Kassel, dort bin ich bisher immer nur auf der A7 dran vorbei gesaust. Schade eigentlich, denn die Stadt macht an sonnigen Tagen mit all ihren Grünflächen und einer weitläufigen Fußgängerzone so richtig Laune!
Documenta, ein immer wiederkehrendes Highlight
Warum ich dieses mal die Ausfahrt gefunden und den Weg ins Stadtzentrum gefunden habe?
Die Frage beantworte ich wie viele andere Touristen dort auch. Derzeit findet wieder die documenta statt, die weltweit mit bedeutendste Reihe an Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Da dies nur alle fünf Jahre der Fall ist, kann ich dir einen Wochenendtrip nach Kassel aktuell sehr empfehlen. Bis Mitte September hast Du noch Zeit, um dir „den Himmelsstürmer“ und viele weitere Kunstobjekte dort anzusehen.
Einige dieser Installationen sind für jedermann frei zugänglich verteilt in der Stadt aufgestellt. Manche davon, wie „Der Parthenon der Bücher“ fallen da einem gleich ins Auge und andere, wie die Skulptur „Idee di Pietra“ – ein künstlicher Bronze Baum mit einem Stein auf der Krone – werden wohl erst beim zweiten Blick erkannt.
Was nicht nur daran liegt dass der Baum in dem großen Park kaum auffällt, sondern auch, da gleich nebenan die riesige Orangerie von Kassel steht.
Dort ist neben dem beeindruckendem Gebäude im noch größeren Staatspark Karlsaue u.a. die „Mill of Blood“ zu sehen, wo jeder mal Hand anlegen darf, um ein paar Silbermünzen zu pressen. Alle Münzen werden am Ende der documenta versteigert.
Bei Sammlern sicherlich sehr beliebt!
Was es mit den einzelnen Kunstobjekten auf sich hat, liest du am besten auf deren Webseite nach.
Mein Highlight waren allerdings mehrere aufeinander gestapelte Abwasserrohre, in denen neue Wohnräume entstanden sind. Mal sind es gemütliche Wohnzimmer mit Minigarten, mal Leserohre voller Bücher oder auch komplett ausgestattete Badezimmer.
Bei der aktuellen Wohnungsverknappung, mag dies ja vielleicht die Antwort sein? Hoffentlich nicht!
Es gab aber auch einige Werke, die ich erst bemerkte, als ich schon dran vorbei war und mir am Ende meiner Tour, auch mal die Karte der documenta durchgelesen habe.
So zum Beispiel beim 16 Meter hohen Obelisk, der mitten auf dem zentralen Königsplatz steht. Der ist halt gleich so gross, dass ich ihn einfach in die Kategorie „steht da immer“ gezählt habe, dabei gehört dieser mit der Botschaft „Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“ mit zu den am meisten diskutierten Kunstwerken der Stadt.
Werde ich mir wohl beim nächsten Besuch genauer ansehen müssen!
Anreise & Fortbewegung in Kassel
Kassel ist mit seinen 200.000 Einwohnern eine recht entspannte Stadt in der es unkompliziert vorwärts geht. Ich bin mit dem Auto angereist und nutzte das Parkhaus vom City Point im Stadtzentrum. Von dort sind alle documenta Ausstellungen gut zu Fuß zu erreichen.
Selbes gilt, wenn du mit der Bahn anreist, denn auch der Bahnhof liegt recht zentral und ist außerdem mit der ehemaligen Untergrundstation vom Kulturbahnhof, auch gleich Teil der documenta Ausstellung.
Falls du wie ich großer Fan von Call-a-Bike Angeboten der deutschen Bahn bist, dann wirst du auch in Kassel mit dem Service Konrad zufrieden sein.
Das Ausleihen funktioniert mit der gewohnten Call-a-Bike App und eine Neuanmeldung bei Konrad ist nicht notwendig. Sehr praktisch gelöst! Weitere Infos zum Angebot gibt es auf www.konrad-kassel.de
Mit dem Fahrrad ist es dann auch kein Problem mehr bis zum 6km entferntem Bergpark Wilhelmshöhe zu radeln, der nicht nur UNESCO-Weltkulturerbe ist, sondern auch der größte Bergpark Europas ist. Sagt zumindest Wikipedia, denn ich selbst habe es zeitlich dort leider nicht mehr hin geschafft.
Eine praktische Übersicht aller Stationen gibt es auch via Google Maps.
Schlosshotel Kassel Dieses Hotel liegt mitten im Schlosspark! Sehr schöner Wellness-Bereich mit tollen Außenanlagen inklusive!
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!