Ihr seid auf der Suche nach einer schönen Wanderung im bayerischen Voralpenland bei Bad Tölz? Oder habt ihr noch nie eine Hüttentour gemacht und würdet es gerne mal ausprobieren?
Dann können wir euch unsere zweitägige Tour zur Tutzinger Hütte, die wir neulich ziemlich spontan gemacht haben, nur wärmstens empfehlen!
Die Tutzinger Hütte ist eine DAV-Berghütte am Fuße der Benediktenwand.
Sie liegt auf einer relativ niedrigen Höhe von 1327 m und ist auch bei Familien sehr beliebt, da sie von München aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und der Aufstieg zur Hütte nicht allzu schwierig ist.
Viele Wege führen zur Tutzinger Hütte, aber die zweitägige Tour, die wir diesmal unternahmen, verlief wie folgt
➔Tag1 Kochel am See – Staffelalm – Tutzinger Hütte
Entfernung: 19.9 km
Höhenunterschied: 1,180m Aufstieg, 460m Abstieg
Von Kochel am See wandern wir zunächst zur Staffel Alm.
Da die erste Tagesetappe recht lang ist und es außer der Staffel Alm keine Einkehrmöglichkeit gibt, sollte man eine Brotzeit mitnehmen.
Eigentlich wollten wir auf der Staffel Alm unsere Wasserflaschen auffüllen, aber auf der Staffel Alm selbst gibt es kein kostenloses Trinkwasser. Wenn man also an einem heißen Tag auf dieser Strecke unterwegs ist, sollte man entsprechend viel Wasser mitnehmen oder für stolze 3,- Euro welches kaufen.
Der Weg zur Staffel Alm führt die ganze Zeit bergauf, es handelt sich aber im Wesentlichen um einen Forstweg und ist daher sehr leicht zu gehen.
Nach der Staffel Alm führt der Weg auf einem relativ schmalen Pfad am Berghang entlang, der gut gepflegt und leicht begehbar ist.
Je höher wir kamen, desto besser wurde die Aussicht, und obwohl das Wetter an diesem Tag nicht besonders gut war, hatten wir einen herrlichen Blick auf die Alpen.
Die Tutzinger Hütte liegt am Fuße der Nordseite der Benediktenwand, sodass der letzte Abschnitt einen kurzen steilen Aufstieg auf der Westseite der Benediktenwand erfordert. Hier kann man natürlich auch direkt weiter auf den Gipfel der Benediktenwand steigen. Als wir jedoch genau an der Weggabelung ankamen, fing es an zu regnen und so eilten wir die letzten Meter direkt zur Hütte.
Rund um die Tutzinger Hütte leben wilde Steinböcke, die man in der Umgebung beobachten kann.
Die Benediktenwand ist von unten gesehen eine senkrechte Wand, kein Wunder, dass sich die Steinböcke hier wohl fühlen.
➔Übernachtung in der Tutzinger Hütte
Die Tutzinger Hütte ist eines der Etappenziele des berühmten Fernwanderweges, daher trifft man hier viele Weitwanderer mit großem Gepäck.
Als wir hier übernachtet haben, waren besonders viele Wanderer auf dem Traumpfad von München nach Venedig unterwegs.
Auch viele Familien mit Kindern haben wir auf der Hütte getroffen. Das Gelände rund um die Hütte ist relativ flach, es gibt einen schönen Bach, in dem die Kinder spielen können, und in der Nähe ist oft eine Herde Steinböcke zu sehen. Außerdem ist der Weg von Benediktbeuern aus relativ leicht und auch für kleine Kinder gut zu bewältigen.
Die Hütte selbst ist schön renoviert und gehört zu den komfortableren DAV-Hütten mit kostenlosen Duschen.
Die Speisen werden à la carte serviert, auch das Frühstück.
➔Tag2 Tutzinger Hütte – Tiefental Alm – Sattelalm – Arzbach
Entfernung: 14.2 km
Höhenunterschied: 230m Aufstieg, 900m Abstieg
Der zweite Tag der Tour ist eigentlich eine leichte Wanderung mit überwiegend ebenen oder abfallenden Wegen, mit Ausnahme des ersten Anstiegs.
Der Abstieg zur Tiefentalalm ist jedoch recht steil, weshalb hier Vorsicht geboten ist.
Es war ein regnerischer Tag und der Weg war ziemlich schlammig und oft entsprechend rutschig.
Nach diesem Abstieg ist die weitere Wanderung jedoch angenehm und der Forstweg führt bis zum Ziel in Arzbach.
Ursprünglich hatten wir geplant, an der Isar entlang bis nach Bad Tölz zu wandern, da aber die Regenwolken wieder zunahmen und die Wettervorhersage nicht sehr gut war, entschieden wir uns, mit dem Bus von Arzbach nach Bad Tölz zu fahren.
Der Bus kam jedoch nicht wie veranschlagt, und so mussten wir eine Stunde lang auf den nächsten warten. Hätten im Endeffekt also auch einfach zu Fuß weitergehen können.
Alternativ gibt es auch noch einen Bahnhof in der gegenüberliegenden Stadt Obergries, auf der anderen Seite der Isar. Wenn also kein Bus kommt, wäre dies auch noch eine Option.
Da wir selbst in den Ammergauer Alpen wohnen, war es für uns praktisch, von Kochel am See zu starten, aber man kann die Tour auch in umgekehrter Richtung gehen.
Beide Ausgangspunkte der Wanderung können mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos erreicht werden.
Die Wanderung zur gemütlichen Tutzinger Hütte am Fuße der beeindruckenden Benediktenwand hat jedenfalls Spaß gemacht. Die Ruhe des Berges, das tolle Panorama und die authentische Atmosphäre der Hütte bieten eine schnelle Flucht aus dem hektischen Alltag im Tal, die zu jeder Zeit willkommen ist.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!