kurz hinter Bulle, Restoroute Motel de la Gruyère. Restaurant, Supermarkt, Imbiss mit Seeblick und Alpenpanorama.
Naturschauspiel Rheinfall
Der Rheinfall bei Neuhausen ist der größte und breiteste Wasserfall Europas. Ein imposantes Naturschauspiel kurz vor der Grenze zu Deutschland.
Mehrere Aussichtsplattformen bieten einen kostenlosen Blick auf die 23 Meter herunterstürzenden Wassermassen und wer die Gischt im Gesicht spüren will, der kann sich auch ein Ticket für die Aussichtsplattform am Schloss Laufen holen.
Ebenfalls möglich ist es von dort mit dem Boot nur wenige Meter an den Wasserfall heranzufahren. Zum Fotografieren ist die Bootstour also nur zu empfehlen, wenn großes Vertrauen in die Wetterfestigkeit des Kameraequipments besteht.
Neuhausen als auch Schaffhausen sind ansonsten keine wirklich erwähnenswerten Städte. Die Aufmerksamkeit gehört ganz dem Wasserfall und ist der Rheinfall von allen Seiten gesehen, kann es eigentlich gleich wieder weitergehen.
Hier übernachteten wir in einer Art Airbnb. Das Haus nennt sich Rooms und ist gerade mal 10 Minuten vom Rheinfall entfernt. Preislich unschlagbar, super netter und aufmerksamer Besitzer, allerdings teilt man sich das Bad mit 2 anderen Zimmern. Privatparkplatz direkt vor der Tür.
Schwarzwaldhochstraße
Direkt in der Nähe wären der Bodensee, als auch der Schwarzwald. Wir entschieden uns für Letzteres und nutzten die landschaftlich schöne Schwarzwaldhochstraße, ehe es wieder auf die normale Autobahn zurück nach Frankfurt ging.
Die 60km lange Schwarzwaldhochstraße verläuft zwischen Freudenstadt und Baden Baden und bietet herrliche Ausblicke in den Nationalpark und steht schon länger auf unserer ToDo Liste, für einen intensiveren Roadtrip durch die Region.
Roadtrip Tipps für die Schweiz und Frankreich
Zu guter Letzt noch ein paar kurze Hinweise für die Autotour. In der Schweiz besteht bei Autobahnen eine Vignettenpflicht und die kostet 40,- CHF und ist immer bis Ende Januar des Folgejahres gültig.
In Frankreich dagegen, zahlst du je nach zurückgelegter Strecke direkt an einer Maut-Station. Entweder in Bar oder auch via Kreditkarte. Ein etwas nerviges Prozedere und auf Dauer wird dies auch schnell kostspielig. Da gefallen mir die Jahresmarken Aufkleber deutlich besser.
Eine Geschwindigkeitsübertretung solltest du dir in der Schweiz wie auch in Frankreich lieber verkneifen, denn die Strafen sind um einiges teurer als bei uns in Deutschland. An die Höchstgeschwindigkeit von 120kmh in der Schweiz bzw. 130kmh in Frankreich, gewöhnt man sich allerdings sehr schnell und der Roadtrip ist so auch um ein vielfaches entspannter als es immer in Deutschland der Fall ist.
Franzosen denken übrigens der Blinker ist Dekoration und beim Parken oder an Ampeln darf auch ruhig mal etwas „enger“ aufgefahren werden. Wenn dir dein Wagen also sehr lieb ist, empfehle ich eher einen Mietwagen.
Cornelia
Hallo ihr zwei,
da wir eine Reise Richtung Annecy planten, sind wir auf euren Blog gestoßen- und wollten uns für eure Tipps zu Zwischenstopps an Rheinfall und Chamonix bedanken, denn Chamonix hatten wir sonst gar nicht auf dem Schirm gehabt!
Bei uns ging es über den Rheinfall nach Zürich, weiter über Epasses und Lausanne nach Genf. Die anschließenden Tage in Annecy waren super entspannend, denn wir haben Anfang September nochmal Badewetter erwischt! Unser letzter Zwischenstopp war dann Chamonix Mont Blanc, welches wir auf einer wunderschönen Bergroute Richtung Bern verließen. Alles in allem ein sehr schöner Urlaub mit ataemberaubenden Kulissen.
Liebe Grüße
Oliver
Hi Cornelia.
Vielen lieben Dank für die Rückmeldung! Freut uns, wenn wir da einen guten Tipp geben konnten. Ist landschaftlich auch echt ein Traum, die ganze Region!
vg, Olli