Garmisch-Partenkirchen bietet einige leicht zu erreichende Wanderziele rund um Deutschlands höchstem Berg, wobei eine Rundwanderung auf den Wank sicherlich zu den beliebtesten zählt.
Vom Gipfel aus bietet der Wank ein beeindruckendes Alpenpanoramen und freien Blick Richtung Zugspitze und dem Wettersteingebirge. Egal ob zu Fuß oder mit der Wankbahn – ein Besuch ist daher immer eine gute Idee. Je nach Jahreszeit begeistert er mit blühenden Wiesen oder schneebedeckten Landschaften.
Es gibt viele Wanderrouten auf dem Wank und unterschiedlichste Wege führen zum Gipfel.
Dieses Mal ging es für uns von Farchant über den Almgasthof Esterberg, über den Roßwank zum Wank-Gipfel und dann gemütlich zur Tannenhütte und über die Hacker-Pschorr-Brücke wieder hinab nach Partenkirchen.
Das Schöne an dieser Route ist, dass der Aufstieg größtenteils im Schatten verläuft, ideal für heiße Sommertage, und dass die Route nicht sehr populär ist, sodass man den Weg bis zur Esterberg Alm öfters ganz für sich allein hat.
Natürlich kann diese Route auch in umgekehrter Richtung begangen werden.
Start: Farchant Bahnhof
Ziel: Garmisch-Partenkirchen Bahnhof
Entfernung: 17,7km
Höhenmeter: 1,130m Aufstieg, 1,090m Abstieg
➔ Farchant Bahnhof – Esterbergalm
Farchant ist eine kleine Gemeinde vor Garmisch-Partenkirchen, die wir als sonnigen Ort mit einem herrlichen rundum Panorama schätzen.
Einige Orte in den Voralpen haben oft den kleinen Nachteil, dass sie zu nahe an den Bergen liegen, um eine schöne Aussicht zu haben, da hohe Berge die Sicht versperren und weniger Tageslicht als im Flachland herrscht. Farchant aber ist zwar auch von Bergen umgeben, es besteht aber ausreichend Abstand und bietet das ganze Jahr über einen Panoramablick auf die Alpen, weshalb wir dort oft und gerne spazieren gehen.
Der Philosophenweg zum Beispiel, der Farchant mit Garmisch-Partenkirchen verbindet, ist eine leichte und aussichtsreiche Wanderung für Jung und Alt. Außerdem gibt es in Farchant die Kuhfluchtwasserfälle, die man bei einem Besuch in der Region Garmisch-Partenkirchen nicht verpassen sollte.
Die vorgestellte Route führt vom Spielplatz am Walderlebnispfad in Farchant hinauf zur Esterbergalm.
Die ersten 2 km sind ordentlich steil, aber der Pfad ist top gepflegt und zudem technisch nicht anspruchsvoll.
An der Gabelung mit der Forststraße angelangt, führt der weitere Weg sanft ansteigend weiter bis zur Esterbergalm.
Wer den steilen Anstieg überspringen möchte, könnte auch direkt auf der Forststraße starten.
➔ Einkehr in der Esterbergalm
Die Esterbergalm ist eine weitläufige und flache Hochalm, die sich gut für eine längere Pause eignet.
Der Gasthof der Alm wird seit August 2023 von einem neuen Pächter geführt und scheint gut angenommen zu werden.
Jedenfalls war es sehr gut besucht, als wir dort waren und der Biergarten dort oben, umgeben von weitläufigen saftig grünen Wiesen auf denen Pferde und Kühe gemeinsam herumlaufen, ist schon ein kleines Highlight für sich.
Nach der Esterbergalm gibt es bis zum Gipfel des Wank keine Möglichkeit mehr, an Trinkwasser zu kommen, also nicht vergessen, hier die Falschen erneut aufzufüllen. Denn der anstrengendere Part für die letzten Kilometer hoch Richtung Gipfel, liegen noch vor dir!
➔ Über den Roßwank zum Gipfel des Wank
Nach einer erholsamen Pause geht es weiter hinauf zum Roßwank, dem Nebengipfel des Wank. Von hier aus führt die Wanderung über die Südhänge und kann an Sommertagen recht schweißtreibend sein.
Dafür ist die Aussicht spektakulär!
Wir hatten bis dahin nur wenige andere Wanderer getroffen, doch der Rundweg zwischen Roßwank und Wank war dagegen gut frequentiert.
Eigentlich wollten wir auf einer der netten und überdachten Bänke eine Pause einlegen, um die Aussicht zu genießen, aber leider waren alle Bänke durchweg besetzt.
Im Gipfelbereich des Wank ist eine Almwiese, von der aus man die umliegende Landschaft in 360 Grad genießen kann. Da es aber kaum Schatten gibt, sind diese überdachten Bänke tatsächlich der einzige Ort, an dem man sich an einem Hochsommertag wie diesem, an dem die Temperatur über 30 °C lag, eine längere Pause einlegen möchte.
Natürlich kann man auch im Restaurant der Wank Bahn oder im Wankhaus selbst, einer DAV-Hütte, einkehren, aber wenn man, wie wir, sein eigenes Lunchpaket mitgebracht hat, ist der bereitgestellte Pausenraum der Bergstation der ideale Ort dafür.
Ein erfrischendes, kaltes Getränk kann man sich dann ja, auch zur Unterstützung der Berghütte, anschließend dennoch genehmigen.
➔ Vom Wank über die Tannenhütte nach Partenkirchen
Nachdem wir das atemberaubende Panorama vom Wank bewundert haben, führt der Weg schon wieder hinab in Richtung Partenkirchen.
Dieser Pfad schlängelt sich in Serpentinen unter der Wank Bahn hindurch und ist dabei recht steil, aber wunderbar teils mit Stufen ausgebaut.
Da es der direkte Weg zum Gipfel ist, trafen wir auf viele Wanderer, die trotz Nachmittagssonne noch bergauf unterwegs waren.
Allerdings, und das sollte nicht unerwähnt bleiben, sind die Südhänge des Wank komplett der Sonne ausgesetzt, sodass es dort ziemlich heiß wird. Der Aufstieg hier zur falschen Zeit kann zu einer wahren Herausforderung werden. Selbst bei unserem Abstieg kamen wir mächtig ins Schwitzen.
Wir waren jedenfalls sehr froh, als wir nach einem gefühlt unendlich langem Zickzack-Kurs im Biergarten der Tannenhütte Platz nehmen konnten!
Die Tannenhütte wird von einem jungen Team betrieben und ist vom Stil her deutlich moderner, als so manch andere Berghütte. Wir nennen sie daher oft liebevoll die „Hipster-Hütte“.
Von Partenkirchen aus ist sie flott zu Fuß zu erreichen und auch ziemlich angesagt für diverse Events. Wir genießen hier vor allem immer ein kühles Bier als Belohnung nach einer Wanderung, doch auch die Speisekarte muss sich nicht verstecken, auch wenn man dafür meist etwas tiefer in die Tasche greifen muss.
Gleich hinter der Tannenhütte befindet sich der letzte Höhepunkt der heutigen Wanderung, die Hacker-Pschorr-Brücke.
Diese im Jahr 2011 errichtete Hängebrücke spannt sich in beeindruckenden 40 Metern Höhe über die Faukenschlucht. Trotz ihrer übersichtlichen Größe bietet die Brücke einen schönen Ausblick auf das darunterliegende Tal und ist ein netter Abschied vom Berg.
Von dort geht’s mit einem gemütlichen Spaziergang von rund 2 km direkt nach Partenkirchen. Die Ludwigstraße, das Highlight der Altstadt von Partenkirchen, beeindruckt mit ihrer einzigartigen Lüftlmalerei – das sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.
Und wenn der Magen knurrt, gibt’s entlang der Straße jede Menge nette Cafés und Restaurants für eine entspannte Pause nach der Wanderung.
Empfehlen können wir hier das Restaurant vom Werdenfelser Hof, für eine ordentliche bayrische Mahlzeit, die Chocolaterie Amelie für die süße Belohnung nach der Tour und die neue Bieraterie Bar.
Das Einzige, was wir hier immer recht schade finden ist, dass die Ludwigstraße noch immer keine Fußgängerzone ist. Es wäre deutlich entspannender dort ohne Autos die auf Dauerparkplatzsuche herumgeistern zu sitzen und zu bummeln.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!